Sobald ich neben Ray saß streckte ich eine Hand aus und fuhr vorsichtig durch seine Haare. "Schön zu hören, dass es dir Spaß macht" entgegnete ich - halblaut.

,,Mhmmm´´, machte ich und nickte kurz, blieb aber ansonsten ruhig sitzen und sah Karal an.

Sobald seine Haare wieder ordentlich lagern zog ich meine Hand zurück. "Warum so still?" erkundigte ich mich schließlich, sichtlich unruhig.

Ich seufzte einfach nur und streckte mich auf dem Sofa aus, bettete meinen Kopf dabei auf seinen Schoß.

Verwirrt sah ich drein. "Was ist?" hakte ich ratlos nach.

,,Gar nichts... hab dich nur vermisst´´, antwortete ich ehrlich und legte eine Hand auf sein Bein und sah zu Karal auf.

'ENdlich mal aws, was ich verstehe' dachte ich - lächelnd. Vorsichtig beugte ich mich nach vorne um ihn leicht auf die Lippen zu küssen.

Ich schloss meine Augen und erwiederte zaghaft den Kuss, rührte mich aber ansonsten nicht.

Wie Ray machte ich sonst auch nichts, freute mich dafür viel zu sehr dass ich ihn überhaupt wieder küssen konnte.

Vorsichtig legte ich meinen Arm um Karals Nacken.

Leicht in den Kuss hinein lächelnd merkte ich allerdings doch sehr schnell dass diese Position nicht bequem war. Widersterebend unterbrach ich den Kuss, schnappte dann erst mal nach Luft.

Ebenfalls Luft holend, öffnete ich wieder meine Augen und zog meine Hand zurück. ,,Was hast du denn heut so gemacht?´´, fragte ich nach und wickelte eine seiner Strähnen um meinen Finger.

Mein Bruder hatte Samstag gleich am frühen Morgen den Katzenmenschen über den Verbleib seines Freundes informiert, dazu war ich nicht mehr in der Lage gewesen.

Montag erst wurde überhaupt beschlossen Karal wieder nach Hause zu lassen und dies obwohl der Vampir sich kaum regte. Noch hatten wir ihn auch dazu verdonnert in Fledermausform zu bleiben.

Nachdem ich bereits heute Mittag seinen Freund über die bevorstehende Ankunft informiert hatte, war nun auch alles für den Transport bereit.
Auf einem Kissen war der Wolfsmensch in Fledermausform gebettet, während wir zwei uns in sein Haus beamen liesen.
"Ray? Wo soll ich ihn hinbringen?" hakte ich nach, während ich ihn vorsichtig festhielt.

Dass ich ein reines Nervenbündel das Wochenende über gewesen war, hatten wohl vr allem meine Kollegen und die Gäste mitbekommen. Obwohl ich so routiniert in meiner Arbeit war und auch sonst Privatleben und Beruf super trennen konnte, klappte es dieses mal gar nicht. Es ging sogar soweit, dass ich gestern den ganzen Tag beurlaubt wurde, nachdem Samstag eine mittlere Katastrophe in der Küche passiert ist.
Als Beor sich in's Haus beamen lies, ging ich sofort auf ihn zu,gestikulierte dann aber nur ratlos.
,,Dahin wo es am besten für ihn ist´´, antwortete ich schließlich.

Ich hätte nicht gedacht, dass Karals Unfall tatsächlich so schlimm war. Hatte ich den Freitag noch relativ ohne Sorgen verbracht, traf es mich dafür mit der Nachricht am Samstag dafür umso schlimmer. Ich war natürlich nicht so nervös gewesen wie Ray, aber auch mir war der Vampir nicht egal und auch wenn ich nichts für den Unfall konnte, lebte ich trotzdem mit einem schlechten Gewissen.
Sobald ich mir sicher war, dass Beors Aura und die von Karal bei seinen zu Hause waren, ich hatte dies seit Samstag überwacht um auch rechtzeitig nach ihn sehen zu können, rief ich nach Chris.