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  • Frieden auf ErdenDatum03.03.2011 12:09
    Foren-Beitrag von Vrael im Thema Frieden auf Erden

    Der Ritt im schnellen Gallop zog sich genauso lange hin wie die Hügel der irischen Landschaft. Unter anderen Umständen hätte ich mich gerne umgesehen und wäre einige Tage hier geblieben, diese Ruhe und und Weite des Landes war einfach herrlich.
    So nutzte ich die kleine Pause und von oben das Land, während wieder einer unserer Späher vorraus ritt um den richtigen Weg zu finden. Inzwischen hatte ich keine Zweifel, dass wir wenigstens auf dem richtigen Land waren. Je näher wir gen Osten ritten, desto deutlicher spürte ich ein Kribbeln im Nacken, sowie eine Gänsehaut. Ohne Zweifel, dies konnte nur an die Anwesenheit der Ältesten Elben sein.
    Ich zog die Zügel meines Rappen zur Seite und lenkte ihn zu Amigo.
    "Vermutlich wird es gleich weniger schnell vorran gehen, ich möchte das du dann neben mir reitest. Ich habe noch etwas mit dir zu besprechen", sagte ich leise, aber in einem Tonfall aus dem deutlich hervorging, dass ich kein nein dulden würde.

    Und es kam wie ich es mir dachte.

    Nur wenige Kilometer von ihrem Hoheitsgebiet entfernt, entsprach es nicht der Etikette auf den Palast zu zugallopieren, sondern zu schreiten. Außerdem war es der gesündeste Weg, denn jeder der sich näherte ohne sich rechtzeitig ausweisen zu können würde mit einem Pfeil durch den Hals vom Pferd fallen.
    Ich war angespannt, keine Frage, trotzdem nahm ich mir den Mut heraus an forderster Front zu reiten, die Soldaten hinter uns. Mit Amigo an meiner Seite fühlte ich mich wenigstens etwas sicherer. Unsere ankunft war Ihnen bestimmt schon länger bekannt, was mich aber keineswegs beruhigte.
    "Eines vorweg, vermutlich werde ich es gleich nach meiner Heimkehr bereuen dich mitgenommen zu haben. Eigentlich wärst du jetzt wieder auf den Weg nach Hause. Es war mit Kai so abgemacht, dass du mich nur hinbringst und ich diesen Weg hier alleine gehe", fing ich das Gespräch an, während wir uns einer riesigen Höhle näherten. Kurz blickte ich zu unseren Reiseführer, doch da dieser bei meinem zweifelnden Blick nur nickte, wandte ich mich wieder nach vorne um. Nachdem ich wusste, dass die Elfen in Wäldern wohnen dachte ich das von den Elben auch...
    "Jetzt fragst du dich sicher wieso ich dich dann trotzdem mitgenommen habe richtig? Nun, zum einen zu meinem Schutz weil du der Mann des Mannes bist, dessen Interessen ich gleich vertrete und zum anderen aus einer Art Rache". Ich schmunzelte, fuhr aber gleich wieder fort, damit Amigo nichts falsch verstand. "Das mit der Rache ist nicht wörtlich zu nehmen. Ich mag nur nicht das Reisen mit dem Schiff und dein Mann weiß genau wie gefährlich es für mich als Alb ist, den Hochelben gegenüber zu treten. Versteh mich nicht falsch, ich habe nichts gegen Kai. Aber ich habe dich auf den Schiff beobachtet und bin zu den Schluss gekommen, dass du vermutlich gar nicht weißt was ich gleich mit den Hochelben verhandeln werde und das im Auftrag deines Mannes. Es ist nichts Schlimmes, so gemein wäre ich nicht, aber ich finde es wichtig, dass du dir im Klaren bist, was für Auswirkungen das ganze haben kann". Mir war klar, dass ich in gewisser Weise in Rätseln sprach, doch wollte ich nicht zuviel verraten.
    "Deswegen muss ich auch darauf bestehen, dass du mit mir zurück fahren wirst und keinen Wächter nimmst. Andernfalls werde ich das Schiff gegen die Klippen steuern. Frag Baren, er weiß das ich auch von einem Balkon springe und mir die Knochen breche wenn es sein muss".

