Fenryl verstand Lifaens fluchen ebenso wenig wie ich, aber der Ton ließ schon erahnen, dass es keine Komplimente waren und da wir nichts von den Gespräch mit seiner Frau wussten, wirkte es doch äußerst seltsam.
´´Naja, ich hab ja schon davon gehört, dass Menschen in gewissen Situationen durchdrehen können, allerdings dachte ich immer unter extremen Stress oder unter starker Hitze. Ob der Elf wohl platzangst hat?´´, dachte ich, fuhr dabei unbeirt weiter.
Anders als Fenryl, dem das ganze überhaupt nicht gefiel, da er Angst bekam, so kannte er Li nicht und er konnte sich nicht erklären wieso er sich plötzlich so verhielt.
Es dauerte einige Zeit bis er sich endlich soweit traute um zu mir nach vorne zu huschen, ängstlich verkroch er sich auf den Beifahrersitz.

,,Können wir in der nächsten Stadt liebend gerne´´, entgegnete ich ruhig als Li mir das zurief, nahm mir auch gleich vor ihn irgendwie abzulenken, hoffte zumindest da was zu finden. Notfalls würde ich ihn für ein par Stunden in ein Gartenhaus einsperren.
Als er aber was wegen einer Reperatur erwähnte, schlingerte das Auto kurz, ehe ich es wieder unter Kontrolle hatte und geschockt nach hinten sah.
,,Wieso?´´, fragte ich sofort.

Bei Kais Manöver stieß ich mir erst Mal den Kopf an, was ich nur mühsam schweigend durchstand.
"Wasser tritt aus?" schlug ich trocken vor, ehe ich mir einen Lappen zum aufwischen suchte. "Scheint kaputt zu sein" setzte ich hinzu, schwieg danach auch erst Mal. Stur ignorierte ich die aufkommenden Kopfschmerzen zu ignorieren.

,,Wenn das wirklich der Fall ist haben wir ein großes Problem´´, stellte ich trocken fest, fuhr dabei natürlich weiter. Was sollte ich auch sonst machen? Stehen bleiben und den kaputten Kühlschrank so lange anstrengen, bis ich es mit meiner nicht vohadenen geistigen Fähigkeit geschaft hätte den Kühlschrank durch bloßes nichts tun wieder zum Laufen zu bringen?
,,Geh mal ins Bad und nimm das Fieberthermometer, vielleicht haben wir ja noch Glück und ich habe mein ganzes Geld nicht aus den Fenster geworfen weil ich keine einzige der Packungen nutzen konnte´´, wies ich den Elfen schließlich an, vermied es dabei das Wort "Blut" in den Mund zu nehmen wegen Fenryl. Der Kleine war durch Lifaens schlechte Laune sowieso schon zu verunsichert und verängstigt, dass er sich von dem Beifahrersitz nicht weg traute.
Ironie, wenn man bedachte, dass ich in diesem Fall eigentlich die größere Gefahr wäre, zumal die nächste Stadt recht weit weg war, um genau zu sein handelte es sich dabei um die Hauptstadt Brasiliens und davon waren wir noch etliche Stunden entfernt.

Wenigstens konnte ich mich glücklich schätzen noch einmal in den Genuss der Ruhe und des Schlafes gekommen zu sein, ehe mir die undankbare Aufgabe zuteil kam, drei Tage am Stück durch zu fahren.
Jetzt hatte ich wahrlich das klischeehafte Aussehen eines Vampires und war wohl das Ebenbild von Nosferatu, hätte ich keine Haare auf den Kopf. Ich vermied es seit gestern zu sprechen wenn Fenryl nicht gerade im Bad war, wie sollte ich ihm sonst die zischenden Laute erklären, die durch meine langen Eckzähne verursacht wurden wenn ich sprach. Sorgen machte ich mir keine, außer ich hätte morgen ein Shooting, als normaler Mensch hätte ich wohl wesentlich mehr Schwierigkeiten gehabt den Durst unter Kontrolle zu halten, aber noch konnte ich mich ablenken. Allerdings war mir durchaus bewusst, dass auch ich meine Grenzen hatte und die eher kommen würden als bei Karal.
Mein größeres Problem bestand aber darin, dass ich mir keine neuen teuren Blutpackungen leisten konnte, ich musste jetzt jagen gehen oder Plan B zu Hand nehmen, was ich um jeden Preis vermeiden wollte. In den Städten würde ich genügend Frischfleisch finden, dass es verdiente eines qualvollen Todes zu sterben, aber wie sollte ich nur in den Elfenwäldern überleben, da würde ich ja nicht mal ein Schmetterling jagen dürfen und ich brauchte Blut, ansonsten könnten mich die Elfen auf Dauer wegen meinen Durst überlisten. Sie waren genauso stur und geduldig wie ich, aber wenn sie meine Schwäche ausnutzen würden, könnte ich niemals richtig mit ihnen verhandeln, ich müsste dann auf ihre Forderungen eingehen.
Es seidenn ich nahm meinen Plan B mit, Karal.
Er konnte länger ohne Blut und notfalls musste ich dann halt auch mal für ihn herhalten, aber so würde es gehen, ich wollte es nur vermeiden. Vor meiner Verwandlung hatte ich ihm schließlich noch felsenfest versichert, dass dies für mich niemals ein Problem werden wird und ich es nie bereuen werde. Zu blöd nur, dass ich genau jetzt in der misslichen Lage war und nicht allein zurecht kam.

