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Dieses Thema hat 11 Antworten
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 Vergangenheit
Alfadas Offline

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Beiträge: 340

01.02.2007 18:47
Der Weg zum Schwertmeister Antworten
In Strömen fiel der Regen auf die Erde herab und verwandelte den sandigen Boden binnen kurzer Zeit in ein schlammiges Moor. Unbeirrt lief ich weiter, hinterließ mit meinen dicken Winterstiefel tiefe und deutliche Spuren im Matsch, die jedoch nur für Sekunden Wegweiser für meine Verfolger waren. Der Regen spülte jede noch so deutliche Spur wieder weg, ließ nicht zu dass irgendwer in so einer Nacht eine Spur hinterließ. Für alle Jäger war es eine sehr ungünstige Nacht und für alle Verfolgten oder für Wild war es eine Chance, ein Tag länger vor ihren Jäger verschont zu bleiben.
Mein strähniges Haar klebte in meinen Gesicht und das rauschen des Regens übertönte alle anderen Geräusche. Aufgrund dessen und meinen eiligen, fast fluchartigen Schrittes, bemerkte ich nicht, dass ein dunkles Buch mit einen Deckel aus mahagonifarbenem Leder und Seiten aus Pergament, aus meiner Tasche fiel und in den Schlamm fiel. Elfenrunen waren auf den Einband geritzt worden.
Immer weiter entfernte ich mich von der Stelle, während mein Buch, welches meine Geschichte erzählte zurück blieb, sowie meine ganze Erinnerung…

Es war der 25.03. dieses Jahres und wie immer um diese Jahreszeit in Ellesmera, begannen die Blumen erneut aus dem Boden zu sprießen und die Bäume Knospen zu tragen. Alles erwachte wieder aus deinen Winterschlaf, die weiße Decke aus Schnee hatte sich nun nicht mehr über das Land gelegt. Alles erwachte wieder zu neuen Leben. Nicht nur die Blumen und Tiere, sondern auch meines Gleichen.
Ich hörte die fröhliche Stimme meiner Mutter, die mich eigentlich tadeln wollte, da ich bereits wieder unter meinem Lieblingsbaum saß und mir mit schreiben meine Zeit vertrieb anstatt ihr bei den Vorbereitungen zu helfen. Ausnahmsweise und weil heute ein besonderer Tag war, machte ich eine Pause und ging ins Haus zurück. Auch ich freute mich, denn heute wollte meine ältere Schwester ihren Freund heiraten. Sie kannten sich schon, da war ich noch nicht einmal geboren und verlobt waren sie seit ich 3 Menschenjahre war. Nun, dies ist jetzt ungefähr 11 Jahre her und nun hatten sie sich entschlossen zu heiraten. Meine Mutter und meine Schwester wollten dass es eine wunderschöne Feier wird, so wie man sie noch nie erlebt hatte. Na gut, Elfen heirateten sehr selten, trotzdem fand ich das ganze doch irgendwie ein wenig zu übertrieben. Eine kleine Feier im Kreise der Familie hätte es doch auch getan. Aber nun gut, ich bin nun Mal keine Frau, sondern ein heranwachsender Mann. Außer schreiben und irgendwann mein Buch zu veröffentlichen hatte ich sowieso nur eines im Kopf. Der größte Schwertmeister aller Zeiten zu werden.
Schon von klein auf träumte ich davon und trainierte dafür so gut ich konnte. Vor langer Zeit hatte ich nur meinen Vater der mich darin ausbildete. Doch ich war noch zu jung und konnte daher noch nicht richtig trainieren. Doch mit 10 Jahren besaß ich bereits bessere Fähigkeiten darin als andere in meinen oder sogar noch über meinen Alter. Für mich war es wohl der bis jetzt glücklichste Tag in meinen Leben als die Königin auf mich aufmerksam wurde und mich zu sich rief. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch nicht geahnt warum mich die Königin hatte zu sich rufen lassen. Umso überraschter war ich, als ich erfuhr, dass der jetzige Schwertmeister und stetige Begleiter der Königin mich in die Kunst des Schwertkampfes unterrichten würde. Die ganzen Tage nach dieser Nachricht war ich mit überaus guter Laune durch die ganze Stadt gelaufen und nur so vor Glück gestrotzt.
Dies alles war jedoch schon einige Jahre her, trotzdem freute ich mich jedes Mal aufs Neue wenn ich zum Unterricht durfte. Mein Meister war zwar sehr streng und verlangte immer mehr als 100% Leistung während des Trainings, doch er für mich auch ein sehr guter Freund und so was wie ein zweiter Vater geworden. Die meisten kannten ihn nur als besten Schwertkämpfer der Zeit und als unnahbar, doch ich kannte auch seine andere Seite, seine fast menschliche Seite.

Alfadas Offline

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01.02.2007 18:48
Der Weg zum Schwertmeister Antworten
„Alfadas träum nicht schon wieder. Deine Schwester ist schon ganz nervös und draußen ist die Dekoration noch nicht fertig aufgehängt worden. Bitte übernimm du das doch Mal eben“, riss mich meine Mutter aus meinen Gedanken und sah mich mit ihren bernsteinfarbenen Augen bittend an. Natürlich konnte ich ihre Bitte nicht abschlagen und ging hinaus in den Garten um die Papierlampen an die Äste der Bäume zu hängen.
Am frühen Abend dann fand die Feier statt, natürlich auf einer bereits festlich geschmückten Lichtung. Ich erinnere mich noch genau an die Hochzeit, sie war wirklich schön und der Mann meiner Schwester war vor der Trauung sichtlich nervös. Heimlich hatte ich mit meinen Freund eine Wette abgeschlossen ob er die Ringe vergessen hatte oder nicht. Er hatte sie nicht vergessen und somit hatte ich die Wette gewonnen. Er war für mich so was wie ein großer Bruder, deswegen hatte ich niemals gegen ihn gewettet.



