"Stofftier?" scherzte ich.

Ich lachte als er das sagte. ,,Wusste ja gar nicht, dass du so kuschelbedürftig bist´´, sagte ich und sah Beor amüsiert an.

"Na ja... aber die meisten Kuscheltiere haben ein relativ ruhiges Leben" entgegnete ich sofort.

Grinsend schüttelte ich meinen Kopf. ,,Du erinnerst mich wieder daran, dass ich schon über zwei Wochen nicht bei Alas war, dass wird er mir sofort vorhalten, um mich weiter zu quälen´´, sagte ich und grinste bitter. ,,Na, dann sollte ich meinem Folterknecht wohl mal wieder gegenüber treten und mich meinem Schicksal ergeben´´.

Leise lachte ich. "Nimm Schokolade mit... oder Obst" schlug ich prompt vor.

,,Schokolade habe ich immer mit wenn ich zu Alas gehe´´, sagte ich und verabschiedete mich dann gut gelaunt von Beor, ehe ich seine Wohnung durch die Tür verließ und zu Alas lief. 'Übrigens würden wir uns freuen wenn ihr mal wieder zum Kaffee trinken oder so vorbei kommen würdet', sagte ich noch zu ihm, ehe ich an Alas' Tür klingelte.

(weiter in Alasdairs und Fauns Wohnung?)

Ich verbrachte die Pausen selten in der Mensa oder im Lehrerzimmer, meist arbeitete ich im Klassenzimmer durch um Stunden vorzubereiten oder Arbeiten zu kontrolieren, oder aber ich half Beor bei seiner Arbeit als Direktor. Heute aber war ich bei uns zu Hause, lag faul auf dem Sofa und sah mir das Fotoalben durch. Bei den Bildern konnte ich einfach nicht anders als schmunzeln, obwohl die ersten Bilder, als ich noch sein Schüler war und zwischen uns nichts anderes herrschte als eine ganz normale Schüler-Lehrer-Beziehung. ´´Wie schnell sich sowas doch ändern kann´´, dachte ich und blätterte langsam weiter und schlürfte dabei meinen Kakao. Obwohl es doch deprimierend war, dass seine Wegbegleiterin zuerst dagegen war und es verhindern wollte. Gut, ich konnte es ja auch irgendwie verstehen, immerhin war Beor über 500 Jahre alt und war auch äußerlich schon älter und ich war äußerlich eben noch recht Jugendlich, da änderten auch die 16 oder 17 Menschenjahre nichts, die jetzt vergangen waren,da mussten schon einige mehr kommen. Aber genaugenommen hatte mich ja das zu Anfang so gereizt und es beflügelte auch heute noch meine Fantasie.

Bei dem viel zu warmen Wetter war es nicht schwierig für mich den Mittag freizunehmen - und zeitgleich meinen Kollegen und den Schülern eine Pause zu gönnen. Allen Mittagsunterricht hatte ich für heute gestrichen - jeder würde sich über eine Abkühlung freuen.
Außerdem hielt ich meine Lehrer eh stets dazu an, einen realistischen Lernplan zu erarbeiten - was brachte es, wenn die Schüler mehr lernen sollten als sie Zeit hatten? Oder weniger als es die Zeit erlaubte?

Gut gelaunt verlies ich nach der Ansage mein Büro, informierte danach erst Mal alle Kollegen einzeln - sofern diese sich gerade in ihren Räumen aufhielten. (Diese waren nicht mit Lautsprechern ausgerüstet um den Leuten dort ihre Ruhe zu lassen. )
In meine Wohnung eintretend entdeckt ich Isis Aura sofort, hielt daher gleich aufs Sofa zu.

Ich blieb auf den Sofa liegen und blätterte langsam in dem Alben herum, während meine Gedanken in Erinnerungen versanken.

"Du bist viel zu jung um so auszusehen, als wärst du jahrhunderte in der Vergangenheit" kommentierte ich schließlich von der Tür her, lief dann aber doch zu Isi.

Überrascht drehte ich mich um und stellte meinen Cocktail auf den Tisch. ,,Hey, in der Zeit habe ich eine Ausbildung hinter mir, habe geheiratet, ein Kind zur Welt gebracht und helfe wenigstens manchmal sogut ich kann für die Schule mit´´, sagte ich und sah schmunzelnd zu Beor. ,,Ich find das ist schon viel um auch mal in die Vergangenheit zu gucken, vor allem wenn die Erinnerungen so schön sind´´.

"Schau in den Spiegel, die Ernnerung ist viel schöner" protestierte ich, beugte mich dabei vor und gab ihm erst mal einen Kuss auf die Nasenspitze- zur Begrüßung.

Ich hob meinen Kopf und verwickelte Beor lieber gleich in einen Kuss, sagte auch nichts zu seinem Protest, obwohl ich liebend gerne was dagegen erwiedert hätte.

Schmunzelnd reagierte ich nur zu gerne, musste mich dazu aber neben Isi setzen - mich so lange vorzubeugen war einfach zu anstrengend.

Ich schlang meine Arme um Beors Nacken und zog ihn zu mir, während ich mich rücklings auf dem Sofa ausstreckte.