Leise lachte ich. "Glaub mir... wenn es darum ginge wäre er selber hier" protestierte ich. "Ich darf eher... nun, mich mit dir unterhalten und dafür sorgen dass du dich mit niemanden unterhälst" erklärte ich geduldig, sah ihn dann ernst an. "Ich weis nicht um was es geht und will es auch nicht genau wissen... aber bitte behalt es für dich" bat ich ihn.

,,Ich werd es aber nicht für mich behalten können, zumindest die groben Details muss ich weitergeben´´, sagte ich und sah Lifaen ernst an. ,,Ich bin schließlich hier um einige Informationen über euch zu sammeln´´.

"ICh hab befürchtet dass du so denkst" seufzte ich, sichtlich wenig begeistert.

,,Ich werde aber nur das sagen, was für die Königin relevant ist, irgendwelche Gründe, Kleinigkeiten oder so lasse ich aus, bei euch allen´´, sagte ich und sah Li skeptisch an.

Leise seufzte ich, schüttelte dann leicht den Kopf. Allerdings wusste ich nicht mehr und mein Bruder antwortete nicht, daher musste ich dies - erst Mals hinnehmen.
Kommentarlos wand ich mich daher um - warf aber nach einigen SChritten wenigstens ein hörbar abgelenktes "Gute Nacht" in seine Richtung.

Nachdem ich unerlaubterweise in Fenryls Gedanken und Erinnerungen geschnüffelt hatte und ausgerechnet auf so eine schwierige Vergangenheit gestoßen war, hatte ich eigentlich damit abgeschlossen den Illusionisten überhaupt noch zu treffen, geschweige denn mit ihm zu reden. Dass er mir aber sogar anbot beim Training zu helfen, hatte mich erstaunt, aber auch gefreut. Natürlich brachte es ihm auch was. Ich verstand nicht ganz was er damit meinte, er arbeitete an eine Illusion, die losgelöst von seinem eigenen ich ist. Aber da ich diese jagen durfte, hatte ich zugesagt.
Lautlos pirschte ich seit einigen Stunden durch den Wald der Magierschule, Bogen und Pfeil griffbereit in der Hand, während ich die Spur des Hirschen folgte, den Fenryl als "losgelöste" Illusion erschaffen hatte.

Gegen einen Baum gelehnt hatte ich erst den See betrachtet, aber nur bis mir FEanors Aura auffiel. Den Kopf drehend starrte ich in die Ferne bis ich ihn aus machen konnte.
Sichtlich neugierig beobachtete ich ihn.

Als der Albinohirsch seinen Kopf hob und stolz das Haupt mit den prächtigen Geweih hob, blieb ich wie erstarrt stehen und duckte mich sogut es ging. Ich legte den Pfeil an die Sehne und spannte den Bogen. Meine ganze Aufmerksamkeit und Konzentration war auf mein Ziel gerichtet. Auch wenn es immer nur für ein par Sekunden war, die ich so verharrte, bis ich den besten Punkt für den Schuss ausgemachte hatte, waren es die für mich gefährlichsten Sekunden. Wer wusste, dass ich dem Jagdsport verfallen war und zudem ein wichtiger Bote der Königin, konnte diese Sekunden nutzen um mich ohne Probleme zu überfallen. Mit einem leisen Zischen schoss der Pfeil nach vorne und traf den Hirsch in den Hals. Aufgeschreckt sprang das Tier auf und lief ein par Schritte, ehe es zusammenbrach.

Aufmerksam beobachtete ich Feanor, hielt dabei aber still - jedenfalls bis er den Pfeil spannte. "Feanor" protestierte ich lautstark, konnte dabei nicht glauben was ich sah. Er hatte hier mehr als genug zu essen da musste er doch nicht noch so ein prachtvolles Tier jagen.

Ich richtete mich auf und schirmte meine Augen mit der Hand vor der blendenen Sonne auf. Eine Hand hebend grüßte ich den Elfen kurz, ehe ich durch das Dickicht lief und auf den Hirsch zuging. In die Hocke gehend, legte ich die Finger an seinen Hals um zu prüfen ob er auch wirklich tot war. Eigentlich ein Witz, wenn man daran dachte, dass das nur eine Illusion war. 'Ok, kannst erlöschen lassen', sagte ich zu Fenryl.

"Wie kannst du nur?" fuhr ich ihn in unserer Muttersprache an, ohne näher zu kommen. Fassungslos sah ich von dem majestätischem, toten Tier zu dem Dunkelelfen.

,,Na, das ist ganz leicht, Bogen spannen, anvisieren und los lassen´´, antwortete ich in der gleichen Sprache, wusste nicht was Lifaen hatte. Allerdings sah es wohl auch so aus als hätte ich ein echtes Tier erschossen.

"Ja und? Wenn du Hunger hast sag doch was und bring nicht einfach so ein unschuldiges Tier um" grollte ich sauer, wand mich dann ab und stapfte sauer von ihm weg.

Ich runzelte die Stirn und schüttelte meinen Kopf. Seine Reaktion verstand ich überhaupt nicht. Ich hob den unbefleckten Pfeil wieder auf und steckte ihn ein, ehe ich den Elfen schnellen Schrittes folgte. ,,Jetzt wart doch mal´´, sagte ich und hielt ihn an der Schulter fest.

"Lass mich los" grollte ich sauer und schüttelte ihn ab. "Wenn du das arme Tier schon umbringst dann verwende wenigstens das Fleisch und alles."