"Äh nein, inzwischen mit einem Elb" entgegnete ich, nebenbei. Immer noch war ich davon abgelenkt, wie es hier aussah - sah mich deswegen grundsätzlich um während ich durch die Stadt lief.

Als Li das so im Plauderton sagte, blieb ich kurz stehen und sah ihn mit seltsamen Gesichtsausdruck an.

Erst nach einigen SChritten fiel mir auf, dass Feanor stehen geblieben war. Ebenfalls anhaltend sah ich daher zu ihm zurück - sichtlich unbekümmert. 'Wenn schon ein Elb so eine Reaktion auslöst, was wäre dann erst mit einer Zwegin?' dachte ich amüsiert, behielt dies aber lieber für mich. "Was ist?" hakte ich einfach nur nach.

,,Eure Familie hätte in der Tat hier Probleme´´, sagte ich nur trocken, ehe ich weiter lief. ,,Eure beiden Begleiter, dieser Kai und der andere verhüllte erwecken schon großes Misstrauen hier´´, setzte ich hinzu, immerhin wurd sowas hier doch nicht gern gesehen wenn man im eigenen Revier wilderte, Männer gehörten zu einer Frau.
Mein Haus war relativ nah am Waldrand der Stadt, was einerseits praktisch für meinen Beruf, aber unpraktisch für meine Berufung als Ritter der Königin war. Trotzdem nahm ich dies gern in Kauf, immerhin brauchte ich nicht viel Platz, aber eine Wohnung die recht nah am Erdboden ist wegen meinen Wegbegleiter. Und genau wegen ihm schloss ich nie ab, er war meist immer zu Hause. Doch anstatt in die Wohnung zu gehen, betrat ich eine kleine Hütte, in der Werkzeuge an den Wänden hingen, sowie einige bereits gegerbte Fälle gelagert waren.

"Nicht wirklich" entgegnet ich bei seiner Antwort einfach nur, lächelte dabei- meine Familie war genauso richtig, wie sie war. Bei der Erwähnung von Kai und Karal schwieg ich dafür - was sollte ich schon groß sagen? Mir war klar gewesen, dass dies nicht gut rüber kam. Allerdings war ich mir nicht sicher, ob es besser klang, dass Kais Mann nicht hier war oder nicht. Daher hatte ich darüber stets stillschweigen gehalten und die zwei machen lassen - Kai hätte ja eh nicht auf mich gehört....

Etwas erstaunt betrachtete ich Feanors Haus, oder dass was ich dafür hielt, während wir darauf zugingen. 'Am Boden?' wunderte ich mich, während ich ihm aber folgte. (Die Neugierde rann bei mir eben tief.)
Ebenfalls eintretend stockte ich zwar kurz, sah mich dann aber- zögerlich - doch näher um. "Wie betitelt euer Beruf sich eigentlich?" hakte ich nun doch Mal nach.

,,Mein Beruf ist Jäger, meine Berufung der Königin zu dienen und die Stadt zu verteidigen´´, antwortete ich und legte dabei den Fuchs auf den Tisch in der Mitte. ,,Ich weiß, dass es eigentlich eher untypisch ist einen Elfen zu finden der jagt und die Tiere dann auch tötet, aber es passt, ich bin in vielerlei Hinsicht nicht das typische Bild was man sich so vorstellt von uns´´, sagte ich schmunzelnd, während ich einige der Werkzeuge von der Wand nahm und anfing das Tier auseinander zu nehmen, nachdem ich das Fell abgezogen hatte.

"Jeder beruf ist wichtig, grad die ausgefallenen" stellte ich vorsichtig fest - wenn auch minimal skeptisch. Mich neugierig umsehend beobachtete ich bald schon Feanor, wobei es mir in den Fingern juckte ihn zu zeichnen.

,,Ich muss es gezwungenerweise auch selbst machen, bin nämlich kein Vegetarier´´, sagte ich und sah Lifaen mit einem verschmitzten Grinsen an, ehe ich wieder auf den Fuchs sah und weiter machte.
Sobald ich das Fleisch haltbar gemacht und weggebracht hatte, fing ich an die Werkzeuge und den Tisch zu reinigen. Dafür verwendete ich auch mehr Zeit als für das Ausnehmen selbst.

Erstaunt sah ich Feanor an. "Äh... was?" hakte ich dann doch - ungläubig - nach. Da konnte ich mich doch nur verhört haben - wer hatte denn je von einem nicht-vegetarischen Elfen gehört?

,,Ja, hast schon richtig gehört. Ich esse Fleisch´´, wiederholte ich und grinste Lifaen an, fand es doch amüsant dass ihn das so aus der Fassung gebracht hat. Ich räumte die Sachen wieder weg und trat aus der kleinen Hütte, ehe ich meine Wohnung betrat. ,,Aber auch nicht so oft, geht einfach nicht´´.

"Etwas... ungewohnt" räumte ich ein, während ich hastig mich wieder beruhigte. Feanor aus der Hütte folgend blieb ich allerdings vor der Tür stehen - wollte nicht ungefragt in seine WOhnung treten.

Als Lifaen einfach stehen blieb, was ich aber nicht sofort bemerkte, hatte in der Zeit schon meine Ausrüstung abgelegt trat ich zu ihn. ,,Was ist? Dachte du wolltest mit, wieso bleibst du also draußen?´´.

Leicht lächelte ich, verkniff mir aber - noch - meine Frage wo er eigentlich aufgewachsen war. "ist unhöflich einfach so die Wohnung eines anderen zu betreten" erklärte ich ruhig.

,,Du hast doch schon gefragt ob du mit darfst, also ist das dann doch klar das du auch rein kannst´´, entgegnete ich und hängte meinen Umhang auf. ,,Und bevor du die ganze Zeit stehen bleibst, darfst dich auch setzen wenn du magst´´.

"Danke sehr" stellte ich erneut höflich fest, neigte dabei leicht - höflich - meinen Kopf. Danach trat ich ein, schloss erst die Tür ehe ich mich nach einem Sitzplatz umsah.