"Es gibt immer einen anderen Weg" entgegnete ich, sah Kai dabei ehrlich an. "Ja, du hast recht. Mehr als ein Mal versucht und die meiste Zeit hatte ich nur Glück und jemand war da, der mich heraus gezogen hat. Aber für mich hat es mehr als gelohnt. Mit Dail bin ich jetzt wirklich glücklich. Und ich bin mir sicher, dass auch dein Glück auf dich wartet"

Ich sah Timo eine Weile schweigend an,ehe ich mich wieder gegen den Tisch lehnte und depremiert auf den Boden sah,,Dann bist du optimistischer als ich.Ich warte schon lange darauf dass es besser wird.Aber nein,wenn man gerade glaubt dass es vielleicht doch noch normal wird,tauchen ein par Leute von DOTD auf,ausgerechnet noch an einen Tag wo man sich nicht wehren kann,zerren einen auf ein Schiff unter Deck und...´´.Ich stopte im Satz,,Wie dem auch sei,ich kann lange darauf warten,ich werde wohl nie Glück haben´´.

Ich konzentrierte mich wieder auf Kai's Wunde, schwieg dabei erst Mal. Ich wusste selber, das es nicht shalf zu sagen, dass es einem leid tut - dass änderte auch nichts. "Nein, Kai - da muss ich dir wiedersprechen" erklärte ich schließlich. "Ich bin nicht optimistischer, aber ich bin mehr oder weniger ein Außenstehender in deinem Leben. Daher emine ich zu sehen, dass du durchaus Glück hast."

,,Ich weiß nicht ob ich wirklich Glück habe.Mit Amigo habe ich vielleicht Glück,aber ist es wirklich Glück oder sein Untergang?Ich habe schon einmal gesehen wie sowas endet.Als ich noch Polizist in Russland war,habe ich zwar einen nervtötenden Partner gehabt,den ich trotzdem irgendwie nach der Zeit mochte.Kaum hatte ich mich an ihn gewöhnt,starb er wegen mir bei einem Unfall und ich fürchte dass es auch bei Amigo ungefähr so enden wird´´,sagte ich leise und sah wieder zu Boden.

"Polizisten sind stark gefärdet - in Russland sowieso" erwiderte ich ruhig, ehe ich die Wunde vorsichtig verband. "Aber im Grunde kann ich dir nicht vorschreiben, was du tun sollst - würdest du ja auch nicht. Aber trotzdem rate ich dir: Bring dich nicht um. Es gibt immer etwas, warum man nicht aufgeben sollte" Bei jedem Wort wurde ich leiser, war am schliuss fast nicht mehr zu hören. "und wenn es nur trotz ist."

Ich sah Timo wieder an und hörte ihm zu,grinste dann leicht,,Oh man,jetzt höre ich schon auf jemanden der ganze sieben Jahre jünger ist als ich´´,sagte ich und stieß mich leicht von dem Tisch ab,,Wenn alles gut läuft bekommt ich nach den Weihnachtsfeiertagen den Auftrag für die Ehehringe.Wie gesagt,wenn alles gut läuft´´.

"Hmpf... Alter hat damit ja wohl gar nichts zu tun" entgegnete ich, grinste aber ebenfalls. Vom Tisch hüpfend nickte ich.

,,Stimmt.In deinem Alter bin ich schon in meine fünfte oder sechste Schlacht gezogen.Aber im Mittelalter war sowieso alles anders´´,sagte ich und legte vorsichtig meine Hand auf Timos Schulter,,Auch wenn ich diesen Rat gar nicht erst geben darf,aber bleib so und verfall nicht wieder in dein altes Muster.Du hast es geschafft da raus zu kommen,also fall nicht wieder zurück.Der wichtigste Rat von mir ist jedoch,dass du dich von Alberta fernhalten solltest.Es ist dort zu gefährlich für jemanden wie dich.Die Sklavenhändler und DOTD kennen dich zu gut´´.

Kurz kehrte eine ungewohnte Kälte in meine Augen zurück, als Kai die Sklavenhändler erwähnte. Daher nickte ich nur leicht. "Alberta ist nicht gerade mein Traumziel" entgegnete ich und machte wie so oft einen Scherz daraus, um nicht zu zeigen, wie ich wirklich dachte.

"Danke Kai" setzte ich zögernd hinzu, während zeitgleich die Kälte aus meinem Blick wich. "Und äh... frohe Weihnachten".

,,Ich habe gesagt nicht wieder in dein altes Muster verfallen´´,sagte ich ruhig als Timo so kalt drein sah.Leicht grinsend tipte ich vorsichtig gegen seine Stirn und drehte mich dann um.Während ich die Schmiede verließ,hob ich nur kurz meinen Arm,was jedoch soviel heißen sollte wie,dass ich Timo ebenfalls frohe Weihnachten wünschte.Ich konnte mich nur nicht dazu überwinden dies auch zu sagen.

Draußen angekommen stieg ich sofort auf den Rücken von Athena und ließ mich wieder zurück nach Alberta bringen.

Schweigend sah ich Kai hinterher, seufzte dann leise. Mich leicht streckend rumte ich die Schmiede auf und nahm mir dann vor, nach Dail zu sehen.

Immer noch war mir leicht übel,lag schon wohl seit Stunden auf dem Sofa und las ein Buch um mich abzulenken´´Dabei habe ich das früher immer so gerne gegessen´´,dachte ich wehmütig,da ich eines meiner Lieblingsgerichte nicht mehr vertrug.

Auf dem Heimweg konnte ich es nicht unterlassen einige Blumen zu holen. dann eilte ich aber weiter.

Leise seufzend legte ich das Buch schließlich zur Seite und rollte mich auf dem Sofa zusammen und kuschelte mich in die Decke´´Schon besser´´,dachte ich zufrieden.

Fast lautlos betrat ich das Schloss. Da ich meine Hände zum Schuhe ausziehen brauchte, nahm ich den Stil der Rose vorsichtig zwischen die Zähne.
Bald schon lief ich - Schuhe und Jacke war ich los geworden - auf Dail's Aura zu.