    Kaum traten wir durch den riesigen Eingang der Höhle und befanden uns im Dunkeln, spürten einige meiner Soldaten kalten Stahl an ihrem Hals. Sofort blieb der Trupp stehen und die wenigen Sekunden die wir brauchten um uns an die Dunkelheit zu gewöhnen, hatten die Elben sich zu nutze gemacht.
    "Was genau treibt ein Alb und ein Meermensch zu den Elben? Spricht schnell, bevor eure Söldner ihren Kopf verlieren!". Die Stimme kam von dem einzigen Elb, der seine Waffe noch in der Halterung trug. Silbernes Haar fiel auf den smaragdfarbenen Umhang, seine Augen blickten aus kaltem Blau zu uns empor.
    "Mein Name ist Vrael von Schwanensee, Fürst der Silberfälle", stellte ich mich vor und deutete auf Amigo. "Und dies ist Amigo Hiwatari, Ehemann von Kai Hiwatari, auf dessen Geheiß wir um eine Audienz bei den Hochelben bitten. Wir wissen was für unruhige Zeiten dies sind, deswegen sind wir hier. In solch wichtigen Entscheidungen wollte ich keinen Boten schicken um das ganze lange hinaus zu zögern, verzeiht mein unangekündigtes Auftreten. Meine Soldaten und ich kommen in friedlicher Absicht". Ich konnte den Versuch nicht widerstehen diesen arroganten Wachmann zu korrigieren, schließlich waren meine Männer keine käuflichen Söldner".
    Der Wachmann musterte mich mit strengen Blick, trat schließlich zur Seite woraufhin die anderen ihre Waffen von den Hälsen der Soldaten nahmen.
    "Nun gut, ihr werdet erwartet". Natürlich, was auch sonst? Das ganze gerade diente doch sowieso nur der Wichtigtuerei. Ich hatte keine Zweifel daran, dass sie uns angegriffen hätten wenn ich anders geantwortet hätte. Man wollte uns lediglich nur noch einmal verdeutlichen, welche Stellung wir in dieser Höhle einnahmen.
    Die Wächter der Hochelben führten uns durch die Gange, bis der Tunnel schließlich in einer riesigen Höhle endete. In der Mitte der Decke war ein Loch, wie in einen Vulkan. Die goldenen Sonnenstrahlen schien auf eine Kleinstadt für Elben, selbst ein Wasserfall rann an der Wand hinunter und mündete in einen seichten Fluss. Mich erstaunten gerade diese Zivilisationen immer wieder aufs Neue, denn es war für mich unbegreiflich wie ein Volk, welches ihre Häuser in den Baum oder in die Natur hinein bauten, in solch einer mordernen Welt sich halten konnte, in der wir lebten. Ich erlebte diesen Kontrast ja immer wieder aufs Neue, wenn ich von Phoenix in mein Fürstentum reiste und ich merkte, wie die Moderne Spuren hinterließ. Ob sie nun negativ waren oder positiv, fest stand für mich nur, dass es ungemein schwierig ist sich aus einer alten Welt in einer neuen einzufinden. Vermutlich grenzten sich die Elben und Elfen daher so offenkundig von den Menschen ab.
    Hier war einfach alles wie in einen heutigen Fantasyroman und genau solche Probleme gab es. Während in den Großstädten kaum mehr die Notlage bestand um sein Leben zu kämpfen oder seine Nahrung selbst zu besorgen und anzubauen, war dies hier noch alles allgegenwärtig.
    Ich beugte mich im Sattel etwas zur Seite und sprach mit Amigo, nahm dabei aber nicht meinen Blick von den hochmütigen Elben mit ihren feingliedrigen Körpern.
    "Bevor mein Vater starb und mir das Fürstentum vererbte, war ich Kundschafter", gestand ich den Meermensch. "Doch sowas wie hier habe auch ich noch nicht gesehen. Da wird mir wieder deutlich bewusst wieso es mir doppelt schwer fiel Fürst zu sein. Man sitzt die ganze Zeit hinter seinen Schreibtisch und führt staubtrockene Papierarbeit. Irgendwann kommt einfach mal der Drang auf raus zu müssen. Etwas, was ich bei euch erstaunlich finde. Ich kann mir vorstellen, dass der Ruf nach Freiheit bei euch im Grunde noch stärker ist. Schließlich ist in euch allen doch etwas animalisches".
    Ich setzte mich gerade auf, als die Wachen vor einer großen weißen Treppe aus Stein hielten. Ich stieg aus den Sattel und schlug meinen Umhang nach hinten. Die Pferde überließ ich unseren Fremdenführer, schließlich hatte er sie auch zu uns gebracht.
    Mit einem mal wurde mir bewusst, dass das Zwitschern der Vögel verklungen war. Ich blickte über meine Schulter, hob meinen Kopf und betrachtete das regungslose Geäst. Ich hätte schwören können, dass bis gerade noch ein leichter Sommerwind durch die Blätter wehte und die Vögel munter zwitscherten. Das Rot der untergehenden Abendsonne kroch wie ein schatten über die Landschaft und tauchte den See in ein unheimliches Bad. Ich muss gestehen, es kroch mir kalt den Rücken hinunter, diese Aura des Schreckens. Wobei sich mir die Frage stellte, wieso dann gerade WIR als Böse galten und verschrieen wurden.
    Die leichten Wellen des Baches ließen das dunkle Wasser dickflüssiger erscheinen, Fische mit langen Flossen trieben träge dahin wie Leichen.
    Schweiß bildete sich auf meiner Stirn, unruhig zupfte ich an meinen Kragen. Inzwischen bildete ich mir sogar ein entfernt die Schreie gequälter Seelen zu hören.
    Erst im Nachhinein sollte ich erfahren, dass dies eine Prüfung für unseren Geist war. Denn jeder hörte und sah etwas anderem, was ihn an dem Rand des Wahnsinn treiben konnte.
    Inmitten meines Unmutes schritt würdevoll eine hochgewachsene Gestallt die Treppe hinunter. Es war ein Mann, dessen Alter nicht zu schätzen war. Das Gesicht war makelos, blasse glatte Haut, aber Azurblaue Augen von einer tiefen Weisheit und unnahbarer Kälte durchdrungen. Seidiges langes Haar fiel silbern über seine Schulter, eine blass blaue Tiara schmückte sein Haupt. Breite Schultern, verborgen unter einen steinfarbenen Gewand, endete schließlich in einer schmalen Taille. Seine Füße waren nackt, jeder Schritt wurde zwar langsam aber würdevoll vollzogen wie bei einem Tänzer.

  • Frieden auf ErdenDatum16.02.2011 20:10
    Foren-Beitrag von Vrael im Thema Frieden auf Erden

