Schmunzelnd beobachtete ich Beor. "Also wäre es nicht so heiß häte ich mich schon längst auf deinen Schoß gesetzt oder dich wenigstens hier hin gezerrt", sagte ich schließlich trocken.
"Doch, natürlich. Für Urlaub bin ich immer zu haben. Aber solange noch keine Ferien sind haben wir genügend Zeit uns dem Papierkram zu entledigen", erklärte ich und sah Beor neugierig an. "Wieso fragst du so danach?".
Ich musste einfach lachen als Beor das sagte. "Soso, verbrennst du also schon Arbeit?", fragte ich und schüttelte leicht meinen Kopf. "Erstmal sollte ich das Chaos mal sortieren und nebenbei nach einer Sekretärin suchen. Und dabei werden wir nach und nach die Sachen bearbeiten bis nichts mehr da ist und der schreibtisch so leer ist, dass man hier andere Sachen anstellen kann außer zu arbeiten", sagte ich und zwinkerte Beor zu.
"Du meinst den normalen Papierkram oder? Dafür steht uns ja noch so viel Arbeit an, was die ganzen Erneuerungen angehen", sagte ich und seufzte. "Am besten sollten wir die Woche eine Lehrerversammlung einberufen", sagte ich und drückte leicht seine Hand.
"Ich weiß zwar nicht wer Feanor ist, aber Elben sind ja auch nicht soweit von euch entfernt, Gut, es gibt da doch gravierende Unterschiede, die vor allem bei Vrael deutlich werden, aber wenn man Elben dazu zählt sind es ja gar nicht so wenige hier", sagte ich und legte meine Hand auf die von Beor.
"Es ist ja ein Mann und keine Frau, von daher dürfte Kai ihm nicht gleich an den Hals springen", sagte ich lachend, ehe mir einfiel, wie passend diese Aussage zu seinem jetzigen Ich als Vampir ist. "Also ich mein, er wird ihn dann schon nicht gleich anzicken und rauseckeln. Soll übrigens ein Elf sein, also dürfte er mit dir gut auskommen".
"Ok, dann sag ich Faun er soll den Vertrag auch gleich zu morgen aufsetzen, dann kann er sofort beginnen und über die Ferien etwas aufräumen. Was schlägst du als Unterkunft vor?", fragte ich Beor und blieb auf den Schreibtisch sitzen. Wieso ich mich immer da drauf setzte war mir auch ein Rätsel.
"Bestimmt", sagte ich, während ich aber meinen Geist ausstreckte und meinen Bruder fragte. "Ronaef", antwortete ich schließlich, allerdings nach kurzem Zögern. Vrael der nicht wollte das sein Plan aufflog und deswegen scheiterte, hatte einfach Feanors Namen umgedreht.
"Also laut der Aussage meines Bruders sofort, er müsste irgendwo hier in Amerika herumlaufen. Viel Geld verlangt er nicht, einzige Grundvorraussetzung er möchte auf den Grundstück, also an der Schule, wohnen. Klingt genau nach das was du suchst oder? Der will nicht von hier weg, der will die ganze Zeit hier bleiben", sagte ich und grinste meinen Mann an.
"Naja, so lang brauch ich zum Glück nicht", sagte ich schmunzelnd und schloss hinter mir die Tür. "Zum einen hat Faun gestern zugesagt, dass er das Angebot annimmt. Naja, mich brauchst du nicht angucken, es ist doch klar, dass ich dich unterstütze und das Angebot annehme. Aber zum anderen hat mir mein Bruder heute morgen gesagt, er wüsste jemand, der die Rolle des Hausmeisters übernehmen kann. Irgendwie haben wir damit ja Probleme, auch wenn ich nicht weiß wieso. Wer sich an einer magischen Schule bewirbt sollte es als Vorraussetzung ansehen wenigstens die Grundkenntnisse zu haben und auch mit magischen Schülern und die Probleme die dadurch verursacht werden klar zu kommen", sagte ich und setzte mich dabei auf den Schreibtisch. Als ich merkte, dass ich vom Thema abwich, stoppte ich und schüttelte kurz meinen Kopf. "Wie auch immer, der neue Hausmeister soll jung sein, trotzdem erfahren im Leben, leistungsbereit mit guten magischen Kentnissen und er soll sogar Erfahrungen als Hofmeister haben", zählte ich die Liste von Vrael auf. Dass er Feanor meinte und sich daraus einen kleinen Spaß erlauben wollte, wusste ich nicht. Er hatte nur durch Zufall gehört, dass der Elf zu allen bereit wäre und da hatte er mir gleich mal ein Problem aus der Welt schaffen wollen.
Ich legte den Brief beiseite und stand auf, wobei ich ein Stöhnen, aufgrund der Hitze, nicht unterdrücken konnte. Leise klopfte ich an Beors Arbeitszimmer, ehe ich langsam eintrat. "Hast du ein par Minuten?".
"Na, aber auch nicht getrennt. Wenn ich koche würde es fast nur Gemüse geben und wenn Fenryl allein kocht ist es entweder Fisch oder gleich was Süßes mit Schokolade", sagte Gabriel, woraufhin der Katzenmensch rot wurde.