Zwei weitere Jahre vergingen, in denen nichts besonderes passierte. Meine Schwester und ihr Mann waren bereits seit einigen Wochen ausgezogen hatten Du Weldenvarden den Rücken gekehrt, allerdings nicht in ihren Herzen. Doch sie wollten in der Welt der Menschen ein eigenes Leben aufbauen und etwas Neues kennen lernen. Ich selbst hatte keine große Interesse daran was Neues kennen zu lernen, außer natürlich die neuesten Techniken in Sachen Schwertkampf von meinen Meister. Er trainierte mich noch immer und seit einigen Wochen härter als je zuvor. Oft kam ich am Abend so müde nach Hause dass ich gleich erschöpft ins Bett fiel und einschlief. Natürlich hatte dies einen besonderen Grund, denn die Königin würde bald ein Wettkampf für neue Anwärter der königlichen Garde veranstalten. Ich wollte nicht nur aus freien Willen daran teilnehmen, es war sogar meine Pflicht. Mein Meister war der beste Schwertkämpfer in Du Weldenvarden, allein deswegen musste ich an den Wettkampf teilnehmen und sogar als einer der besten, wenn nicht sogar als DER beste abschneiden. Nervös war ich gar nicht, denn ein so Jungspunt wie ich, neigte oft dazu sich keine Sorgen zu machen und seine Fähigkeiten oft zu überschätzen. Aber wenigstens hatte ich nicht das Problem dass ich zu nervös war und zum Schluss noch Flüchtigkeitsfehler machte.
Ich war zwar wie alle Elfen ruhig, da ich genügend Zeit hatte, aber ich war auch teilweise sehr schwierig, vor allem verabredete ich mich gerne mit anderen jungen Elfendamen. Aber eine Freundin hatte ich bis jetzt noch nie, meine eigene art interessierte mich irgendwie nicht, es fehlte das gewisse Etwas. Jetzt schon, mit 16 Menschenjahren, hatte ich eine genaue Vorstellung davon, wie meine Traumfrau auszusehen hatte. Oft schrieb ich Gedichte in denen ich sie beschrieb oder mit irgendwas verglich. Mir war leider früh klar geworden dass ich so eine unter Elfen niemals finden würde. Denn diese Charaktereigenschaften besaß keine Elfe. Natürlich stritt ich nie ab, dass mich eine Elfe rein äußerlich sehr angezogen hatte, schließlich können wir unseren Körper so formen, mit Hilfe der alten Sprache, wie wir ihn uns wünschen und damit er makellos wird, aber wie erwähnt, es fehlte das gewisse etwas.
Ein leichter Klaps auf meinen Hinterkopf ließ mich sofort von meinem Buch aufsehen. Ich blickte in die grauen Augen meines Meisters, der mich mit einem kleinen Ast am Hinterkopf getroffen hatte „Solangsam verstehe ich deine Mutter immer mehr Alfadas. Je älter du wirst, desto besser versteckst du dich, um an deinen Buch oder irgendwelchen Gedichten schreiben zu können. Komm runter, ich habe für dich eine extra Trainingsschicht eingerichtet“, rief er mir mit bestimmender aber auch väterlicher Stimme zu. „Ich komme“, rief ich und klappte mein Buch wieder zu und klemmte mir dieses unter den Arm. Geübt kletterte ich flink den großen Baum hinunter und sprang das letzte Stück. Ich landete federleicht auf den Boden und eilte meinem Meister sofort nach um ihn einzuholen.

Alfadas Offline

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01.02.2007 18:48
Der Weg zum Schwertmeister Antworten
Und so kam schließlich der Tag der Prüfung. Unter den wenigen jungen Krieger befanden sich aber viele Elfen im mittleren Alter. Männer als auch Frauen, bewaffnet mit Bögen, Dolche, Kurzschwertern, Langschwertern und noch anderen Waffen, die ich jedoch noch nie gesehen hatte und die ich auch nicht vermochte zu beschreiben. Ein wirklicher Wettkampf in dem Sinne war es nicht, denn keiner trat gegen einen wahren Gegner an, sondern man zeigte sein können an einen imaginären Gegner, den man sich vorstelle. Mein Meister, die Königin und noch einige Prüfer waren bei dem Wettkampf dabei. Allerdings wunderte mich eine Sache. Ich hatte Mal irgendwann erfahren dass die Königin eine Tochter hatte, doch hatte ich sie bisher nie Mals gesehen. Selbst jetzt nicht bei der Prüfung, obwohl es hieß dass sie eine sehr gute Kämpferin sein soll. Nun gut, mich sollte es nicht stören, ich durfte mich nur auf mein Können konzentrieren und darauf was mir mein Meister geraten hatte.
Selbstverständlich schaffte ich es unter die besten zu kommen, allerdings war ich nur der zweitbeste. Eine Elfe mit kurzen weißen Haaren und einer grazilen Figur, die jedoch kleiner war als ich, hatte den Wettkampf gewonnen und war die beste. Dabei hatte sie nur einen Dolch benutzt. Doch ihre Geschwindigkeit war einfach atemberaubend, fast eines Geparden gleich. Ich hätte mein Kurzschwert darauf verwettet dass sie mit Hilfe der alten Sprache auch einiges an ihren Körper dem einen Gepard angeglichen hatte. So schnell kann einfach niemand sein, auch keine Elfe.