    Genauso wie Amigo kamen auch mir diese Minuten wie Stunden vor, ich konnte es einfach nicht fassen so kurz vor den Ziel einfach festzusitzen und abzuwarten. Obwohl es für einen Sturm vermutlich schnell besser wurde, besserte sich meine Situation natürlich nicht. Ich war äußerst schlechter Laune weil sich alles noch weiter hinauszog. Natürlich, das Schiff musste auf Schäden überprüft werden, aber konnte das nicht auch später gemacht werden an Land? Von ein par Matrosen die sowieso bei dem Schiff bleiben würden, während wir weiter ziehen?
    Um meine Laune an niemanden auszulassen, stand ich abseits an der Reling und sah auf die irische Landschaft und betrachtete die Galway Bucht. Irgendwo da musste bereits jemand warten, schließlich hatte ich keine Lust zu Fuß unseren König aufzusuchen.
    Während sich der dichte Vorhang der schwarzen Wolken langsam lichtete, durchbrach rotes Licht der Morgensonne das schwarz und ließ die See so ruhig und unscheinbar wirken. Skeptisch hob ich eine Augenbraue und dachte mir meinen Teil. ich würde darauf nicht noch einmal reinfallen, die bevorstehende Rückreise würde meine letzte Fahrt auf dem Meer sein.
    Kaum legte das schiff an, besserte sich meine Laune, weswegen ich auf Amigo zutrat.
    "Gute Fahrt", gratulierte ich ihn, ließ dem Meermenschen aber keine Zeit um zu antworten. "Ich möchte nicht unhöflich sein, aber du solltest mir folgen. Die Matrosen bleiben während der Reise auf dem Schiff und passen auf, die Soldaten und ich werden gehen. Und du kommst mit", bestimmte ich einfach und deutete zur Tür die unter Deck führte. "Kommt mit, in meiner Kabiene habe ich was für dich. So wirst du selbstverständlich nicht vor einen König treten können, keiner von uns. Die Soldaten ziehen sich bereits um und wir sollten uns auch beeilen".
    Ich drehte mich um und führte Amigo in meine Kabiene. Zum Glück war hier genug Platz um sich in Ruhe umziehen zu können. Außerdem schaukelte es nicht mehr. Einmal war ich beim anziehen doch tatsächlich über meine Hose gestolpert und wegen den Wellengang sogar auf den Boden gefallen. In einen rustikalen Schrank suchte ich das passende heraus, reichte Amigo dann ein Gewand in blau und silber.
    "Dies müsste hervorragend zu dir passen, die Farben sind genau auf dich abgestimmt und es dürfte auch deine Größe sein", sagte ich und suchte noch einen Mantel in der gleichen Farbe. "Und da es draußen kalt sein dürfte und du dich nicht mit Magie wärmen kannst solltest du den überziehen. Schuhe und Handschuhe habe ich dort drüben, ich hoffe die Größe passt, ansonsten musst du mir sagen welche du brauchst und ich frage die Soldaten". Schmunzelnd sah ich Amigo an. "Auch ein Alb ist was Kleidung betrifft wie ein Elb, wir sind äußerst eigen. Nimm dir was du brauchst", sagte ich und wartete in Ruhe. Während Amigo nachsah, packte ich einige Kleinigkeiten wie die Karte in meine Tasche. Erst als der Meermensch hinaus ging, machte ich mich daran mich herzurichten. Für gewöhnlich schickten auch Fürsten nur einen Boten los wenn es um eine Angelegenheit ging, aber zum einen konnten die nicht so viel Nachdruck ausüben wie ein Fürst selbst und mit Boden dauerte alles noch viel viel länger.
    Und Zeit, so hatte Kai es mir mehrmals eingeschärft, hatte diese Angelegenheit nicht.
    Obwohl ich innerlich unter Zeitdruck stand, war es mein Stolz, der mich dazu veranlasste mindestens genauso lange zu brauchen, wie die Mannschaft um das Schiff nach Schäden zu untersuchen. Wenn nicht sogar noch länger.
    Es war Mittags als ich aus meiner Kabine an Deck trat. Standesgemäß hatte ich mich in den Farben meines Fürstentums gekleidet, weshalb Amigo unter mir und meinen Männern auch nicht sonderlich auffallen würde. Weiß, wie die Gebäude der Stadt und Silber, wie das gebrochene Licht der Sonne im Wasser. Die hellen Farben standen natürlich im starken Kontrast zu meiner Hautfarbe und obwohl ich sonst immer stolz darauf war und meine andersartigkeit gerne zur Schau stellte, verzichtete ich darauf. Eine lange enge Hose, die in weiß silbernen Reiterstiefeln endete, sowie ein gefütterter Wams, der Schutz vor der Kälte über meinem dünnen Hemd gab, verhüllten meine Hautfarbe. Auf der Brust glänzte in silberner Stickerei das Wappen, ein Schwan, der seine Flügel ausbreitete.
    Inzwischen hatte sich bereits unser Reiseführer mit den Pferden eingefunden und jedem eines zugewiesen.
    Ich begrüßte ihn höflich, jedoch distanziert, was aber auf gegenseitigkeit beruhte.
    "Jetzt wird es nicht mehr lange dauern und du kannst zurück zu deiner Familie. Ich hoffe die Reise war bisher nicht zu lang für mich. Bei mir ist sowas zur Gewohnheit geworden, ich pendel immer zwischen dem Hafen und der Magierstadt hin und her", sprach ich zu Amigo, während mir ein Pferd gebracht wurde. Einer der Soldaten befestigte meine Tasche an dem Sattel, während ich die weißen Lederhandschuhe anzog. Ich würde keinesfalls frieren und doch hatte sich jeder von der Gruppe dem Wetter entsprechend angezogen. Ich nahkm die Zügel in die Hand und schwang mich in den Sattel. Der breite Umhang legte sich wie eine Schneedecke über den Rücken des Rappen.
    Mit einem sanften Tritt in die Seite ließ ich ihn angallopieren.

  • Frieden auf ErdenDatum02.02.2011 21:58
    Foren-Beitrag von Vrael im Thema Frieden auf Erden

    Ich lachte herzhaft auf bei Amigos Scherz. Natürlich fasste ich es nicht persönlich auf. Ich war kein Seemann, wieso sollte ich also sauer sein wenn Amigo meine Fahrweise kritisierte? Mein Lachen erstarb jedoch als ein Ruck durch das Schiff ging und ich mich festhalten musste um nicht über Bord zu gehen.
    "Ich bin Wetterfest, aber was ist mit dem Schiff? Ich habe keine Lust die letzte Strecke an Land zu schwimmen", schrie ich gegen den tosenden Wind an, während mir der Regen ins Gesicht peitschte. Schon nach wenigen Minuten waren meine Kleider triefnass, das Hemd klebte mir an der Brust und die Bauchbinde hing auch wie ein nasser Sack runter. Die anderen sahen auch nicht besser aus und obwohl man uns Eitelkeit nachsagte, verließ natürlich niemand seinen Posten, jeder an Deck, außer meine Wenigkeit, arbeitete weiter. Denn so wenig ich Lust hatte zu schwimmen, erging es auch wohl den anderen.
    "Ist es überhaupt klug bei so unruhigen Seegang die Küste anzusteuern? Oder sollen wir lieber noch warten? Auf ein par Minuten mehr oder weniger kommt es mir auch nicht an, wenn ich die wahl habe zwischen trockenen Fußes an Land zu gehen oder mich aus dem Wasser zu hieven", fragte ich Amigo und war somit wieder gefährlich nahe dem Steuer gekommen.
    Allerdings hatte ich nicht vor dieses in die Hand zu nehmen.