Ich suchte mir in der Hauptstadt einen sicheren Parkplatz aus und lehnte meine Stirn seufzend gegen das Lenkrad.
,,Heute Nacht geht es weiter, zu Fuß. Die Wälder sind nicht mehr weit weg, wir treffen uns aber hier. Nehmt alles mit was ihr für einen Fußmarsch braucht und esst euch satt´´, sagte ich zu Lifaen und Fenryl, fluchte dann als sie draußen waren und ließ Karal schließlich doch durch meinen Bruder zu mir bringen.
Einen anderen Weg sah ich einfach nicht.

Das Thermometer zeigte mehr als deutlich an, dass der Großteil der Konserven hinüber war - weswegen ich es peinlichst vermied Kai in Ruhe zu lassen.
Da ich mich wieder beruhigt hatte, versuchte ich mich auch wieder mehr um Fenryl zu kümmern. Immerhin mochte ich es nicht, wenn er Angst vor mir hatte.
Als Kai uns allerdings schließlich quasi raus schmiss war ich doch erst Mal ratlos, beschloss dann aber mit Fenryl mich etwas umzuschauen. Dies wär allerdings wohl leichter gewesen, wenn wir uns hier wenigstens etwas ausgekannt hätten. So war es größtenteils Glück adss wir überhaupt irgendwo hinkamen - und unsere Ruhe dort hatten.

Zeitgleich hatte Karal sich herbeamen lassen, wenn auch sehr erstaunt. Schweigend sah der Vampir Kai nur an, rührte sich ansonsten aber nicht.

Zwar sah ich es nicht, hörte dafür aber als Christian auftauchte und wohl auch Karal brachte. Ich setzte mich wieder auf und atmete tief durch, nutzte dabei jede Sekunde die ich kriegen konnte um diese Bitte hinaus zu zögern. Zumal ich noch nach den richtigen Worten. Schweigend stand ich auf und sah Karal an.

Aufmerksam musterte ich Kai, blieb dabei auch genaud a sethen wo ich war. Da mir bis jetzt noch nichts gesagt worden war, wusste ich auch nicht um was es ging.

,,Ich hasse es zu sagen, aber ich brauche deine Hilfe´´, sagte ich schließlich und zuckte ratlos mit den Schultern.

Erstaunt sah ich drein. "und womit kann ich dir helfen?" hakte ich geduldig nach.

,,Du musst mit mir kommen zu den Elfen´´, antwortete ich und erklärte Karal in kurzen Worten, was ich vor hatte, mit der Präsidentschaftswahl und die Völker zu besuchen um ihre Stimmen zu bekommen, sowie das aufkommende Durstproblem.

Erstaunt sah ich Kai an. "Und wann?" erkundigte ich mich schließlich.

Ich lachte kurz als Karal das fragte. ,,Wie wäre es mit jetzt, guck raus, wir sind in Brasilien, ab hier geht es zu Fuß weiter in die Elfenwälder´´, antwortete ich. ,,Aber zuerst muss ich hier raus, dringend, ich muss noch jemanden finden um meinen Durst zu stillen´´.

"Äh, was?" hakte ich erstaunt nach. "HAb aber nichts dabei" protestierte ich erst MAl.

,,Macht doch nichts, bei den Elfen gibt es für die Zeit bestimmt was neues und ansonsten, wir sind in einer Stadt, können also noch schnell was holen. Dir würde ich auch empfehlen was zu trinken, bevor es los geht´´, sagte ich und schob die Kaputze meines schwarzen Pullovers über den Kopf und trat zur Tür.

Minimal meinen Kopf schütteln seufzte ich leise. "Du weist dass ich einen Freund hab?" erinnerte ich Kai, streifte dabei selber meine Kapuze über - allerdings nahm ich mir vor gleich noch eine Nachricht nachHause zu schicken.

,,Das sagst du mir, nachdem du dich schon so verhalten hast wie ein Pfau während der Balz und das auch noch mit mehrmaligen Erfolg´´, stellte ich einfach nur fest, trat dabei wiederwillig hinaus, war ja schließlich noch hell.