Im Türrahmen stehen bleibend lehnte ich mich leicht dagegen, verschrenkte dabei die Arme vor der Brust. "Kann ich helfen?" hakte ich nun schon wieder grinsend nach - immerhin hatte Faun mich endlich Mal verstanden.
"Und was ist daran so lustig? Sex ist schließlich wichtig" entgegnete ich irritiert, dachte dass er deswegen fast lachte. Die Badezimmertür wenig elegant öffnend - immerhin hatte ich meinen Mann im Arm und spätestens seit den Treppen merkte ich doch wie anstrengend es wurde - setzte ich ihn vorsichtig auf den Fliesen ab. Allerdings wartete ich doch noch auf eine Antwort.
"Nun, Amigo kriegt ja auch nichts" erinnerte ich Faun, ohne meine eigene Meinung dazu Preis zu geben -dass hatte ich bei Amigo schon laut genug getan. Außerdem war ich doch neugierig wie lang Kai dies aushalten würde - persönlich würde ich ja auf maximal 24 Stunden tippen...
Nebenbei trapte ich nur zu gerne los. "Natürlich weis ich das" grollte ich scheinbar beleidigt, musste ja wenigstens so tun als hätte ich dies audh so gewusst. Wäre ja viel zu peinlich zuzugeben, dass ich es nicht tat.
"Amigo hat darum gebeten, dass wir während seiner Abwesenheit uns auf äh... unser Zimmer beschränken" fing ich an zu erklären, versuchte dabei rauszukriegen wo ich nur hin musste. "Da Kai schließlich solange verzichten muss wäre es sonst... unfair" beendete ich, allerdings langsam richtig gehend irritiert.
"Wer.. ich?" entgegnete ich um etwas Zeit zu gewinnen, trug meinen Mann dabei aus dem Wohnzimmer. Im Flur angekommen versuchte ich mich, vergeblich, zu orientieren. Sonst folgte ich einfach Faun wenn es darum ging unser Zimmer zu finden, achtete dabei immer nur darauf was diese seltsame Type Sebastian anstellte, und ignorierte gänzlich wo wir lang gingen. Daher hatte ich noch immer keine Ahnung wie ich zu unserem Zimmer kam.
Zufrieden dreinsehend schloss ich ebenfalls meine Augen, aber nicht für lang. Den Kuss unterbrechend kletterte ich erst über meinen Mann um aufzustehen, hob ihn dann hoch. Leise murrte ich vor mich hin, wobei allerdings nicht mehr als "Amigo" und "versprochen" zu verstehen war.
Da er seine Temperatur senkte erhöhte ich meine. "Aber gerne doch" antwortete ich auf seine Frage, ignorierte den Rest des Gespräches einfach mal hoffnungsvoll. Mich vorbeugend versuchte ich ihn erneut in einen Kuss zu verwickeln.
Irritiert sah ich meinen Mann an. "Wie kommst du ausgerechnet jetzt auf Schule und Zeugnisse?" hakte ich fassungslos nach. Dass ich eindeutig an anderes dachte zeigte schon, dass der Großteil meines Blutes längst aus meinem Gehirn tiefer gewandert war...
"Damit erklärst du dich als auch wahnsinnig" entgegnete ich, absolut unbeeindruckt. Da ich es allerdings nie fertig brachte einfach so da zusitzen ohne etwas zu tun lies ich gleich Mal eine Hand unter sein Shirt wandern.
'Jaein...' gab ich vage zu, grummelte dabei aber zufrieden. 'Eigentlich hatte ich mir weniger Klamotten vorgestellt... aber für den Anfang ist dass ganz gut' räumte ich dann ein, grinste dabei in den Kuss hinein.
'Wow, so leicht ist dass?' staunte ich, wartete dann aber nur bis er näher kam um seinem "Wunsch" nachzukommen. Dass beim Anhauchen meine Lippen direkt auf seinen landeten war selbstverständlich reines versehen.