  • Frieden auf ErdenDatum31.01.2011 20:50
    Foren-Beitrag von Vrael im Thema Frieden auf Erden

    Amigo erwies sich die Tage tatsächlich als ein so unkomplizierter Gast, dass er mir ein wenig langweilig wurde. Aber gut, was hatte ich erwartet? Auch Kai brauchte vermutlich zu seinen Wesen einen Ausgleich und der war in der Tat sein Mann. So kompliziert sein Mann war, so ruhig, umgänglich und freundlich war der Meermensch.
    Die Tage zogen sich für mich schier endlich hin, am Morgen sah ich nach draußen und wartete darauf das die Sonne unterging und am Abend wartete ich auf den Sonnenaufgang. Es gab für mich kaum etwas zu tun. Das einzige was ich machen konnte war meine Rede vorzubereiten und den Weg zu ihnen zu suchen. Aus diesen Grund verbrachte ich die meiste Zeit unter Deck und studierte die Karte. Oft saß ich reglos davor und betrachtete diese einfach, an anderen Tagen suchte ich wie im Fieberwahn in Büchern, alten Aufzeichnungen, Gemälden, nach Hinweisen und diskutierte diese selbst mit mir aus.
    Erst die letzten zwei Tage verbrachte ich immer mehr Zeit oben an Deck.
    Bestimmt zu Amigos Freude versuchte ich auch kein mal an das Steuer zu kommen, auch wenn ich mich oft in der Nähe dessen aufhielt. Das lag aber eher an der Anwesenheit des Meermenschen. Ich schätzte seine Gesellschaft wesentlich mehr als die der Elben. Obwohl ich kein zynischer Alb war, namen meine Aussagen sehr oft sarkastische oder gar wirklich zynische Endungen an.
    Auch an diesen Abend stand ich bei ihm und blickte sorgenvoll auf das Meer. Das vorher locker geschnürte Hemd an der Brust, war nun dicht zugeschnürt, damit weder Kälte noch Nässe mir sofort die Körperwärme nahmen.
    "Nein, hast du noch nicht", antwortete ich auf seine Frage und legte eine Hand auf die Reling. Aber nicht weil mir übel wurde. Trotz des Schaukelns beugte ich mich vor und kniff die Augenbrauen zusammen. "Ich wüsste auch nicht wofür, schließlich habe ich noch nichts für dich getan". Und das stimmte auch. Außer das ich Amigo vor zwei Tagen sagen konnte, dass er auf die Küste Irrlands zuhalten sollte, hatte ich nichts getan.

  • Frieden auf ErdenDatum10.01.2011 20:51
    Foren-Beitrag von Vrael im Thema Frieden auf Erden

    Ich schüttelte mein Haupt und hob kurz eine Hand in abwehrender Geste. "Oh nein, meine Ansichten sind nicht ehrenhaft. Ehrenhaft sind Menschen wie Lifaen oder sein Bruder. Aber nicht ich", sagte ich und fügte lächelnd hinzu: "Du musst schon sehr müde sein wenn du das denkst. Oder ich habe dich genauso gut bequatscht wie meine Berater".
    Ich trat nach hinten und deutete zur Seite. "Dann sollten wir wirklich besser schlafen gehen. Aber vorher zeige ich dir noch deine Kabine. Da Baren vermutlich nicht kommen wird, werden es auch ruhige Nächte", sagte ich und zwinkerte Amigo zu, während ich ihn unters Deck führte. "Und bezüglich Marco....", fing ich an, denn nur den konnte er mit Katerchen gemeint haben. "Dein mann würde mich steinigen lassen wenn sein Anwalt neun Monate lang außer Gefecht gesetzt wäre. Außerdem ist das eine Sache zwischen mir und Baren. Von ihm wünsche ich mir einen Erben, nicht von den arbeitsüchtigen Anwalt", stellte ich klar und benutzt in vollbesitz meiner geistigen Fähigkeit nicht die Vergangenheitsform. Im Grunde hatte ich ja angefangen darüber nachzudenken seit ich wusste das Barens Kinderwunsch so groß ist. Das ich bereit war hätte man auch an meiner Frau sehen können. Warum ich jetzt zögerte war einfach nur die Angst vor den Verlust. Ich wusste das dann alles wieder hochkommen würde und dass ich die neun Monate unausstehlich wäre. Fing ja schon damit an, dass mir klar war, dass Baren für die Zeit in der Schule bei seinen Vater wohnt. Wäre dieser nicht Direktor einer Schule würde ich bestehen das er rund um die Uhr zu jeder Sekunde bei ihm wäre.
    Leicht schüttelte ich meinen Kopf, behielt diese Gedankengänge aber für mich.
    "So, dies ist dein Zimmer... Schlafgemach... Hütte... ich habe keine Ahnung wie man das auf einen Schiff nennt, aber in diesen.... Raum.... schläfst du. Nur du! Keine Überlegungen, die Männer auf diesen Schiff sind hetero, vermutlich unsereins gegenüber sogar feindlich angesehen, außerdem hast du Mister Adonis zu Hause, notfalls nimm dir ein Wächter. Aber erwische ich hier einen anderen bei dir ist das mein Todesurteil". Mit diesen worten und einen letzten warnenden Blick, verließ ich Amigo und betrat mein "Zimmer".

  • Frieden auf ErdenDatum10.01.2011 20:26
    Foren-Beitrag von Vrael im Thema Frieden auf Erden

    "Ich weiß, die Frage habe ich mir oft genug gestellt. Die ganzen langen Unterredungen, die Botschaften, ja die ganze Stadt nervt mich an. Das war das Werk meines Vaters und dieser hatte sich auch nie eine sekunde lang bei mir blicken lassen. Aber vielleicht hänge ich deswegen daran. Weil es sein Werk war, weil er diesen ganzen Mist gebaut hat. Er war ein Alb durch und durch wie die meisten sich ihn vorstellen. Deswegen gab es letzendlich auch diesen Übergriff von den Zwergen. Und weil ich weiß wie viel Mühen er investiert hat um alles so in den Dreck zu ziehen, macht es mir Spaß. Es macht mir irgendwie Spaß sein Werk zu vernichten. Er führte Krieg mit den Zwergen, ich habe Frieden geschlossen. Er war begeisterter Anhänger von Sklavenhaltung, ich strickt dagegen", versuchte ich zu erklären, lachte dann kurz auf. "Es ist anstrengend, aber so viel größer und wirkungsvoller als wenn ich ihm einfach nur ins Gesicht gespuckt hätte", nannte ich als Beispiel, grinste den Meermensch dann kurz an.

    Bei seinen ersten Satz sah ich gekrängt drein. Das klang ja fast so als würde es Probleme mit meiner Männlichkeit geben und die gab es ja nicht! "Nein, für mich kommt nur ein eigenes Kind in Frage, genauso wie mir klar ist, dass es für mich keine andere Rolle als die des Vaters geben wird. Respekt dir gegenüber, dass du dich zu sowas entschlossen hast, aber ich könnte das nicht. Und verstecken sollte man da auch nichts. Ich wäre auf mein Kind definitiv stolz, egal ob es nun so aussieht wie ich und mit den gleichen Vorurteilen zu tun hat, oder ob es mehr Zwerg an sich hat als man bei Baren sieht", sagte ich entschlossen und nickte noch einmal.