2 Jahre nach dem Wettkampf und einer Zeit intensiven Trainings, war ich nun endlich ein richtiges Mitglied der königlichen Garde und endlich konnte ich mich durch verschiedene Aufgaben beweisen um immer wieder einen rang hinauf zu steigen. Noch nie hatte ich eine Sekunde damit verbracht darüber nachzudenken was passiert wenn ich soweit komme, dass nur noch mein Meister über mir ist, die Königin Mal ausgeschlossen, man konnte einfach nicht über sie stehen. Ich nahm immer die schwersten und gefährlichsten Aufgaben an, hatte mich ein Mal sogar an die Verfolgung eines Schattens gemacht, oder mich gegen andere schreckliche Feinde zur wehr gesetzt. Dies brachte mir nicht nur ansehen in der königlichen Garde und bei manchen anderen Elfen auch, es brachte mir vor allem eine Mende Erfahrung. Nicht nur meine Sinne wurden durch solche aufgaben geschärft sondern meine Technik wurde mehr und mehr verfeinert. Wie ein Roher Diamant den man schleifen musste bis er vollkommen perfekt war. Mein Meister war bereits ein geschliffener Diamant, ich jedoch kam mir gegen ihn eher wie ein gewöhnlicher Kieselstein vor. Aber noch war ich jung, entschlossen und bereit für jede neue Aufgabe.
Doch dann kam ein Tag in meinen Leben, den ich lieber aus meinem Buch streichen würde, doch wäre es dann lückenhaft gewesen. Nie, aber auch wirklich nie hatte ich damit gerechnet dass eines Tages nach dem Training mein Meister wegen dieser Sache zu mir kommen würde.
Wir hatten das Training gerade beendet und ich wischte mir mit einen Tuch die Schweißperlen von der Stirn. Ich mochte es gar nicht zu schwitzen, denn das passte nicht zu den Bild eines “perfekten“ Wesens, was Elfen ja eigentlich sein könnten wegen ihrer Magie. „Alfadas? Ich muss mit dir reden“, begann meiner Meister und kam auf mich zu. Sein sonst so strenges Gesicht hatte sich gewandelt, die sonst so harten Gesichtszüge waren verschwunden. Mit einem fast schon weichen Blick sah er mich an. Ich ahnte dass irgendwas nicht stimmte, konnte mir jedoch nicht zusammenreimen was los war. „Ich trainiere dich schon solange und du weißt selbst dass du inzwischen sehr gut bist. Noch nicht gut genug, damit du nicht gleich übermutig wirst, aber es gibt nichts mehr was ich dir beibringen kann. Du hast deinen eigenen Stil gefunden, ich habe dir alles gezeigt was ich weiß. Nun ist es an dir deine Technik zu verfeinern“. Ich war verwirrt. Leicht schüttelte ich meinen Kopf. Wirre Strähnen meines schwarzen Haares fielen ins Gesicht und klebten an der, vor Schweiß, feuchten Haut. „Meister ich habe noch lange nicht alles von euch gelernt. Ich bin noch weit entfernt davon. Überhaupt, was wollt ihr mir damit sagen?“, fragte ich und sah nach einer antwort suchen in die grauen Augen des Elfen. „Alfadas ich kann nicht länger dein Meister sein, du musst nun deinen eigenen Weg gehen“, antwortete er leise seufzend und verlor auch keine Zeit für lange Reden. Erschrocken sah ich ihn an, stolperte sogar einen Schritt zurück.

Alfadas Offline

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01.02.2007 18:48
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Ich konnte nicht glauben was ich da gehört hatte. Dabei dachte ich immer dass er für sehr viel länger mein Meister bleibt und ich von ihn lernen kann. Ich brachte einfach kein Wort mehr heraus. Während mein Meister auf mich zu trat und mich freundschaftlich umarmte, sah ich noch immer starr an ihn vorbei. “Das… das ist doch ein Scherz“, dachte ich.



Monate nach dieser Nachricht sah ich erst ein dass mein Meister nicht zu Scherzen beliebte. Er hatte es ernst gemeint, ich war nun auf mich selbst gestellt. Dies wurde mir aber erst richtig bewusst als ich mit einigen anderen Krieger an Bord eines der königlichen Elfenschiffe, der „Elfenstern“ saß. Es regnete in Strömen und der Wind zerrte gnadenlos am Schiff. Meterhohe Wellen schlugen uns entgegen. Außer mir und den Ruderern und Schiffsleuten befand sich ungefähr nur eine handvoll Elfenkrieger an Bord. Neben mir saß eine Elfe mit langen blonden Haaren, ein dicker Mantel gegen die Kälte verbarg ihre zierliche Figur. In der Hand hielt sie einen kunstvoll verzierten Bogen aus Ellesmera. Er war eindeutig aus einen ganz besonderen Baum gesungen wurden. Ich hatte bereits von so was gehört, allerdings hatte ich es noch nie versucht. Nicht dass ich nicht wusste wo sich ein Menoarbaum befand, ich konnte es schlichtweg nicht. Außerdem war ich ein Schreiber und kein Sänger, abgesehen von meiner Haupttätigkeit als Schwertkämpfer.
Die „Elfenstern“ sollte in den Hafen von Amerika anlaufen, denn wir wenigen Krieger hatten die Aufgabe bekommen die Tochter der Königin zu suchen und wenn wir sie tatsächlich finden sollten, sie zu beschützen und zu überreden wieder zurück nach Ellesmera zu kommen. Jedoch durfte keiner von uns sagen dass es unser Auftrag war.



Um besser suchen zu können hatten wir uns alle getrennt und jeder suchte in einem anderen Bereich nach der Tochter der Königin. Ich zählte nicht die Tage, Wochen oder Monate die ich in der Welt der Menschen verbrachte, denn für mich war es eine kurze Zeit. Allerdings hatte ich zu Anfang sehr große Schwierigkeiten in der Welt der Menschen gehabt, Alles war so hektisch, so ganz anders als bei uns Elfen. Die ganze Natur, sie wirkte irgendwie so leblos und die Menschen waren mir zuerst zu wider. Ich verabscheute sie nicht, aber mied sie wo ich nur konnte. Sie waren mir zu hektisch, zu unkultiviert und einfach nur komisch. Die ganze Welt in der sie lebten lief hektisch ab, als wäre jede Sekunde für die Menschen ihre letzte. Ich war all das nicht gewohnt, genauso wie die hoch entwickelte Technik. Dies war jedoch das einzige woran ich mich ziemlich schnell gewöhnte und was mir sogar ein wenig gefiel. Aber ich gab dies natürlich nie zu, denn Menschen hatten einen Faible für Technik und wenn ich zugeben würde dass ich die Technik mag, wäre ich ja in einen Punkt gleich mit den Menschen. Undenkbar!

Wir blieben jedoch nicht in Amerika, sondern reisten schon bald weiter. Mein Weg führte mich in die arabischen Länder. Und genau da passierte mir etwas, wovon ich immer geträumt hatte, wovon ich immer geschrieben hatte. Ich begegnete den Wesen, welches ich so oft in meinen Gedichten beschrieben hatte.
Ich saß eines Abends in einem Lokal in der Statt und gönnte mir etwas zu trinken. Ja, ich gebe zu dass ich als Elf des öfteren etwas Alkoholisches zu trinken angerührt hatte. Aber niemand hatte so was verboten und nur weil es von den Menschen kam, muss es ja nichts schlechtes sein.

