,,Nun... ehrlich gesagt nicht, Beor sagte du brauchst viel Blut und bis jetzt hattest du nur Kai... weißt du das überhaupt?´´, fragte ich verdutzt nach, da Karal anscheinend wieder einigermaßen klar bei Verstand war.
,,Ssccchhhtt... ist gut, du bekommst mehr´´, raunte ich Karal zu, tat es Kai dann gleich mit dem Handgelenk. Obwohl ich länger als Vampir unterwegs war, tat ich mich schwerer damit mich selbst zu beißen. Immerhin war ich früher Vegetarier.
,,Pssst.... ist gut´´, murmelte ich leise und strich sanft über seine Oberarme und hielt ihn vorsichtig fest. Kurz sah ich zu Kai, beobachtete aber meist Karal um zu sehen ob es half, dass er trank.
,,Wenn er mich lässt´´, sagte ich leise, hatte da so meine Zweifel. Ich hatte zwar schon mit angesehen wie Vampire im Blutrausch waren, sonst wäre ich nie zu einem geworden, aber das von meinen eigenen Freund zu sehen war erschreckend. Langsam ging ich um das Bett herum und setzte mich hinter Karal, legte dann vorsichtig meine Hände auf seine Schultern. Dabei sprach ich leise aber beruhigend auf ihn ein.
Ich machte sofort einen Satz nach vorne, machte mir in den Moment gerade wirklich Sorgen um Kai. Dabei kam mir der Gedanke ob es nicht besser gewesen wäre eine Kuh oder sowas Karal als erstes zu geben. Wenn ich ehrlich war, hatte ich keine Ahnung wie ich die zwei trennen sollte wenn Karal weitertrinken würde und Kai sämtliches Blut aussaugen würde.
Zum ersten mal sah ich wieder zu Kai, zögerte aber keinen Moment, immerhin ging es um Karal, Ich konnte mir ihn auch später noch vorknöpfen. ,,Na schön.... bleib´´, sagte ich schließlich zu Kai und trat im Schlafzimmer zur Seite, damit er rein konnte. Trotzdem behielt ich ihn im Auge.
Vorsichtig stützte ich Karal, zumindest solange, bis Beor kam und ihn hoch hob. Besorgt sah ich ihnen nach. Kai war im Moment völlig aus meinem Gedächtnis gelöscht.
Ich ließ sofort von Kai ab und hob hastig meinen Kopf. Als ich Karal sah, stand ich sofort auf und vergaß Kai völlig. Jegliche Wut war sofort der Sorge gewichen. ,,Karal´´, flüsterte ich kaum hörbar und ging sofort auf ihn zu. ,,Du.... du dürftest eigentlich gar nicht wach sein´´, sagte ich und sah unruhig zu Beor.
,,Was alles nur deine Schuld ist, du stürzt einfach jeden in deinen Umfeld ins Unglück´´, sagte ich leise grollend, ehe ich mich auf Kai stürzte und ihn zu Boden riss.
Als Kai einfach so ins Schlafzimmer kam, stieß ich ihn fauchend raus. Karal sollte das nicht mitkriegen, auch wenn Beor sagte, dass er ein starkes Beruhigungsmittel bekommen hatte. ,,Welche Berechtigung hast du denn schon? Du hast gar keine und nur weil du ein par mal mit ihm ins Bett gestiegen bist heißt das gar nichts, außer das du nichts weiter bist als ein Lügner und Betrüger´´, fuhr ich den Vogelmenschen sauer an, konnte mich sowieso kaum zurückhalten. Als er auch nicht sagte, dass er praktisch daran schuld war, hatte ich arge Not mich überhaupt noch zusammen zu reißen. Mit gebleckten Eckzähnen sah ich Kai warnend an.
,,Wieso sollte ich? Hast du nicht schon genug angerichtet? Verschwinde einfach und lass mich in Ruhe, ich hab grad andere Sorgen als mich um dich zu kümmern´´, fauchte ich Kai an, machte auch nicht die Tür auf. Stur ging ich zurück ins Wohnzimmer zu Beor. ,,Was darf ich dir bringen?´, fragte ich ihn nach.
,,Er trägt doch wohl nicht bleibende Schäden davon oder?´´, fragte ich und sah Beor unruhig an. ,,Kann ich dir irgendwas anbieten? Obwohl man es nicht meinen sollte haben wir auch noch was anderes in den Schränken außer Blut´´. Als es an der Tür klopfte, entschuldigte ich mich kurz und öffnete die Tür. Sobald ich aber Kai sah, funkelte ich ihn sauer an. ,,Verschwinde´´, fauchte ich und schlug die Tür wieder zu.
,,Dann am besten ins Schlafzimmer, ich kann auch auf dem Sofa schlafen´´, sagte ich und ging vorraus um Beor den Weg zu zeigen. ,,Wie.... schlimm ist es denn, was ist überhaupt passiert?´´, traute ich mich dann doch zu fragen, wollte und konnte einfach nicht mehr im Ungewissen bleiben.
Dass ich ein reines Nervenbündel das Wochenende über gewesen war, hatten wohl vr allem meine Kollegen und die Gäste mitbekommen. Obwohl ich so routiniert in meiner Arbeit war und auch sonst Privatleben und Beruf super trennen konnte, klappte es dieses mal gar nicht. Es ging sogar soweit, dass ich gestern den ganzen Tag beurlaubt wurde, nachdem Samstag eine mittlere Katastrophe in der Küche passiert ist. Als Beor sich in's Haus beamen lies, ging ich sofort auf ihn zu,gestikulierte dann aber nur ratlos. ,,Dahin wo es am besten für ihn ist´´, antwortete ich schließlich.
Ebenfalls Luft holend, öffnete ich wieder meine Augen und zog meine Hand zurück. ,,Was hast du denn heut so gemacht?´´, fragte ich nach und wickelte eine seiner Strähnen um meinen Finger.