  • Frieden auf ErdenDatum10.01.2011 20:04
    Foren-Beitrag von Vrael im Thema Frieden auf Erden

    Nachdem ich geendet hatte, beobachtete ich Amigo und musste unwillkürlich kurz grinsen. Wenn ich davon erzählte oder dachte war ich schon traurig und melanchonisch, doch die Zeit hatte es soweit geheilt, dass ich nicht lange in diesem Rythmus blieb. Es musste weiter gehen, egal wie und mit Schicksalschläge umzugehen hatte ich früh gelernt.
    "Es amüsiert mich wie du deinen Mann in den Schutz nimmt. Skrupellos war vermutlich auch das falsche Wort, soweit ich das mitbekommen habe hat Kai durchaus gewisse Moralvorstellungen, die zwar etwas veraltet aber durchaus vertretbar sind. Sagen wir es so, er scheut nicht davor zurück über Leichen zu gehen oder einen im Weg stehenden nicht nur verbal anzugreifen", versuche ich es richtig zu erklären.
    Bei der Sache mit Timo und Dail schwankte ich leicht mit den Kopf. "Sie sind nicht blutsverwand, richtig, aber trotzdem dürfte man sich das Maul über sie zerreißen, also die Öffentlichkeit. Schließlich stand Li ja schon vor einiger Zeit sehr lange in der Öffentlichkeit. Versteh mich nicht falsch, das ist kein Angriff gewesen, es waren nur Beispiele. Für manche Situationen bekommt man eher Verständniss als für andere. Ich gräme mich nicht für dies was ich bin und das ist auch gut so. wie sollte ich sonst unter den Elben als Alb überleben? Wenn ich ihnen nicht weiß machen könnte, dass ich mich nicht fürchte, würden die mich in Stücke zerreißen. Bei den kleinsten Zweifel oder bei der kleinsten Furcht würden sie Verdacht schöpfen. Bisher konnte ich das Problem mit den Pferden entgehen, die scheuen nämlich bei Wesen mit einer dunklen Seele. Sei es Dämonen, dunkle Magier und soweiter, aber irgendwann wird es auffliegen. Spätestens dann wenn ich mich tatsächlich dazu durchringen kann mich auf das Abenteuer Schwangerschaft noch einmal einzulassen. Wenn mein Nachkomme das Erben würde, dann würde ich in Erklärungsnot kommen. Deine Zwillinge scheinen zwar auch ein außergewöhnliches Talent in Sachen Magie zu haben, aber keine Neugeborenen. Aber Beor könnte es schon eher merken, er ist Heiler und im Grunde bereitet er mir Bauchschmerzen". Mit gerunzelter Stirn und zusammengezogenen Augenbrauen sah ich missmutig nach vorne.

  • Frieden auf ErdenDatum30.12.2010 13:35
    Foren-Beitrag von Vrael im Thema Frieden auf Erden

    Ich war ein wenig enttäuscht, was man durchaus an meinem Gesicht sehen konnte, wäre Amigo grad nicht mit den Kompass so beschäftigt gewesen. Da musste ich wohl doch etwas mehr nachbohren bei ihm. Und das obwohl ich dachte das er mir Abens lange Anekdoten von seinen Kindern erzählen würde. Um aber seine volle Aufmerksamkeit zu haben wollte ich erst seine Frage beantworten, allerdings brachte die mich schon wieder an die Grenze meines Wissens.
    "Ich denke mal so um die 15 mit mir?", schätzte ich. Alles was die Mannschaft anging und die Ausrüstung hatte ich meine Berater mal machen lassen, die wussten am besten wie viel man für dieses schiff brauchte.
    "Bestimmt nicht gerade leicht Familie und so einen aufwendigen Beruf unter einen Dach zu bringen, wenn dein Mann auch Jobmäßig recht ausgelastet ist oder? Vor allem dann noch mit so Kleinen wie Rabauken wie die Zwillinge oder?", hackte ich weiter nach.

  • Frieden auf ErdenDatum29.12.2010 21:01
    Foren-Beitrag von Vrael im Thema Frieden auf Erden

    Skeptisch hob ich eine Augenbraue bei dem Wort "Dame". Ich reichte Amigo den Kompass und nickte. "Nimm ruhig jemand von deinen Leuten, kann nicht schaden wenn du jemanden hast den du vertraust. Wird für dich bestimmt auch so schwer genug von deiner Familie weg zu sein", schätzte ich und steckte die Hände in die Taschen. "wie gehts der Familie überhaupt?", fing ich nun mit meiner Fragerei an.

  • Frieden auf ErdenDatum29.12.2010 20:51
    Foren-Beitrag von Vrael im Thema Frieden auf Erden

    "Na, das klingt nicht gut. Schlafen solltest du schon. notfalls müssen wir dann nachts äh... halten?", schlug ich vor, wusste ja nicht mal ob das möglich war. "Aber unausgeruht oder gar krank lasse ich dich nicht zurück, dein Mann würde mich über Bord werfen", sagte ich noch, bevor ich unter Deck verschwand und in einen der Truhen suchte. Wenigstens wusste ich wie sowas aussah, auch wenn ich so ein Ding noch nie brauchte. 'Sie haben ja schonmal komische Sachen hier rein gepackt', dachte ich während meiner Suche. Erst nach einigerzeit kam ich triumphierend mit einen funktionierenden Kompass zurück zu Amigo.

  • Frieden auf ErdenDatum29.12.2010 20:38
    Foren-Beitrag von Vrael im Thema Frieden auf Erden

    "Das hoffe ich doch, ich habe ihn zumindest eine Nachricht hinterlassen und hoffe das er kommt", antwortete ich und lehnte mich gegen die Reling und beobachtete Amigo. "Nein, für mich ist das selbstverständlich, dass du nicht hier unter freiem Himmel schlafen wirst, du bekommst deinen Platz gleich neben mir. Wenn dich das nicht stört. Einen Kompas könnte ich dir besorgen, der fliegt hier bestimmt rum", sagte ich und stieß mich von der Reling ab. "Meine Berater waren nicht gerade erfreut das ich einfach mal so mit dem Schiff weg bin, aber sie haben alles für eine Reise an Bord gebracht".