Alfadas Offline

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01.02.2007 18:49
Der Weg zum Schwertmeister Antworten
Während ich an meinem Getränk nippte, vernahm ich von draußen eine melodisch schöne Stimme. Ein Gesang, gleich einer Nachtigal, vernahm ich außerhalb des Lokals. Mein Getränk und einige Geldmünzen liegen lassend, eilte ich hinaus und versuchte heraus zu bekommen woher die Stimme kam. Meine Sinne waren von der wunderschönen Stimme vernebelt, ich musste mich wie ein liebeskranker Teenager aufgeführt haben, der zu einer ersten richtigen Verabredung eilte. Nicht darauf achtend wo ich hinlief, stolperte ich manchmal über Gegenstände die am Boden lagen, konnte mich aber immer wieder fangen.
Ich blieb schließlich vor einen Gotteshaus stehen und zögerte zum ersten Mal. Ich hielt nicht viel von den Glauben der Menschen.
Doch sobald ich wieder diese wunderschöne und liebreizende Stimme vernahm, warf ich all meine Bedenken über Bord und betrat das Gotteshaus. Mit einem seufzenden Quietschen öffnete ich die beiden schweren Türen des Gotteshauses. Nur das Licht des Mondes schien hinein und hauchte dem Gotteshaus einen silbrigen Hauch hinein. Vorne, am Altar, sah ich eine Gestallt, eine recht zierliche Gestallt, gehüllt in einen Umhang. Sie muss sich wohl erschrocken haben, denn das Wesen mit der liebreizenden Stimme brach sofort mit dem Gesang ab und drehte sich etwas ruckartig zu mir um. Der weiße Umhang, der über ihre schmale Schulter wellte, wurde von dem Mondlicht angeleuchtet und es sah so aus als würde er glänzen und funkeln, als wäre das Licht des Mondes darin gefangen. Sie war kein Mensch, das spürte ich, doch war mir ihre Aura unbekannt, ich hatte so eine Aura nie zuvor ein Mal gespürt. „Habe keine Angst“, sagte ich leise, um sie nicht zu verjagen.
Mit meinen Äußeren musste ich ja einfach einschüchternd auf sie wirken. Ich trug die Gewänder der gewöhnlichen Straßenkämpfer, trug einige Dolche bei mir und das Schwert um die Hüfte geschnallt. Die Türen los lassend, ging ich langsam auf sie zu, ich wollte sie von näheren betrachten.
Von weiten noch hatte ich gedacht dass es eine Frau mittleren Alters war, denn ihre Stimme klang so weise wie die einer alten Frau, doch so warmherzig wie die einer Mutter und so liebreizend wie die einer jungen Frau. In Wirklichkeit war dieses Mädchen vielleicht gerade Mal volljährig geworden, ich wusste es nicht genau. Doch sie war jünger als ich es aufgrund ihrer stimme geschätzt hätte. Meine Höflichkeit nicht vergessend blieb ich einige Meter vor ihr stehen und stellte mich zuerst einmal vor und sagte auch gleich dass ich in guten Absichten kam. Zu meiner Verwunderung lächelte sie nur und kam auf mich zu. Ich bezweifelte ab diesen Moment stark dass sie vorhin wirklich Angst hatte, rechnete eher damit dass sie auf jemanden gewartet hatte. Vielleicht sogar auch mich? Ja, ja, die üblichen Wunschträume eines jungen Mannes der verzaubert von den Reizen einer Frau ist.
Die junge Frau war nicht sehr groß, sie musste sich strecken als sie direkt vor mir stand und vorsichtig die Kapuze meines Gewandes nach hinten strich. Überrascht sah ich sie an, sah dabei direkt in die Azurblauen Augen der wunderschönen jungen Frau. Gefesselt von diesen meerestiefen Augen, wünschte ich mir fast, in ihren Augen wie in einen Ozean eintauchen zu können. „Ein Wesen wie dich habe ich noch nie getroffen. Erzähle mir, was macht so jemand wie du, mit einem so reinen Herzen in diesem Land?“, fragte sie mich mit ihrer liebreizenden Stimme und da ich einfach nicht anders konnte, erzählte ich ihr alles über mich, ließ jedoch meine ganzen Frauengeschichten lieber außen vor, wollte ja kein falsches Bild von mir geben.
Auf einer Bank sitzend erzählte ich, war dabei einfach wie gefangen von ihren Bann. Ich muss Stunden erzählt haben und doch saß dieses wunderbare Wesen neben mir und hörte mir von der ersten bis zur letzten Sekunde gespannt zu, lachte wenn es etwas lustiges gab und litt mit mir, wenn es etwas weniger schönes zu erzählen gab. Immer wieder während der Erzählung wünschte ich mir dass Licht beherrschen zu können, denn ich sah fast gar nichts von ihr, erkannte nur ihre Umrisse, da wir im Schatten der Nacht saßen.

Noch vor Sonnenaufgang jedoch, ich war gerade mit meiner Erzählung fertig, stand sie auf und nahm meine Hand „Folge mir“, säuselte sie leise und wie konnte ich anders als ihr zu folgen. Wie ein willenloser Sklave ließ ich mich von ihr vorsichtig durch die Straßen ziehen. Kurz erlaubte ich es mir über ihre Hand zu streichen. Ihre Haut war so weich wie ihre Stimme.

