"Wie bitte?" murmelte ich fassungslos als ich in den Nachrichten hörte, dass Mickey Maus das System des Finanzministeriums gehackt haben sollte. "So was würd ich nie machen" grollte ich, schmiss nebenbei den Pc an um mir näheres durchzulesen.

Gesuchter Hacker knackt Systeme des Finanzministeriums,
verlangt werden 3 Millionen$
Diese Überschrift sprang mir sofort entgegen sobald ich ins Internet ging. Die Zähne sauer zusammen beißend las ich weiter:

Der vor 2 Jahren aufgetauchte Hacker namens "Mickey Maus", dessen richtiger Name nicht bekannt ist, arbeitete stets daran die Sicherheitslücken in Firmen zu finden und diese den Firmen zu zeigen. Zusätzlich informierte er jedes Mal, ebenfalls per Mail, mehrere Programmierer im Umfeld der Firma.

"Ja klar.... lasst halt ruhig raus dass ich nie gesagt hab was es war, außer der Firma selber" grollte ich hörbar beleidigt und schüttelte den Kopf, las erst danach weiter.

Der von der Polizei gesuchte Hacker der gestern Abend erst Herrn Ivanow, den Manager des Sealife Centers hier in New York, über eine Sicherheitslücke im System des Sealife Centers informierte, erlaubte sich heute seinen größten Streich. Sämtliche Systeme unseres Finanzministeriums befinden sich in der Hand des Hackers seit heute um Mitternacht. Genau zu diesem Zeitpunkt ging mehreren Leuten sowie der Polizei die Forderung von "Mickey Maus" über 3 Millionen $ per Mail ein. Diese stehen natürlich im Austausch für den Zugriff auf das System des Finanzministerium…

Da sich danach der Reporter nur noch darüber ausließ wie schlecht wohl die Sicherheitssysteme unseres Finanzministeriums sein mussten und wie lang es wohl dauern würde bis die Polizei Mickey Maus fand, las ich gar nicht erst weiter.

„Diese….“ grollte ich sauer und fing an im Zimmer hin und her zu tigern. Da dies nicht nur gänzlich gegen meine Arbeit ging sondern ich es auch einfach beleidigend fand dass jemand sich meinen Nick schnappte setzte ich mich aber gleich wieder. Die Tastatur zu mir hinziehend öffnete ich mein E-Mail-Programm. ‚Hätte es mir denken sollen, dass irgendwer da mit aufspringt… diese Feiklinge… nehmen einfach meinen Namen’ grollte ich in Gedanken weiter, fing nebenbei an eine Mail zu schreiben.

„Ein Nickname im Internet kann sich jeder nehmen, viele sind mehrmals vergeben. Doch MEINEN Namen für andere Dinge als meine „Arbeit“ zu nehmen finde ich nicht nur beleidigend sondern werde auch alles daran setzen die Leute zu bestrafen die es gewagt haben meinen Namen so in den Schmutz zu ziehen.
Ich habe es mir zur Lebensaufgabe gemacht Sicherheitslücken in den Systemen der New Yorker Firmen zu finden und die Firmen darüber zu informieren damit diese behoben werden können. Nie habe ich dabei auch nur daran gedacht nebenbei noch Daten über Firmen zu sammeln.

Mit diesem Schreiben möchte ich mich klar von „Mickey Maus II“ distanzieren der die Unverschämtheit wagt mit meinem Namen so etwas zu erpressen.

Mickey Maus“

Diese Mail sand ich an die Polizei, aber ebenfalls an den Wirtschaftsminister Herrn Hiwatari und verschiedene größere und kleinere Nachrichten-Einrichtungen um die Information so schnell wie möglich raus zu bringen.
Daher wunderte es mich auch nicht dass im Internet kurz darauf bereits erste Berichte auftauchten die mein Schreiben veröffentlichten. Da dies mich interessierte druckte ich alle Berichte aus, lies nebenbei auch den Fernseher laufen, schaltete diesen aber immer wieder auf lautlos und machte das Radio an – ich wollte so viel wie möglich sammeln.
‚Na wenigstens scheinen die dass zu akzeptieren’ dachte ich beruhigt. Die meisten Nachrichten schienen mein Schreiben zu glauben, natürlich gab es auch einige die dies nicht taten – was anderes hatte ich aber eh nicht erwartet.

Sobald sich Berichte in Richtung Mäuse überrennen New York, Namensklau und Millionenklau und Mickey Maus, ein Name, drei Leute häuften war ich so weit beruhigt dass ich meine Musik anmachen konnte und daher den Fernseher ausmachte.
Ohne länger zu zögern setzte ich mich daran in das System unseres Finanzministeriums zu kommen. ‚Eigentlich hätte ich früher dran denken sollen… aber wer konnte schon ahnen dass jemand ausgerechnet das Finanzministerium der USA angreift?’ dachte ich nebenbei nur Mal kurz. Meine Finger über die Tasten fliegen lassend hielt ich nur mittags kurz inne um mir eine Pizza sowie mehrere Liter Cola zu bestellen.