  • Frieden auf ErdenDatum29.12.2010 20:28
    Foren-Beitrag von Vrael im Thema Frieden auf Erden

    "Na klasse, leg ich ja fast so eine steile Karriere hin wie Feanor", stellte ich fest, war aber in keinster weise böse darüber. gab schließlich weitaus schlimmeres. Bei Amigos Frage dachte ich nach. "Es gibt immer Wege sie zu finden. aber keine sorge, ich habe genügend Schriften mit in denen stehen sollte wo sie sich aufhalten", beruhigte ich Amigo. "Und Notfalls muss dein Mann eben doch noch mit hier hin, nur deswegen sind wir ja hier. Vorräte sind genug da, ansonsten muss eben ein Wächter kurz los. Oder ich gebe Baren bescheid wenn was fehlt, ihn erwarte ich hier auch noch. Ein Heiler haben wir zwar nicht, aber das sollte auch so gehen, bist hier ja unter Elben... zum größten Teil. Und um den Schlafplatz brauchst du dir keine Sorgen machen, als Kapitän dieses Schiffes bekommst du das beste Zimmer", versprach ich und grinste. "Natürlich nach mir", ergänzte ich zwinkernd.

  • Frieden auf ErdenDatum29.12.2010 20:16
    Foren-Beitrag von Vrael im Thema Frieden auf Erden

    Ich lachte als Amigo fertig war. "Richtig, ich habe keine Ahnung wo genau ich suchen muss. Ich weiß grade mal, dass das Oberhaupt der Elben irgendwo in Europa ist. Und wieso ich am Steuer war? Naja, mir war danach und irgendwas brauchte ich zutun, sonst wäre ich noch wahnsinnig geworden", scherzte ich und sah ihn an. "Aber Portugiesisch dürfte keiner hier verstehen, die meisten haben schon Probleme mit Englisch. Aber da kann ich ja noch Abhilfe schaffen".

  • Frieden auf ErdenDatum29.12.2010 20:07
    Foren-Beitrag von Vrael im Thema Frieden auf Erden

    "Äh was? Also ich weiß wohl das ich nach Europa muss, aber nicht mal genau wo", antwortete ich und trat kommentarlos zur Seite. Etwas misstrauisch beäugten meine Männer Amigo, machten sich dann aber wieder an ihre Arbeit und zerstreuten sich. "Ich fürchte wenn du irgendwas wissen willst musst du dich an die Matrosen da wenden. Der Blonde da hinten, der so steif wirkt und mehr rumsteht als hilft wird dir aber auch keine Hilfe sein, dass ist einer der Wachposten, er hat so viel Ahnung von schifffahrt wie ich".

  • Frieden auf ErdenDatum29.12.2010 19:49
    Foren-Beitrag von Vrael im Thema Frieden auf Erden

    Der Wachmann sah wohl noch fassungsloser drein als Amigo, fing sich dann aber schnell wieder und grinste unsicher. "Ihr beliebt doch sicherlich zu scherzen", sagte er, wobei man ihm ansah, dass er hoffte ich würde einen Witz machen. Sicher war er sich eindeutig nicht. Aber stören tat mich das nicht. Ich musste ja nur von Amerika rüber nach Europa und mittem auf dem Meer konnte mir nur passieren, dass ich im Kreis fuhr. Glaubte ich zumindest.
    Dafür waren meine Männer aber schneller als ich, sie waren es als erstes die Amigo bemerkten und für einen Fremden hielten. Einer der Männer zog seinen Dolch und hielt auf den Meermensch zu.
    "Halt", rief ich hastig und richtete mich sofort auf. "Rührt ihn an und ihr habt größere Probleme als mich".
    An Amigo gewandt nickte ich. "Schön dich endlich hier zu haben, dieses Schiff braucht dringend einen Kapitän".

  • Frieden auf ErdenDatum29.12.2010 19:35
    Foren-Beitrag von Vrael im Thema Frieden auf Erden

    "Mein Fürst ich... ich will Ihnen ja nichts unterstellen, aber... aber meinen Sie wirklich, dass wir genau auf der richtigen Route sind?". Es war ausgerechnet einer meiner Wachen, den die Seeleute dazu auserkoren hatten Kritik an meinen Künsten als Kapitän in Frage zu stellen. Und das obwohl ich nie behauptet hatte überhaupt mal Gast auf einen Schiff gewesen zu sein. Umsonst hätte ich Amigo nicht um Hilfe gerufen.
    Ein wenig lustlos und eventuell etwas frustriert hing ich mehr auf dem Steuer als das ich stand, nahm meinen Blick von den klaren Sternenhimmel und blickte den Elf an.
    "Nein", antwortete ich schlicht und einfach. Was sollte ich denen auch vormachen? "Nein ich weiß es nicht, aber solange unser Kapitän noch nicht da ist dümpeln wir einfach mal etwas rum, ist doch auch nicht schlecht. Immerhin hab ich es ja schonmal aus dem Hafen geschafft". Und das war bei weitem nicht leicht, der Spalt zwischen den beiden Klippen war grade mal so groß, dass unser größer Frachter mit Mühe durch kam. sogesehen hatte ich bereits eine Glanzleistung vollbracht. Fand ich...

  • Frieden auf ErdenDatum15.12.2010 23:20
    Foren-Beitrag von Vrael im Thema Frieden auf Erden