Alfadas Offline

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01.02.2007 18:49
Der Weg zum Schwertmeister Antworten
Mein Herz machte einen dreifachen Rittberger vor Freude und das nur weil sie meine hand hielt und mich irgendwohin führte. Was war ich doch für ein hoffnungsloser junger Mann, der sich unsterblich verliebt hatte und sein Herz, ohne die Person richtig zu kennen, verschenkt hatte.
Wobei es nicht so ganz stimmte, sie kam mir nicht fremd vor. Mir war es als würde ich sie schon seit Ewigkeiten kennen. Ich wusste jedoch dass dies völlig unmöglich war.
So oft wie an diesen Tag, hatte mich noch nie jemand in meinen Leben überrascht. Diese liebreizende Gestallt vor mir führte mich in ein Gasthaus, ließ mich jedoch nicht los, sondern zog mich weiter mit sich mit. Erst als wir auf einen Zimmer waren, ließen ihre schlanken Finger meine Hand los und wie ein Windhauch streifte sie meine Hand, als sie ihre zurückzog. Sie schaltete das Licht ein. Kurz kniff ich meine Augen zusammen, hatte mich bereits an das dunkle Licht gewöhnt gehabt.
Mein Meister hätte mich bestimmt geohrfeigt, hätte er meine unanständigen Gedanken mitbekommen, die ich in den Moment hatte, als ich sah dass sie mich auf ihr Zimmer gebracht hatte. Ich war wohl zu lange unter den Menschen gewesen. Allerdings wendete ich nicht meinen Blick ab, denn die junge Frau legte ihren Umhang ab. Zwar hatte sie mir den Rücken zugewandt, doch raste mein Herz förmlich vor Aufregung. Endlich konnte ich sehen wie sie aussieht.
Mit ihren schlanken Armen löste sie eine silberne Engelsspange aus ihrem ebenholzschwarem Haar, welches ihr fließend über die Schulter fiel und sich ihrer schlanken Figur anschmiegte. Ihr langes glattes Haar reichte fast bis zu ihren Knien. Ich schluckte schwer und mein Herz schluck noch höher. Mir kam jede Sekunde wie ein Jahr vor, während sie sich zu mir umdrehte. Ihre Haut war fast so weiß wie der Schnee und ihre Gesichtszüge weich und sehr weiblich. Für mich war klar, dies war die Frau aus meinen Träumen und Gedichten, denn in ihren Augen und in ihrer Bewegung sah ich genau das Feuer in ihr, welches ich so sehr bei den Elfen vermisste und welches mir fehlte.
Soweit ich es sah, war ihr Körper so makellos, wie ich es bei sehr vielen Elfenfrauen gesehen hatte. Sie hatte eine athletische aber auch sehr weibliche Figur. Trotz ihrer Größe, ich schätzte sie nur auf 1.60m, waren ihre Beine im Verhältnis zum Körper lang und schlank. Durch ihre Kleidung kam dies sehr gut zur Geltung.
Sie trug ein schulter- und bauchfreies Oberteil, welches aus roten Stoff bestand und mit vielen kunstvollen Stickereien mit einen goldenen Faden verziert war, genauso wie ihr langer Rock, der jedoch an den Seiten geschlitzt war. Wie auch viele andere Frauen hier trug sie goldenen Schmuck, Armreife zierten ihre schlanken Handgelenke ein seltsames Amulett mit Engelsflügel lag knapp über ihrem Dekollete. Ich schluckte wieder, verschluckte mich dabei sogar fast.
Noch immer hatte ich mich keinen einzigen Schritt gerührt, war einfach viel zu gefesselt von diesem wunderschönen Anblick vor mir. Die junge Frau, dessen Namen ich nie erfahren hatte, kam auf mich zu. Sanft strich sie mir den Umhang von den Schultern. Lautlos fiel dieser zu Boden, verschwendete keinen einzigen Gedanken darum ihn aufzuheben. Wieder nahm sie meine Hand und wieder spürte ich ihre sanfte Haut. Sie führte mich zum Bett, ließ mich auch nicht mehr los. Natürlich war es gegen meine Erziehung mit einer Frau, die ich erst so kurz kannte, ins Bett zu gehen und sie war für mich auch die erste und tatsächlich letzte, doch war ich ihren Bann und ihrer Schönheit ergeben. Diese Nacht war die schönste in meinen Leben und ich hatte mir gewünscht dass diese Nacht nie zu Ende gehen möge.

Doch wie schon erwähnt, kein anderes Wesen hatte mich so oft verwirrt und überrascht wie sie. Am nächsten Morgen wachte ich alleine im Bett auf, auch das Zimmer war leergeräumt, keines ihrer Habseligkeiten befand sich mehr im Zimmer. Deprimiert seufzte ich und ließ mich wieder ins Bett zurück sinken. Die Erinnerung an die letzte Nacht zauberte jedoch ein Lächeln auf meine Lippen.

Alfadas Offline

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01.02.2007 18:50
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Ich hatte ja nie geahnt dass diese Frau mein Schutzengel war und schon seit Jahren in mich verliebt war, auch stets in meiner Nähe war und den Gedichten gelauscht hatte, die ich geschrieben hatte. Dies war auch der Grund warum sie mir so vertraut vorkam. Obwohl wir uns zum ersten Mal gesehen hatten, kannten wir uns schon seit Jahren.



Einige Zeit nachdem ich unwissend meinen Schutzengel traf, führte der Weg für die anderen Krieger und mir wieder nach Hause, zurück nach Ellesmera. Unsere Suche war erfolglos gewesen, denn entweder wollte die Prinzessin nicht gefunden werden, oder aber sie war nicht mehr unter uns. Letzteres bezweifelte ich doch stark, denn das hätte die Königin gespürt und dann hätte sie uns niemals in die Welt der Menschen geschickt um ihre Tochter zu suchen. Oder? Seit ich in der Welt der Menschen war, fange ich sehr viel eher an zu Zweifeln und stelle Dinge, die früher für mich so klar waren, in Frage.
Mit der „Elfenstern“ fuhren wir zurück nach Ellesmera. Ich ahnte zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht welche Überraschung dort auf mich wartete.
Sobald wir die Elfenstadt wieder erreichten, wurden wir schon fröhlich von unseren Freunden und Familie begrüßt, auch meine Schwester war mit ihren Mann da und hielt die Hand eines ca. 4 jährigen Jungen. Sicherlich ihr Sohn wie ich mir dachte und genau deswegen gratulierte ich meiner Schwester und ihren Mann. Schließlich wusste ich wie schwer es für uns Elfen ist Kinder zu bekommen und welche ehre es für eine die Eltern war ein Kind zu haben. Meine Schwester reagierte jedoch etwas seltsam als ich ihr gratulierte und sah fragend zu ihren Mann. Doch ich merkte dies gar nicht, war einfach nur froh wieder zu Hause zu sein und wollte meinen früheren Meister unbedingt zu einem Kampf herausfordern, genauso wie früher. Nicht von den Menschen aber doch von einigen anderen magischen Wesen hatte ich so einiges in der Kunst des Schwertkampfes erlernt und meine Technik verfeinert. Ich kämpfte nicht mehr mit einen Schwert, sondern mit 2 Kurzschwertern.
Doch mein ehemaliger Meister war nicht aufzufinden.
Erst sehr viel später erfuhr ich, dass er bei einer Schlacht, in der er die Königin beschützt hat, sein Leben verlor.
Der Verlust meines ehemaligen Meisters hatte mich verändert, denn nie mehr fing ich einen Streit an. Meine letzten Worte zu ihm waren nämlich keine netten Worte, es waren Worte, die auch aus Wut heraus, dass er mich nicht mehr trainierte, gesagt hatte, aber niemals so meinte. Die Königin sagte mir dass er es immer wusste und mich fast so gesehen hat wie sein Sohn, dass er allein deswegen schon mich nicht mehr trainieren durfte.
So kam es, dass ich zuerst nichts davon wusste und man mir immer nur sagte dass er weg sei und dass ich deswegen jetzt auf die Königin aufpassen musste. Für mich war es eine sehr große Ehre und immer wenn ich nicht trainierte oder die Königin begleitete, beschäftigte ich mich mit den Sohn meiner Schwester. Er erinnerte mich sehr stark an mich, als ich so klein war.



