"Ach... alt" entgegnete ich vorsichtig. "Na gut, 19" räumte ich dann ein. "Also nicht dass das Alter ein schlechtes alter wäre... aber viele meinen ich wäre noch ein Kind" setzte ich hinzu, dachte dann kurz nach. "Meine Eltern kennen ihn"

,,Na, also ein wenig jünger wie ich, aber ich werd auch irgendwie älter geschätzt. Liegt wohl irgendwie an Coin, das jeder denkt ich wäre nicht Anfang 20, sondern mindestens Mitte´´, erzählte ich und sah neugierig auf. ,,Deine Eltern kennen ihn? Bisher habe ich nie gesehen, dass Coin irgendwie zu Freunden gegangen ist´´.

"Er war seit einigen jahren nicht mehr da... na gut, eher seit einigen Jahrzehnten" entgegnte ich geduldig, legte dabei den KOpf schief. Schon die ganze Zeit rutschte ich unruhig im Sessel hin und her - still sitzen war nicht leicht für mich.

,,Ah, dann wohl in Schottland oder?´´, fragte ich neugierig nach, versuchte dabei Levion zu zeichnen. 'Wo bleibst du denn, du fehlst mir', sagte ich in Gedanken zu Coin, zog dabei eine Schnute.

"Nein, wie gesagt... Westküste von der USA" wiederholte ich geduldig.
Coins Antwort war derweil knapp: 'Du hast Gesellschaft'

,,Mhm.... dachte immer Coin kommt aus Schottland´´, sagte ich, seufzte dann bei seiner Antwort. 'Ja, aber das ist für mich ein Fremder und außerdem bist du mein Freund, ich wollte den Sonntag mit dir verbringen', sagte ich frustriert.

Schweigen war Raffaelos Antwort, also von Coins Seite.
Mich halb streckend versuchte ich wieder mich richtig in den SChneidersitz zu setzen. "Da kann ich nichts zu sagen" gab ich zu - hatte da keine Ahnung von.

,,Mhm....´´, machte ich nur, zeichnete dann schweigend weiter. Dass Coin den Tag da unten verbringen wollte, wo wir doch nur den Samstag und Sonntag hatten und er gestern schon den ganzen Tag beschäftigt war, drückte meine Stimmung doch sehr nach unten.

Schweigend trat Coin ins Zimmer, setzte sich aber wenigstens aufs Sofa und beobachtete uns zwei.

Als Coin ins Zimmer kam, hob ich meinen Kopf und lächelte ihn an. ,,Schön das du da bist´´, sagte ich ehrlich.

Es war wohl klar gewesen, dass ich früher oder später bei Levion auftauchen würde um diesen Engel zu verhören. Dass ich doch noch etwas gebraucht hatte lag nicht an der Tatsache, dass ich die meisten meiner Sachen waschen musste weil man Blut echt verdammt schwer rausbekam, sondern daran weil ich immer schlechter rauskam, ich wollte es einfach nicht und ich konnte nicht.
Ich zog den Mantel über mein Katana zurecht und klingelte schließlich an der Tür. Dass er mich als Engel erkennen würde war nicht weiter tragisch, wer ging schon davon aus einen wie mich zu treffen?

Schon vor einer Weile hatte ich das Wohnzimmer eingenommen. Überall lagen verstreut Notizen und Zeichnungen herum. Nur selten unterbrachen Farbkleckse die hastig aufs Papier gekritzelten Skizzen.
Vor dem Wohnzimmertisch knieend saß ich mit geschlossenen Augen da, Stift fest in der Hand und rührte mich keinen Millimeter vom Platz - auch nicht als es klingelte. Ich konzentrierte mich sichtlich.
Außerdem war dies ja auch Coins Haus, da konnte ich ja nicht einfach die Tür öffnen - daher übernahm dies der Katzenmensch. Von oben hochstapfend öffnete er die Tür, ohne überhaupt nachzuschauen wer da war. Fragend sah er Robert an, schwieg allerdings.

,,Mir kam zu Ohren hier soll sich ein Engel namens Levion aufhalten. Ich will mit ihm sprechen´´, sagte ich als Coin die Tür öffnete. Von Höflichkeit hielt ich schon seit langem nichts mehr, außerdem wollte ich ihn nicht sprechen, ich verlangte ihn zu sprechen. Wieso also nicht gleich sagen was man auch wirklich will?
Raffaelo, der nun Feierabend hatte und sich umgezogen hatte, bot unterdessen Levion seine Hilfe an. Zwar verstand er nichts von dem was der Engel da plante oder machte, aber wenn es ums skizzieren ging, konnte er immerhin mit aushelfen.

Hätte er nicht gewusst, dass Robert ein Engel sein musste, hätte Coin wohl nicht so bereitwillig den Platz geräumt um Robert einzulassen. "Wohnzimmer" erklärte der Katzenmensch noch knapp, schloss hinter Robert dann die Tür und ging in die Küche.

Als Raffaelo mich ansprach öffnete ich erstaunt meine Augen. Freundlich lächelte ich den Engel an. "Danke, aber mir ist nicht mehr zu helfen" erklärte ich unschuldig lächelnd, war aber trotzdem sichtlich dankbar dass er es mir angeboten hatte. "Bist du für heute fertig mit arbeiten?" hakte ich gleich neugierig nach, legte dabei aber wenigstens erst Mal den Stift weg. Fragend sah ich zu Raffaelo auf.

Raffaelo lachte kurz auf als Levion das sagte. ,,Das könnte man jetzt auch falsch verstehen´´, sagte er und setzte sich. ,,Für heute ja. Obwohl, wenn es nach Coin ging würde ich wohl nie fertig sein´´, sagte er und grinste.

Ich ging kommentarlos an Coin vorbei und folgte der Aura ins Wohnzimmer. Sonst hätte ich mich wohl erst mal verlaufen. Dass ich mich sichtlich unwohl fühlte war zwar offensichtlich, trotzdem versuchte ich es irgendwie zu verbergen. In den Raum tretend, sah ich zu den zwein.
,,Wer von euch ist Levion?´´, fragte ich, da ich Raffaelo auch noch nie gesehen hatte.