    Es war niemals leicht die Hafenstadt Vahad Calyn über den Landweg zu passieren. Nicht nur, dass man um einiges mehr an Zeit brauchte als über den Seeweg, es war auch beinahe unmöglich. Ich nannte mein Herrschaftsgebiet immer liebevoll meine kleine Insel. Soweit entfernt war meine Bezeichnung nicht einmal. Die einzige Verbindung zum Festland war ein schmaler Landstreifen von nicht mehr als 50 Metern. Dies jedoch hatte den positiven Vorteil, dass Vahad Calyn fast unmöglich zu belagern war. Die Verbindung zum Festland war durch dicke und hohe Mauern bestens bewacht.
    Ruhig redete ich auf den weißen Hengst ein, fuhr mit der behandschuhten Hand durch seine lockige Mähne und versuchte sein unruhiges Tänzeln, sowie das nervöse Schnauben zu lindern. Ich hatte es dieses mal eilig gehabt, nicht wegen wichtiger Geschäfte oder dringenden Terminen, der Grund war keine 1.80 m groß, hatte lange blonde Haare und war zur Hälfte ein Zwerg. Nun war ich derjenige der schnaubte, was den Hengst wenigstens für eine Sekunde dazu brachte ruhig zu sein. Ich müsste mir noch eine Ausrede einfallen lassen, wieso ausgerechnet ein Elbenpferd während meiner Reise so unruhig ist. Vermutlich würde ich behaupten, dass die wilden Zwerge mich verfolgen, das wäre keine schlechte Idee. Die Wahrheit konnte ich wohl kaum sagen, die würden es nicht so toll auffassen wenn ich ihnen sage, dass das Pferd die dunkle Magie spürt und ich rein zufällig ein Alb bin und die sich mit den Eben ja so gar nicht verstehen. Auch wegen Baren musste ich mir was einfallen lassen. So ging das jedenfalls nicht weiter, dieser Halbzwerg mit seiner geringen Größe und seinen losen Mundwerk wickelte mich noch völlig um den Finger. Ich hatte nichts dagegen, weiß Gott nicht, ich sehnte die schlaflosen Abendstunden im taumelnden Liebesspiel schon am Morgen herbei, sowie seine unbeschwerte Art, wie er den tag anging. Auch wenn ich es nie zu gab, aber es gefiel mir das mein Schwarm um Teil ein grober Zwerg war. In der Kombination mit seiner Elfenseite hatte er einen durchaus schönen und muskulösen Körper, den ich mir gerne ansah.
    Ich schüttelte hastig meinen Kopf und trat dem Pferd mit den Hacken in die Seite. Kühle Luft mit den salzigen Geschmack des Meeres blies mir ins Gesicht und löschte die Fantasien. Später war genug Zeit zum träumen.

    Natürlich passierte ich das Tor und bestand die Überprüfung der Wache, schließlich war ich ihr Fürst! So hilfreich mir das Pferd auf meiner Reise durch die Landschaft auch war, so hinderlich war es jetzt. Auf den weißen Straßem tummelten sich zahlreiche Händler, Matrosen, Handwerker, Adellige, Magier,.... Es war ein einziges Getümmel, schlimmer als auf einer Ameisensstraße und das trotz der späten Stunde. Die Sonne war zur Hälfte im Meer versunken und färbte Wasser und Himmel in einem warmen Orange - Gold. Ein wenig abwechslungsreicher wenn man bedachte, dass Vahad Calyn auch die "weiße Stadt" genannt wurde. Alles war aus reinen Weiß, ob nun die Häuser direkt am Hafen oder die Straßen, ja selbst manche Stege waren aus weißem Holz. Kein Makel hatte sich in all den Jahren darauf niedergelassen. Ich sprang von meinem Hengst und zog es an den Zügeln. Nur weil ich die Kapuze tief ins das Gesicht gezogen hatte und sonst kein Stück meiner Haut zu sehen war, kam ich schwerer durch, dafür aber ohne Aufsicht zu erregen. Ich mochte es nicht mehr wenn die Bürger der Stadt wussten das ich da war, dies verlängerte meine Aufenthalt immer nur unnötigerweise weil irgendwelche Bittsteller um eine Audienz bitten.
    Mein weg führte mich zum Palast. Kaum hatte ich den Hof betreten, zog ich die Kapuze zurück und überreichte den erst besten Mann den ich sah die Zügel meines Pferdes. Dieser Hengst ging mir mit seinem Schnauben auf die Nerven! Eiligen Schrittes stieg ich die Stufen in den Palast hinauf, zog dabei meinen dunkelgrünen Umhang aus. In der untergehenden Sonne glänzten die roten Aplikationen auf meinem Leder wie frisches Blut. Ich hatte mich noch nie an die Gewänder gewöhnt, die die Elben hier trugen. Nur aus diesem Grund trug ich die meiste Zeit über meine schwarze Lederrüstung. Viele hielten es für eine hochmütige Geste gegenüber meinem verstorbenen Vater, der einst in diesen Palast gewohnt und regiert hat. Er war ein Elb wie er im Buche steht, seine langen Haare hatten die Farbe von Silber, seine Haut war gebräunt von der Sonne in diesem Land und seine Kleider weiß. Ich dagegen war Nachtschwarz vom Gesicht bis zu den Zehen. Nur meine Haare waren schlohweiß, das einzige erbe meines Vaters. Trotzdem war dies nicht das Verhalten eines bockigen Kindes, es war eine Auflehnung gegen die ganze Sichtweise der Elben. Immer wieder stellte ich mir die Frage wieso ich trotzdem regierte.
    die Antwort würde ich wohl nie finden.
    Ich blieb vor eine der vielen Wachen stehen. Dieser verbeugte sich gleich und schwafelte irgendwelches Zeug um seine Hochachtung zu präsentieren, was mich aber nicht interessierte. "Ruf meine Berater zusammen, in zwei Stunden möchte ich sie alle in meinen Besprechungszimmer sehen", gab ich die Anweisung weiter, obgleich ich persönlich 3 Stunden später aufkreuzen werde. Dieses Recht nahm ich mir einfach heraus, eine Stunde später zu kommen als meine Berater.
    Aber die Zeit brauchte ich auch, schließlich wollte ich mich versöhnlich zeigen und mich umkleiden. Und welcher Elb brauchte da weniger als 3 Stunden um sich nach einer langen Reise fertig zu machen?
    Ich betrat mein Gemach und gab die Anweisung ein Bad für mich vorzubereiten. Zu meinem Unmut musste ich feststellen, dass mir meine Berater nicht nur die Nymphen, sondern auch eine junge Elbin im wahrsten Sinne des Wortes in mein Bett gelegt hatten. Natürlich, damals hatte ich es genossen nach langen Reisen von den schier niemals endenden Liebeskünsten einer Nymphe verwöhnt zu werden. Zum einen war ich früher dann tatsächlich umgänglicher und friedlicher in den Besprechungen, zum anderen aber gab es immer wieder einige Elben, die man mir vorstellte und die so rein zufällig in meinem Gemach waren und Interesse an mir zeigten. Gut, für ein Elb war ich noch nicht alt, aber alt genug um längst einen Erben zu haben. Und ich wusste, dass dies meinen Beratern so richtig gegen den Strich ging. Ich liebte die Jagd, das Risiko und den Kampf, ich lebte Gefährlich. Mein Tod ohne einen Trohnfolger von meinem Blut würde vermutlich unter den Grafen einen Krieg auslösen.
    Aber ich ließ mich darauf nicht mehr ein. Da es mich keine Mühe mehr kostete, lies ich mir ohne wiederworte von einer Nymphe aus der Rüstung helfen. Neugierig musterte ih die zierliche kleine Gestallt. Ihre milchweiße Haut hatte einen starken blauen Schimmer, die Augen funkelten wie Saphiere. Eindeutig eine Wassernymphe. Nackt schritt ich über den kalten Steinboden und begab mich in mein Bad. Den Luxus ausnutzend ließ ich mich jedoch nicht von einer Nymphe baden. Stattdessen rief ich die Elbin zu mir. Im Gegensatz zu den Nymphen war sie nicht so kokett und Liebestoll, sondern unterwürfig. Ich fragte sie ein wenig aus, wer sie war, wer ihre Eltern sind und wer sie hier her brachte. Sawanah, so der Name der Elbin, war tatsächlich mal etwas anderes. Keine aus dem Norden, sondern eine Elbin aus der Wüste. ich betrachtete neutral ihr aussehen. Wie sie konzentriert ihrer Aufgabe nachkam. Trotz der demütigen Aufgabe, hatte ihr Blick etwas rebellisches. Ihre schwarzen dicken Locken wippten bei den Bewegungen auf und ab. Ihre Haut war von einen warmen Braun und sie hatte ein üppiges Dekollete. Stummt verfluchte ich meine Treue zu Baren. Genau aus diesen Gründen nahm ich ihn sogut wie nie mit. Ich wusste wie eifersüchtig er auf die Frauen in meiner Nähe war, obwohl es dazu keinen Grund gab. Es gab einfach keinen Grund zur Eifersucht, einmal gebunden war ich treu wenn ich es ernst meinte und mit Baren war es mir ernst. Wie schlimm ich früher war, das hatte damit nichts zutun. Zum Glück war ich in der Lage diese beiden Tatsache konsequent auseinander zu halten.