"Vielleicht sollten wir auch das ganze System etwas erneuern, das wir keine richtigen Klassen mehr haben, sondern Kurse. Natürlich bleiben die Klassenstufen gleich, aber vielleicht wäre es klüger nur noch die Hauptfächer der Allgemeinbildung im Klassenverband zu unterrichten. Würde natürlich bedeuten, dass wir mehr speziellere Kurse brauchen die an unserer Schule etwas Besonderes sind und noch mehr Lehrer als jetzt schon benötigt wird. Aber ich denke das bekommen wir hin", sagte ich und bedankte mich bei den beiden. "Oh je... iss lieber schnell Paps, bevor du noch mehr solcher Ideen von dir gibst. Das klingt irgendwie nach noch mehr Arbeit für uns Schüler", scherzte Gabriel grinsend, während Fenryl nur schweigend daneben stand.
"Ich weiß", sagte ich grinsend, war natürlich selbst stolz, dass die Idee gut klang. Als plötzlich aber Fenryl und Gabriel ins Wohnzimmer kamen und Saft und Gemüseauflauf auf den Tisch stellten, natürlich mit Teller und Besteck, sah ich erstaunt von den beiden auf die Uhr. Mir war gar nicht aufgefallen, dass wir schon so lange zusammen saßen.
"Übrigens hab ich da auch noch eine Idee dafür. Wir sollten nicht nur über Praktika nachdenken, sondern auch über einen sogenannten Zukunftstag, oder Orientierungstag. Beim Praktikum bekommt man zwar einen Einblick, muss aber viel Arbeit machen, die sonst Aushilfen machen, oder eben Auszubildende in der Anfangszeit. Der Zukunftstag wäre dann eher sowas, dass die Schüler für einen Tag zum Beispiel Kai begleiten wenn er wirklich Präsident wird, aktiv mit ihm zusammenarbeiten, ihre Ideen äußern und auch dort hin gehen wo der Berufstätige dann hingeht. Klingt im ersten Moment nur super für die Schüler, aber ich glaub das würde auch vielen Betrieben zu Nutzen kommen, denn unsere Schüler sind keinesfalls dumm, sie sind klug, aufgeschlossen und extrem kreativ, sie haben Ideen und wollen unbedingt aktiv etwas unternehmen und erneuern. Man sollte sie gerade in dem Streben unterstützen", sagte ich, endete dann auch ziemlich schnell als mir auffiel, dass ich wieder einen Roman erzählte. Leicht wurde ich rot und senkte meinen Blick auf den Block.
Ein wenig irritert runzelte ich die Stirn. "Ich glaub das mit den weniger annerkannten Fächer und den zweiten Bildungsabschluss sollten wir irgendwann mal genauer bnesprechen. Ehrlich gesagt weiß ich grad nicht was du meinst", gestand ich ehrlich, drehte dabei den Stift in meinen Händen. "Du vielleicht nicht, aber ich gebe keine Garantie ab, dass ich nicht irgendein Punkt vergessen würde. Außerdem sollten wir lieber alles jetzt schon etwas klären und das festhalten um es den anderen Lehrern leichter zu machen".
"Moment, moment, moment", unterbrach ich Beor als ich sah, das mein Mann sich in einen Redeschwall hineinsteigerte. Aufstehend, verschwand ich kurz in sein Büro und kehrte kurz danach mit einem Block und einen Stift zurück. "So, jetzt kannst du loslegen", sagte ich unschuldig grinsend und setzte mich wieder neben ihn. Während er sprach notierte ich mir einige Stichpunkte die er Ansprach, wie zum Beispiel das mit den Fördergelder. "Wozu brauchen wir denn die Fördergelder?", fragte ich Beor. Zwar hatte ich auch schon einige Ideen, aber vorerst sollten wir das Wichtigste decken und dann gemeinsam mit den anderen Lehrern besprechen was benötigt wird. "Wegen den Computerzugängen können wir sicherlich eine große Firma anschreiben, oder uns an Maik wenden. Sicherlich hat er da so einige Beziehungen die er dann spielen lassen kann. Aber was meinst du denn mit einen doppelten Schulabschluss?", hackte ich nach und sah ihn verwirrt an. Zu den normalen Abschluss und der Einstieg ins Berufsleben damit sagte ich lieber nichts, denn da setzte meine Idee an und die konnte ich aussprechen wenn alles andere soweit geklärt war, dass wir eine Lehrerversammlung einberufen können.
"Dann denke ich, ließe sich das einrichten. Was für neue Aufgaben würden denn dann auf mich zu kommen?", fragte ich und sah begeistert drein. Da passte es ja richtig, dass ich schon eine neue Idee hatte. Als Faun das mit meinem Hobby erwähnte, nickte ich. "Hat aber auch noch einen anderen Grund wieso ich aufgehört habe. Aber richtig, das war der Hauptgrund", sagte ich ehrlich. Was sollte ich auch lügen, es stimmte. Der Job brachte halt mehr Arbeit mit sich, aber dafür auch mehr Möglichkeiten. "Es gibt bestimmt eine Lösung für dein Problem", sagte ich und sah Beor an.
Erstaunt sah ich meinen Mann an. "Ist sowas überhaupt möglich?", fragte ich, war aber zu erstaunt über das Angebot. Vor kurzem als Marco noch dabei war hatte er doch noch Faun diese Stelle geben wollen.
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11.07.2010 20:06