Grinsend zog ich nebenbei meinen Mann gleich zu mir aufs Sofa.
Langsam fing ich an zu grinsen, dabei zuckten meine Lippen mehrfach wieder nach unten da ich vergeblich versuchte dies zu verbergen. "Ach...." erwiderte ich langgezogen, "bin nur am... nachdenken" behauptete ich, was man von mir ja auch nicht alle Tage hörte.
Da ich schon halb am Tagträumen war brauchte ich etwas um seine Frage überhaupt zu bemerken - oder gar dass er das Buch zu geklappt hatte. Da er aber endlich sich wieder auf wichtigeres zu konzentrieren schien - namentlich mich - sah ich gleich zufriedener drein. "Was ist was?" hakte ich schließlich nach, stützte dabei den Kopf auf einem Arm ab und drehte mich auf die Seite um ihn noch besser anschauen zu können.
Der Vorteil, dass ich kein Alkohol trank, war heute doch deutlich sehr- und spürbar. Im Gegensatz zu fast allen im Haus war ich heute gut gelaunt unterwegs. Dass die Kinder erst nach und nach eintrudelten, viele sogar von außerhalb, ignorierte ich Mal ausnahmsweise. Ich achtete nur darauf, dass wirklich alle auftauchten und niemand verloren ging. Bis auf Kai jedenfalls, aber der konnte ja nun wirklich selber auf sich aufpassen.
Außerdem konnte ich so den Tag auf dem Sofa liegend genießen, wobei ich auch gleich meiner Lieblingsbeschäftigung nachging - meinen Mann zu beobachten. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen rührte ich mich schon seit einer Weile nicht, war ausnahmsweise oder eher noch damit zufrieden ihn nur zu beobachten.
Irritiert sah ich auf Fenryl hinab, sagte dazu aber lieber Mal nichts. "Liegt in meiner Art" beantwortete ich seine frage schließlich. "Du bist zu süß und jung als dass sie dich respektieren könnten" redete ich ehrlich weiter - für mich sah es jedenfalls so aus.
"Sieht echt aus" räumte ich schließlich ein, wand mich dann um und stiefelte ins Wohnzimmer - lies aber für ihn die Wohnungstür auf. 'Aha... also folgt er mir da ich so abshreckend wirke... na gut, damit kann ich leben' dachte ich sichtlich zufrieden.
Als aus dem Welpen wieder der Katzenmensch wurde rührte ich mich noch immer nicht. Blinzelnd starrte ich Fenryl an, legte schließlich leicht den Kopf schief.
Da ich dachte dass der Katzenmensch etwas gesagt hatte wand ich mich laut knurrend um, ehe ich abrupt still da stand und den scheinbaren Welpen mit großen Augen ansah. Ratlos sah ich drein, rührte ich aber nicht vom Fleck.
'Ich versteck mich nicht im Bad' grollte ich innerlich, während ich mich seeeeehr langsam die Hände wusch. Zum mindestens zehnten Mal.
Der Katzenmensch schaffte es tatsächlich, mich richtig zu irritieren. Egal wie laut ich grollte, ständig tauchte er wieder auf. Und es war einfach nur unheimlich, wie weit er mir folgte- wie sollte man sich da je wieder entspannen können?
Kurz beäugte ich, zum zigsten Mal, das leider viel zu kleine Klofenster. Neben der Tür war dies der einzige Ausgang aus diesem Bad. Aber das Fenster war definitiv zu klein - hatte ich schon vor einer Weile ausprobiert.
Seufzend nach dem Handtuch greifend wunderte ich mich, ob ich nicht noch eine Dusche brauchte. 'Du bist ein Wolfsmensch... dich bringt nichts und niemand aus der Ruhe' ermahnte ich mich, stapfte daher gleich hoch erhobenen Hauptes aus dem Zimmer- jedenfalls bis ich Fenryl sah. Kurz zuckten meine Gesichtszüge, doch sofort knurrte ich in seine Richtung und stapfte an ihm vorbei.
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05.01.2011 22:32