    Tatsächlich hatte ich mich dazu entschlossen meine Berater nur eine halbe Stunde warten zu lassen. Ich war längst fertig und mir lag zuviel an der Sache, als dass ich einfach unnötige Zeit verstreichen lassen könnte. Ich stieß mit einen kräftigen Schwung die großen Flügeltüren aus Kirschholz auf und trat hinein. Meine weißen Haare hatte ich mit einen roten Band gedändigt, welches viel zu lang war. Ein weißtes, weißes Hemd aus Seide mit leicht geschnürrten V-Ausschnitt umschmeichelte meine Brust. Meine langen Beine trug ich wie immer in einer engen Hose aus braunem Leder. Ein Tick von mir. Die steckten in recht bequemen schwarzen Stiefeln mit weitem Schafft, der dicht unterhalb des Knies endete. Damit das weite Hemd nicht zu sehr rumflatterte und ich aussah wie eine Witzfigur hatte ich eine ebenso braune Weste übergezogen mit ausgefransten Kragen.
    "Meine Herren", begann ich und blickte in die überraschten Gesichter meiner Berater. Mich ein wenig unwohl fühlend legte ich die Hände lässig an die rote Bauchbinde. "Wir haben ein Schiff vorzubereiten. Ich will nicht Krieg fühen oder irgendwelche Waren transportieren, ich muss lediglich von hier aus nach Europa gelangen. Also bereitet alles vor was ich brauche, ich denke ihr wisst besser wie man mit einem Schiff reist. Damit ist alles gesagt". Nach diesen kurzen Worten verschwand ich aus dem Saal und ließ meine Berater zurück. ich stand nie gern da und ließ mich fragen, wenn ich keine wirkliche Antwort liefern konnte. Ich wusste wieso ich reiste und ich wusste auch wieso ich dieses Outfit trug. Kai hatte mich gebeten die Unterstützung unserer Königin zu sichern und ich war bereit ihm zu helfen. Welchen Nutzen ich daraus ziehen wollte behielt ich bisher für mich. Aber mir war klar, dass ich Kai nicht übers Ohr ziehen könnte, aber genauso sicher war ich mir auch den nötigen Lohn zu erhalten.
    Vor allem war ich begierig darauf seinen Mann auf meinem Schiff zu haben und mit Amigo zu reisen. Er war gesprächig und nett zu mir, auf so einer langen Reise würde ich sicherlich eine Menge über Barens Familie erfahren. Außerdem konnte ich so den aufkeimenden Kinderwunsch für eine Zeit ersticken. Zumindest sofern Amigo das Angebot seines Mannes annehmen würde mit mir zu segeln.

  • Magierschule / Daisl und Timos WohnungDatum04.10.2010 22:42

    Misstrauisch sah ich Timo an. Da er aber nicht nachhackte, würde ich sicherlich auf irgendwas antworten, nur weil ich eine Vermutung hatte. "So, dann werd ich dich auch mal nicht weiter wachhalten, ich werd bestimmt auch schon erwartet", sagte ich und stand auf. "Danke noch mal, dass du dir für mich Zeit genommen hast und nachhacken wirst", bedankte ich mich.

  • Magierschule / Daisl und Timos WohnungDatum04.10.2010 22:34

    "Was wieso?", fragte ich nach und sah Timo neugierig an.

  • Magierschule / Daisl und Timos WohnungDatum04.10.2010 22:26

    "Kommt Zeit kommt Rat, erstmal muss ich darüber nachdenken und mit im Klaren sein, ob es wirklich was für die Zukunft wäre, oder nur eine kurze Phase, dass ich eure Kinder mag. Das letzte was ich will ist ein Vater zu sein, der für seine Kinder nicht da sein will, weil er absolut keine Beziehung zu ihnen aufbauen kann", sagte ich und meinte es auch ernst. Denn wie schwer es für eine Mutter ist ihr teilweise doch oft bockiges Kind alleine groß zu ziehen kannte ich nur zu gut von meiner. Und das wollte ich niemanden mehr antun. dankbar über den Themenwechsel nahm ich diesen natürlich sofort an. "ich habe keinen Wunsch, außer nicht als irgendeine Putzkraft zu enden. Geschichte wäre für mich kein Problem, genauso wie Politik. Aber auch weniger allgemeine Fächer würde ich übernehmen können. Ich wäre auch bereit den undankbaren Job zu übernehmen die Schüler über die Gefahren der Magie und ihre dunkle Seite zu unterrichten. Also nicht um es ihnen beizubringen, sondern sie davor zu warnen und zeigen was sie dagegen tun können".

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