Und dann kam etwas, womit fast niemand mehr gerechnet hatte. Uns ereilte erst die Kunde, dass die Prinzessin wieder in Ellesmera ist, als sie durch das Stadttor hinein Schritt. An ihrer Seite befanden sich ein Begleiter aus unserer Stadt und 2 Fremde. Ein junger Mann, ebenfalls ein Elf und eine junge Frau, dessen Wesen niemand erraten konnte. Ich wäre zu gerne hingegangen um mir die beiden Fremden aber auch die Prinzessin anzusehen, doch musste ich als Begleiter der Königin bei ihr bleiben. Ich verstand nicht wie die Königin so ruhig bleiben konnte und so tat als ließe sie das alles kalt. Aber wer jemals herausfinden konnte warum die Königin in gewissen Situationen so handelte, der wäre wahrlich ein Hellseher.

Alfadas Offline

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01.02.2007 18:50
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Niemand, außer vielleicht die Prinzessin, wusste, wie die Königin wirklich war, was sie dachte, warum sie so handelte und was sie fühlte.
Endlich stand die Prinzessin auf und empfing sie. Zuerst nur ihre Tochter, denn sie wollte alles wissen was die Prinzessin in letzter Zeit erlebt hatte, doch dann empfing sie auch die beiden Fremden. Aus den Gespräch der Königin und ihrer Tochter erfuhr ich dass die junge Frau diejenige sein soll, die das Drachenei zum schlüpfen bringen konnte. Skeptisch sah ich drein und wollte was gesagt haben, doch die Königin verbot mir mit einer leichten aber bestimmten Geste zu sprechen. Schweigend blieb ich daher bei der Königin und zweifelte in Gedanken, die ich jedoch gut verbarg. Sobald ich die Aura des Elfen spürte, wurde ich wieder wachsam, erschrak aber leicht als ich die Aura der jungen Frau spürte. Es war fast die gleiche Aura wie ich sie bei dieser wunderschönen jungen Frau gespürt hatte. Natürlich wusste ich dass es nicht sein kann, aber trotzdem hatte ich mir insgeheim Hoffnungen gemacht. Diese wurden aber zerstört, denn sobald ich die Fremde sah, wusste ich, dass es nicht die junge Frau war.
Nie hätten wir damit gerechnet dass ein anderes Wesen außer ein Elf, ein Drachenei zum schlüpfen bringen könnte, doch genau dies hatte die fremde Frau geschafft. In weiteren Gesprächen zwischen der Königin und ihrer Tochter erfuhr ich dass die neue Drachenreitern ein Engel war, wusste nun also auch welch Wesen die wunderschöne Frau damals war. Am meisten überraschte mich jedoch die Prinzessin damit, dass sie einige Gesetzte ändern wollte, unter anderem das Gesetz, dass kein Elf ein anderes Wesen außer eine Elfe lieben darf und dass bei Verstoß gegen dieses Gebot, der Elf oder die Elfe aus den Königreich und für immer von den Elfen verbannt wurde.
In dieser Zeit entfernte ich mich immer öfter von der Königin, da sie auch öfter alleine sein wollte. Immer wieder verlor ich mich in meinen Gedanken und konnte mich einfach mit nichts ablenken. Mir gefiel das ganze nicht. Ich hatte nichts gegen den Engel oder den Elf, aber die ganzen Geschehnisse jetzt kamen für mich alle viel zu schnell. Dass ein anderes Wesen eine Drachenreiterin wurde hieß bestimmt auch nichts Gutes. Ich war mir ziemlich sicher dass bald große Veränderungen kommen würden über die ich mich nicht freute.



Und so passierte es auch. Die Königin unternahm einen Spaziergang durch die Wälder, bei den ich selbstverständlich dabei war, als plötzlich ein zischen die Stille durchbrach und eine sengende Hitze die Luft erfüllt. Große, brennende Geschosse vielen vom Himmel auf die Erde und setzten alles in Brand was ihnen in den Weg kam. Ich reagierte schnell, eilte zu der Königin und versuchte sie mit meinem Schild vor den Feuerhagel zu schützen. Ihr durfte nichts passieren, mein ehemaliger Meister hätte sicherlich auch zuerst auf die Königin geachtet und dann erst auf sich selbst. Was keiner von uns Elfen jemals geglaubt hatte war, dass die Apokalypse tatsächlich eingebrochen war und die Erde und ihre Lebewesen vernichten und vom Bösen reinigen wollte.
Immer wieder schossen Feuerbälle gegen mein Schild und verbeulten es mehr und mehr. Der weg zurück in die Stadt und ins Schloss der Königin war nicht weit, doch war er erschwerlich. Überall brannte das Gras, die Büsche und Bäume, brennende Feuerbälle lagen mitten auf den weg und noch etliche weitere vielen vom Himmel auf die Erde herab. Ein umstürzender Baum, dessen Knarren und bersten einen ohrenbetäubenden Lärm verursachte, drohte direkt auf uns herab zu fallen. „Verzeiht meine Königin“, rief ich ihr durch den Lärm zu und stieß sie nach vorne. Jedoch konnte ich nicht mehr reagieren. Ein unbeschreiblicher Schmerz durchfuhr meinen Arm und trieb mir die Tränen in die Augen. Der Baum hatte die Königin verschont, da ich sie weggestoßen hatte, doch ein schwerer Ast war direkt auf mein Schild gedonnert und brach den Knochen in meinen Arm.

