,,Setzen sie sich doch Herr und Herr Hiwatari´´, bot der Lehrer uns an und deutete dabei zu 2 Stühlen vor dem Schreibtisch, hinter welchem er sich gerade niederließ.
Ich führte Amigo zu den Stühlen und setzte mich, grüßte den Lehrer dann erst einmal.

Mich hin setzend hielt ich Kais Hand fest und grüßte erst mal den Lehrer freundlich. 'Na Mal sehen was er jetzt sagt' dachte ich.

,,Ja´´, sagte der Lehrer langezogen und faltete dabei seine Hände ineinander. ,,Ich weiß gar nicht wo ich jetzt anfangen soll. Am besten beginne ich erstmal mit Justins Fehltagen´´, begann der Lehrer und schlug das Klassenbuch auf und drehte es zu uns um. ,,Wenn Justin nicht fehlt, dann kommt er meistens zu spät oder geht eher. Ab und an kommt er auch pünktlich und benimmt sich vorbildlich, aber diese Tage sind leider selten´´, erzählte er.

Schweigend starrte ich auf das Tagebuch und lauschte dem Lehrer. 'Und sein Vorschlag wäre?' wunderte ich mich, wartete dann aber mehr oder weniger geduldig.

,,Was mich wundert ist, dass sich die Fehlzeiten nicht auf Justins Noten bemerkbar machen, seine Arbeiten und Tests sind gut. Sofern er die denn auch ausfüllt und nicht nach dem austeilen sofort wieder abgibt´´, sagte der Lehrer und seufzte dann. ,,Aber es sind soviele Fehltage, dass ich Justin eigentlich keine mündliche Noten geben kann außer sechsen und das widerspricht sich mit seinen Arbeiten. Sie haben bestimmt schon oft genug versucht Justin zu motivieren oder? Wissen sie vielleicht woher sein mangelendes Interesse kommt? Also bezüglich der Schule. Justins starkes interesse im Bereich der praktischen Biologie haben schon mehrere Lehrer mitbekommen´´, fügte er noch hinzu, wobei ich schmunzeln musste. 'Wie der Lehrer Justins Interresse an Männern umschreibt ist schon lustig', sagte ich in Gedanken zu Amigo.

'Hab mich schon immer gewundert, was praktische Biologie heißen soll' gab ich verdutzt hinzu.
"Ja, wir haben versucht ihn zu motivieren" erwiderte ich. Dass ich selber nicht wusste warum Justin manchmal tatsächlich in die Schule ging und anwesend war und an anderen Tagen quasi gar nicht kam, erwähnte ich lieber nicht.

Leise räusperte ich mich. 'Nunja, es gab da mal so einen Zwischenfall, deswegen kenne ich diese Umschreibung schon. Aber das erkläre ich dir lieber später', sagte ich in Gedanken und sah den Lehrer wieder an.
,,Aufgrund des Schulgesetzes sehe ich mich leider gezwungen Justin die Klasse widerholen zu lassen, wenn er jetzt noch weiter so oft fehlen sollte. Aus Kostengründen ist das sicherlich keine so große Sache, aber das verlorene Jahr ist sehr viel schlimmer für Justin´´, sagte er.

'Und für sein Ego' setzte ich in Gedanken zu. Wären unsere jüngeren dann mit ihm in der Klasse wäre das glatt noch schlimmer für Justin, aber ganz sicher.
Derweil wunderte ich mich, wie man Justin davon nur abhalten konnte noch mehr zu fehlen.

,,Ich weiß, dass sich unser Vertrauenslehrer auch schonmal mit ihn in Verbindung gesetzt hat, allerdings zeigte Justin wenig kooperation mit ihm. Vielleicht hilft es ja, wenn sie Justin sagen, dass seine Versetzung gefährdet ist´´, sagte der Lehrer und dachte kurz nach. ,,Ansonstenw ar es das eigentlich schon, die anderen Kleinigkeiten habe ich ihnen ja schon im letzten Gespräch erläutert´´.
Ich nickte daraufhin nur leicht und stand wieder auf.

Aufstehend unterdrückter ich einen Seufzer. 'Vielleicht sollten wir Justin aufsuchen? Oder nach Hause ordern?' schlug ich vor, dachte dabei weiter nach

Ich verabschiedete mich von dem Lehrer und schüttelte kurz seine Hand, ehe ich Amigo hinaus führte. 'Ich denke wir sollten erstmal in Ruhe nachdenken und nichts überstürzen. Diese Woche haben die Kinder frei, aufgrund der ganzen Konferenzen und Elternsprechtage', sagte ich und führte Amigo zum Ausgang der Schule. 'Am besten entspannen wir uns erstmal'.

'Sicher? Ich mach mir immer noch sorgend arum, ob wir Justin nicht sagen sollten, dass er eine Mutter hat. Nicht, adss er es hinterher von ihr erfährt' erwiderte ich besorgt.

'Ja, ganz sicher. Soweit ich weiß ist Laetitia sowieso nicht in New York und auch nicht in Amerika. Wenn es stimmt was man mir gesagt hatte, dann hat sie sich nach Afrika abgesetzt', antwortete ich und trat draußen wieder zu Dranzer und schwang mich auf ihren Rücken. 'außerdem ist überstüzt nie etwas gut. Wir sollten da erstmal in Ruhe drüber nachdenken wie wir ihn das beibringen'.

Unruhig sah ich noch immer drein, war Kai bis hier her auch einfach gefolgt. Mich hinter ihn setzend schwieg ich wieder. Bald schon seufzte ich leise.

,,Hoffentlich kommst du im Babylon auf andere Gedanken´´, sagte ich zu Amigo, während Dranzer sich erhob. Ich hatte ihn ja versprochen, dass wir danach wieder zurück gehen.