´´Was will er eigentlich in spätestens 15 Minuten erledigt haben?´´,fragte ich mich in Gedanken und beobachtete Bryan.´´Hoffentlich stellt er nichts dummes an´´.

'Anspruch runter schrauben hilft' dachte ich, wenn auch wiederstrebend. Bei gewissen Fragen hatten Männer eindeutig weniger Probleme direkt zu sein - was ab und an praktisch war.
Daher lief ich bald schon mit einem der wenigen Disco-Besucher nach draußen.

´´Ok,jetzt sollte ich doch wohl lieber hinterher´´,dachte ich,als Bryan mit einem anderen Mann nach draußen verschwand.Mit einem gewissen Abstand folgte ich den beiden.

Schweigend betrat ich das MOtel nebenan und blieb kurz an der kleinen Rezeption stehen. Ohne irgendetwas hzu sagen gab ich der wirklich desinteressierten Frau hinter der Theke Geld für ca. 1h. Zwar würde ich nicht so lange im Motelzimmer bleiben, aber für weniger konnte man die Zimmer nicht buchen.
Derweil blieb der Fremde neben mir stehen und streckte schließlich zögernd eine Hand aus, fuhr dabei durch meine Haare. Wenn auch wiederstrebend leis ich ihn. Sobald ich einen Schlüssel bekommen hatte zog ich den Fremden mit mir mit.

´´Na so ganz begeistert sieht er aber nicht aus´´,dachte ich und beobachtete Bryan.Ich wartete bis er und der Fremde verschwanden,ehe ich das Hotel betrat und ihnen mit Abstand folgte.

Vor dem Zimmer angekommen schloss ich auf, während ich den Schlüssel weg steckte drehte ich mich zu dem Fremden um - zog ihn dann zu mir. Ihn in einen Kuss verwickelnd zog ich ihn in den Raum und schloss die tür mit dem Fuß.

´´Wenn er nicht so aussehen würde wie Jonathan´´,dachte ich und blieb im Flur vor dem Zimmer stehen und seufzte innerlich.´´Da könnte man ja fast noch eifersüchtig werden.Allein die Vorstellung´´,dachte ich und steckte die Hände in meine Taschen.Was Bryan mit dem Fremden da vorhatte war mir durchaus klar.auch wenn ich genau wusste,dass er nur so aussieht wie Jonathan und es nicht ist,konnte ich es trotzdem irgendwie nicht haben.

Während ich den Fremden zum Bett drängte streifte ich ihm sein Shirt ab, stieß ihn dann leicht auf die Matratze. Den Kuss wieder aufnehmend streckte ich mich neben ihm aus.

Ich lehnte mich gegen die Wand neben der Tür und sah kurz auf meine Uhr,ehe ich wieder die Arme vor der Brust verschränkte und angespannt stehen blieb.In diesem Stundenhotel fühlte ich mich alles andere als wohl,ich mochte es hier überhaupt nicht.Warum ich mich hier aber so unwohl fühlte,wusste ich nicht´´Liegt bestimmt an dem Gedächtnissverlusst´´,dachte ich und sah mich kurz um.´´An diesem Ort kriegt man ja noch depressionen´´.

Bald schon streifte ich meine Schuhe ab, die laut polternd zu Boden fielen. Den Kuss unterbrach ich dabei aber nicht. 'Besser als nichts' dachte ich.

Ich verdrehte leicht meine Augen als ich das Geräusch hörte und sah wieder auf die Uhr.´´Also wenn das schon sein muss,dann beeil dich Mal bitte,Liebe kann da ja nicht wirklich mit bei sein wenn du ihn hierhin geschleppt hast´´,dachte ich und lauschte.Hätte ich nicht versprochen auf ihn aufzupassen,wäre ich schon längst weg.Allein die Vorstellung,dass jemand,der so aussieht wie Jonathan,in diesem Stundenhotel Mal eben schnell ne Nummer mit irgendeinen Fremden schiebt,machte mich tierrisch sauer.´´Ich verfluche meine blühende Fantasie´´,dachte ich.

Den Kuss unterbrechend fing ich an zu husten, richtete mich dabei auf. Mich im Bett abstützend versuchte ich den dämlichen Husten los zu werden.

Als ich Bryan husten hörte,sah ich kurz zur Tür´´Übernimm dich besser nicht´´,dachte ich,blieb aber ruhig neben der Tür gegen die Wand gelehnt stehen.Welches Recht hatte ich auch schon ihn zu stören?

Der Mann stand auf und erklärte mir, dass er mit einem Kranken nicht schlafen würde. Schmollend sah ich ihm nach, während er nach seinen Sachen griff und sich anzog.
Deprimiert sah ich drein.

Ich verdrehte genervt die Augen als ich wieder etwas hörte.´´Also leiser könnten die schon sein´´,dachte ich,bemerkte nichtmal,dass es die Geräusche aus dem Nebenzimmer waren.Dass die Wände so dünn sind,konnte ich ja nicht ahnen.