Sobald der Wächter uns vor die Tür zu Mikes Wohnung gebeamt hatte, bedankte ich mich leise bei ihm und drückte meine Aktentasche fest an mich. Allerdings verbarg ich so nicht meine Unsicherheit, sondern zeigte sie wohl nur noch deutlicher.

Leicht tätschelte ich Marco den Kopf und grinste ihn so freundlich wie ich nur konnte an. "Der beißt schon nciht" versuchte ich etwas ungeschickt den Anwalt aufzumuntern.

Ich zog meinen Kop ein als Alasdair mir den Kopf tätschelte. Ich glaubte zwar keinesfalls, dass Mike beißen würde, aber bei Alasdair war ich mir da gar nicht sicher. Ich schluckte den Kloß in meinen Hals herunter und klopfte an die Tür.

Als es an der Tür klopfte sah ich erst Mal nur auf. Leise seufzend und fast zeitgleich zusammen zuckend stand ich auf. Zwar waren die meisten der Blessuren durch mein Halstuch verdeckt, mein blaues Auge konnte ich allerdings nicht verbergen, obwohl ich dies wirklich gerne getan hätte.
Langsam zur Tür laufend zögerte ich etwas, öffnete diese dan. Sobald ich allerdings den Wolfsmenschen direkt hinter Marco sah der noch dazu so furchteinflößend lächelte schlug ich hastig die Tür zu. 'Oh mein Gott' dachte ich, brachte mehr einfach nicht heraus.

Ich hatte gerade mein Mund geöffnet und wollte was sagen, als Mike wieder die Tür zu schlug. Überrascht blinzelte ich und klopfte erneut. ,,Herr Johnson? Würden Sie bitte die Tür öffnen? Herr Lawal hat ihnen was zu sagen´´, sprach ich gegen die geschlossene Tür, war mir aber sehr sicher, dass Mike dies hörte.

"Seh ich lebensmüde aus?" entgegnete ich hörbar entsetzt woraufhin Alas nicht anders konnte als zu lachen. Zwar versuchte er dies zu verbergen, tat sich aber schwer damit.

,,Wieso denn lebensmüde? Er möchte ihnen doch nur eine Entschädigung überreichen´´, sagte ich und entspannte mich langsam, da ich nicht mehr an den Wolfsmensch hinter mir dachte. ,,Ich bin Rechtsanwalt, Sie können also sicher sein, dass ihnen nichts passieren wird´´.

"Also jetzt bin ich beleidigt... du redest ja gerade so als könntest du mich aufhalten" raunte Alas leise aber empört Marco zu.
"Nichts für ungut, aber dass bezweifele ich" warf ich ein, hatte die Worte des Wolfsmenschen allerdings nicht gehört.

Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken als Alasdair mir dies zu raunte. ,,Herr Johnson... Er möchte sich doch nur entschuldigungen und ihnen etwas überreichen, um sie zu entschädigen. Soll ich etwa rein kommen und das Paket überreichen, oder wie verfahren wir jetzt miteinander?´´.

"Auf jedenfall kommt mir der Wolfsmensch nicht in die Wohnung" antwortete ich recht laut durch die Tür, sah mich dabei kurz um. Zwar hin ich nicht an der Wohnung, dafür aber an der Einrichtung. Speziell natürlich an meiner Computerausstattung und an meinen Steinen.
Derweil sah Alas sichtlich zufrieden drein, entschuldigt hätte er sich eh nicht. Marco einfach den laptop in die Hand drückend tätschelte er dem Anwalt den Kopf. "Gut machst du dass" lobte er halblaut.

Als Alasdair mit den Laptop in die Hände drückte und meinen Kopf tätschelte, hätte ich sogar fast meine Tasche und das aket fallen lassen. Ich senkte lieber sofort meinen Blick um ihn nicht anzusehen. ´´Soll ich das jetzt etwa hier alleine machen?´´, wunderte ich mich in Gedanken.

Sich umdrehend lief Alas von marco weg, in seinen Augen war das ganze hier erledigt- jedenfalls für ihn. Nebenbei rief er sich einen Wächter um sich nach hause beamen zu lassen.
Ungeduldig die Tür anstarrend drehte ich mich schließlich um, wollte nicht mehr warten.

,,Äh... Herr Johnson? Lassen Sie mich denn wenigstens hinein wenn ich ihnen versichere, dass der Herr Lawal bereits den Ort verlassen hat?´´, fragte ich schließlich und drehte mich wieder zur Tür um.

Kurz zögerte ich, warf dann einen Blick durch den Spion. Da der Wolfsmensch tatsächlich weg war öffnete ich die Tür. "Ja" antwortete ich mit leicht rauer Stimme auch wenn dass wohl etwas verspätet war. Die Tür aufhaltend damit Marco eintreten konnte musterte ich ihn kurz.