Alfadas Offline

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01.02.2007 18:50
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Trotz allem durfte und wollte ich jetzt nicht aufgeben und den verwundeten spielen, die Königin war noch immer nicht in Sicherheit und ich wollte meinen ehemaligen Meister nicht enttäuschen. Ich rappelte mich wieder auf und brachte die Königin schließlich doch noch unbeschadet in ihr Schloss. Die Schreie der anderen Elfen verstummten mit der Zeit, denn inzwischen hatte sich auch der letzte in Sicherheit gebracht. Nur noch das aufschlagen der Feuerbälle auf die Erde und die gierig fressenden Flammen, die alles zerstörten waren die einzigen Geräusche in dieser Nacht die zu hören war. Eine Alptraumnacht für jeden, doch aus diesem Alptraum konnte man nicht erwachen.
Es folgten noch weitere schreckliche Dinge die nächsten Tage und keiner mehr in Ellesmera setzte ein fröhliches Gesicht auf. Jeder fragte sich nur warum dass alles geschehen muss und was wir nun machen sollten. Doch selbst die Königin wusste keinen Rat. Sie ließ mich dafür aber öfter zu meiner Familie. Besonders für den Sohn meiner Schwester war es besonders schlimm, weil er noch nichts verstand. So gut ich konnte versuchte ich ihn immer aufzuheitern und abzulenken, spürte selbst jetzt noch nicht Mal dass seine Aura nur zur Hälfte die eines Elfen glich.



Die Vorboten der Apokalypse waren jedoch noch nichts, gegen den Einzug der Dämonen in du Weldenvarden. Die eine Krankheit fielen sie über unsere Wälder und waren auch genauso vernichtet wie eine Seuche. Ein blutiger Kampf brach in jeder Stadt und in allen Teilen des Waldes aus, jeder versuchte sich gegen die Armee der Dämonen zu verteidigen und zu fliehen. Mütter wollten ihre Kinder schützen, Väter ihre Familien und Kämpfer, so wie ich, kämpften für die Stadt und für alle Elfen. Immer wieder versuchten wir einige Elfen, die nicht in der Lage waren, zu kämpfen, aus diesem blutigen Schlachtfeld des Todes zu befreien und in Sicherheit zu bringen, doch es brachte einfach nichts. Es war uns nicht möglich eine Lücke und den Wall aus Dämonen zu reißen um zu entkommen. So blieb uns allen nichts anderes übrig als zu kämpfen und die Dämonen zu vernichten. Blut und tote Körper übersäten den Boden des Landes und die hilflosen und schmerzerfüllten Schreie der sterbenden und verängstigten Kinder erfüllte die Luft und sollte noch sehr lange in meinen Ohren widerhallen. Ich war hin und her gerissen davon sowohl meine Familie schützen zu wollen, als auch die Königin. In diesen schweren Stunden erfuhr ich dass mein ehemaliger Meister tot war. Trotzdem wollte ich auch zu meiner Familie, doch ich durfte einfach nicht, es war meine Aufgabe die Königin zu schützen. Immer wieder redete ich mir in Gedanken ein dass meine Familie stark genug ist, dass sie alle es schaffen würden. Doch am meisten sorgte ich mich um den kleinen Sohn meiner Schwester.
In mitten all der Dämonen sah ich sie plötzlich, wie sie mit ihren Schwert gegen die Bestien ankämpfte, Seite an Seite mit ihren Mann und meinen Eltern. Doch wo war ihr Sohn? Ich erlaubte es mir mich von der Königin zu entfernen und ließ einige andere Soldaten meinen Platz einnehmen um zu meiner Familie zu gelangen. „Wo ist dein Sohn?“, rief ich über den Lärm hinweg meiner Schwester zu. Obwohl ich direkt neben ihr war, mussten wir uns fast anbrüllen um uns überhaupt zu verstehen. „Dein Sohn Alfadas, es ist dein Sohn“, entgegnete sie ebenso laut und sah mich mit ihren rot geweinten Augen an. Verwirrt sah ich sie an und war durcheinander „Nein, das ist unmöglich Schwester, ich habe kein Kind“, stritt ich ab, hatte ja schließlich keine Frau gehabt. Nur ein einziges Mal hatte ich mich mit einer Frau eingelassen, doch glaubte ich nicht dass ich aufgrund dieser einen Nacht einen Sohn gezeugt hatte. „Alfadas sei kein Narr, er sieht genauso aus wie du und er ist nur zur Hälfte ein Elf und zur Hälfte ein Engel. Diese Frau, die du in deinen Gedichten beschrieben hast, du hast sie doch getroffen und ihr habt…“ Ein entsetzliches Brüllen übertönte die Worte meiner Schwester und ließ mich aufschrecken.

Alfadas Offline

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01.02.2007 18:50
Der Weg zum Schwertmeister Antworten
Mein Schwert hochreißend stach ich die Klingen meiner Schwerter in den Leib eines riesigen Dämons. „… sie kam danach zu mir und bat mich darum euren Sohn aufzunehmen, sie wusste dass es unmöglich war zu diesem Zeitpunkt mit dir zusammen sein zu können, aber sie wollte dass euer Sohn bei dir ist. Deswegen nahm ich ihn auf und brachte ihn zurück nach Ellesmera. Zu dir. Es ist dein Sohn Alfadas“. Nachdem meine Schwester zu Ende sprach, schwieg ich eine ganze Weile und dachte darüber nach. Sie hatte Recht, es passte sogar mit dem Alter. Was für ein Narr ich doch war, dass ich meinen eigenen Sohn nicht erkannt habe. „Wo ist er?“, wiederholte ich meine Frage und hoffte jetzt darauf eine Antwort zu kriegen. Doch sie schwieg nur. Ich wollte gerade wieder was gesagt haben als der Mann meiner Schwester sich zu mir wandte „Fort. Sie haben ihn fortgebracht. Die Dämonen haben ihn und die anderen Kinder irgendwohin verschleppt, wir wissen nicht wohin“. Entsetzte sah ich meinen Schwager an. In diesen Moment warf ich meinen Eid als Begleiter und Beschützer der Königin nieder und rannte vom Kampfplatz weg. Nachdem ich wusste welche Richtung sie genommen hatten, folgte ich ihnen. Außer mir vor Wut über die Dämonen schlug ich wie ein Berserker um mich und streckte jeden Dämonen nieder der sich mir in den Weg stellte. Ich wollte nur noch meinen Sohn finden und ihn retten. Jetzt, da ich endlich wusste dass es mein Sohn war, wollte ich ihn nicht verlieren.



Wochenlang verfolgte ich die Dämonen, doch hatte ich schon vor langer Zeit die Spur verloren und irrte nur noch durch die Welt auf der Oberfläche. Alles war zerstört und vernichtet worden von den schrecklichsten aller Kriege. Aber ich wollte nicht aufgeben, ich durfte es nicht. Für meinen Sohn musste ich durchhalten und weitergehen. Doch ich schaffte es nicht mehr. Immer mehr verzweifelte ich und wusste einfach nicht weiter.
Irgendwann erreichte ich einen Berg. Ich spürte etwas Magisches auf der Spitze dieses Berges, vielleicht eine Magie die mir weiterhelfen konnte, oder vielleicht auch ein Orakel, das mir sagen konnte wo ich meinen Sohn finden konnte. Ich scheute nicht die Mühen und machte mich daran den Berg zu besteigen. Immer wieder kamen geflügelte Dämonen um mich in die Schlucht zu reißen, doch bekämpfte ich sie und kletterte dann weiter. Aber selbst die Natur schien gegen mich zu sein. Schwere Schneestürme erschwerten mir den Weg und machten es fast unmöglich den Gipfel zu erreichen. Die Luft wurde immer dünner und Kälter, fast glaubte ich schon dass ich erfrieren würde, als ich endlich den Gipfel ereichte.
Ein tempelähnliches Gebäude erhob sie vor mir. „Daher kommt also die magische Kraft´´, flüsterte ich leise und ging in den Tempel hinein. Alles war so dunkel und sah so verlassen aus, ich glaubte nicht dass hier noch irgendwer war und in diesen Tempel lebte. Doch die starke magische Kraft befand sich hier und nur diese Kraft wollte ich finden, vielleicht würde sie mir helfen meinen Sohn und auch die anderen Kinder zu finden. Wer weiß, wie viele Kinder die Dämonen mitgenommen haben. Nicht nur von uns Elfen, vielleicht auch von anderen Völkern. Doch die erste und größte Sorge galt meinem Sohn.
In einen großen, runden Raum, sah ich eine Gestallt auf einen alten Thron sitzen. Zögernd ging ich auf die Gestallt zu und entschuldigte mich für mein eindringen, doch erklärte ich auch warum ich hier war. Ich bekam jedoch keine Antwort zurück und auch die Gestallt rührte sich nicht. Erst direkt vor den Thron sah ich, dass die Gestallt nicht mehr als ein Skelett war. Ich sah, dass um das Handgelenk des Skelettes so was Ähnliches wie ein rotes Armband mit einer Kette daran war. Es sah fast so aus als wären es Handschellen. „Daran starbst du also“, sagte ich leise mit mitfühlend. Ich suchte den Thron weiter mit meinen Blick ab und sah schließlich das andere Ende der Handschellen. „Was?“, entfuhr es mir überrascht. Ich duckte mich und hob das andere Ende der Handschellen auf, sie lag lose auf den Boden, das Skelett war überhaupt nicht fest gekettet gewesen. „Aber wie?“, fragte ich mich, kam jedoch nicht weit, denn plötzlich sah mich ein par rot leuchtendes Auge an. Ich stolperte erschrocken zurück als das Skelett mich so ansah und sich langsam von seinen Thron erhob. Morsche Knochen knacksten und der Staub von Jahrhunderten viel von ihn ab.

Alfadas Offline

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01.02.2007 18:51
Der Weg zum Schwertmeister Antworten
„Nun wirst du meinen Fluch tragen müssen“, grollte mir das Skelett zu. Das andere Ende der Handschellen legte sich um mein Handgelenk, ein heißerer Schrei des Entsetzens entfloh mir, dicht gefolgt von einem lauten Schrei des Schmerzens. Es fühlte sich so an als würde mir das Leben ausgesaugt werden, ich sah mein ganzes Leben noch Mal ganz deutlich vor mir, ehe alles schwarz wurde und Dunkelheit mich umfing. Eine Kälte, die bis in meine Knochen zog, legte sich über mich.
Doch dies war nicht das Ende. Ich wachte wieder auf und das Skelett war weg, genauso wie die Handschellen. Taumelnd verließ ich den Tempel so schnell ich konnte und stolperte wieder zum Abhang zurück. Ich wollte wieder hinunter klettern doch stolperte ich direkt bei den Abhang und stürzte in die Tiefe. Plötzlich ergriff mich etwas und riss mich wieder in die Höhe, mir kam es vor als würde ich schweben. Bedrohlich wirkende schwarze Schwingen ragten aus meinen Rücken empor und wurden von dem Fallwind nach oben gerissen, nur aus diesem Grund schwebte ich.
Von diesem Tag an, war ich nicht mehr der Elf, der ich einst war, sondern ein Elf verflucht zum Dasein als Todesengel.
Trotzdem gab ich meine Suche nicht auf, mein Sohn bedeutete mir noch immer alles. Auch wenn ich wusste dass ich als solches Wesen nicht mit ihm und seiner Mutter zusammenleben könnte, ich musste ihn dennoch befreien.

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