Skeptisch sah ich Jo an, blieb aber stehen da er ja die Couch mit dem Kleinen in Beschlag genommen hatte. ,,Du denkst wirklich noch darüber nach ein Kind zu bekommen?´´.

"Sie sind so süß wenn sie klein sind.. und sie brauchen einen wenigstens noch und ziehen nicht alle schon davon" murmelte ich, sah dabei aber nicht auf.

,,Aber unsere Söhne sind doch auch noch nicht davon gezogen´, sagte ich und sah Jo verwirrt an. ,,Wenn wir wieder zurückziehen, dann leben sie doch auch wieder bei uns´´.

"Aber selbst Yuriy will doch schon ausziehen" seufzte ich leise, derweil klopfte es an der Tür da Amigo den Kleinen wieder abholen wollte.

,,Mhm...´´, machte ich und dachte nach, lief dabei zur Tür um diese zu öffnen. Als ich sah, dass es Amigo war, begrüßte ich ihn und ließ ihn eintreten.

"Hallo Tala... Hallo Brüderchen... ich bin hier um meinen Kleinen abzuholen" erklärte Amigo geduldig.

,,Na, ob Jo den rausrückt...´´, sagte ich schmunzelnd und warf währenddessen auch das Handtuch in das Badezimmer, während ich wieder zurück ging. ,,Es seidenn Alas wartet, dann würde ich den Kleinen ganz schnell wieder zurück bringen ehe der Wolfsmensch persönlich auftaucht´´.

"Na Tala keine Sorge... Alas wartet zwar aber ich denke nicht dass er... es eilig hat" schlug mein Bruder vor, während ich - sichtlich widerstrebend- den Kleinen übergab

,,Wieso?´´, fragte ich nach und sah Amigo an. Sobald Jo den Kleinen seinen Bruder gereicht hatte, setzte ich mich neben ihn auf's Sofa.

"Ist das erste Mal seit der kleine gebohren ist, dass Alas ihn aus den Augen lässt" entgegnete Amigo, derweil setzte ich mich - wenig begeistert - auf.

,,Dann dürfte er erstrecht auf ihn warten. Aber wir halten dich mal nicht länger auf´´, sagte ich und sah Jo kurz an, seufzte innerlich als ich merkte wie sehr er den Kleinen jetzt schon vermisste.

Sobald mein Bruder weg war schlang ich - quasi als Ersatz - meine Arme um Tala und lehnte mich leicht an ihn. "So... wie lief's heute?" erkundigte ich mich schließlich doch.

Um die Mittagszeit herum hatte mich heute mein Bruder zu sich gerufen. Nach dem recht kurzen gespräch war ich jedoch gleich wieder in meine Wohnung geeilt. Kurz nur streckte ich meinen Geist nach meinem Mann aus. ‚Muss leider für eine Weile in meine Heimat meinem Bruder helfen aber ich beeil mich’ versprach ich ihm ehrlich, sagte ansonsten ihm aber nur dass ich ihn liebte… nicht mehr. Darum hatte mich schließlich mein Bruder gebeten, er wollte wohl nicht dass etwas an seinen Mann durch drang.
Kurz gab ich die selbe Information an meine Söhne weiter, packte nebenbei bereits eilig meine Tasche. Unordentlich landeten mehre Sachen darin, zum Schluss stibitzte ich mir noch ein Shirt von Tala… irgendeine Erinnerung an meinen Mann brauchte ich ja.

Mein Bruder bestand schließlich darauf, dass wir zum Flughafen ein Taxi nahmen und uns nicht beamen liesen – was meiner Meinung nach etwas paranoid war… Kai konnte so oder so schnell herausfinden wo genau wir uns aufhalten würden…

Bald jedoch saßen wir beide im Flugzeug Richtung unseres Geburtslandes Brasilien… Dabei überlies ich das Grübeln meinem Bruder, im Gegensatz zu ihm wollte ich die Flugzeit nützen um zu schlafen. Das Shirt meines Mannes diente mir dabei als Kopfkissen... und zur Beruhigung, da ich es noch nie gemocht hatte zu fliegen...

Mehr als irritert hatte ich Jonathans kurze und knappe Mitteillung über seine Abwesenheit vernommen, kam nicht mal dazu genauer nachzufragen. Hätten wir die Sache nicht schon geklärt, was die Missverständnisse zwischen uns betraf, wäre ich sofort davon ausgegangen, dass er mich verlassen hätte. So aber kehrte ich einfach nur mit einem großen Fragezeichen im Gesicht und vielen Fragen in der Wohnung auf. Ich verschob meine restlichen Termine für diesen Tag um mich um meine Söhne zu kümmern. Ich wusste nicht was Jo ihnen gesagt hatte, aber selbst wenn sie mehr wussten, ich kannte Yuriy. Und ihn auf andere Gedanken zu bringen, sodass er nicht ständig an seinen anderen Vater dachte, würde sich wohl mehr als schwierig gestalten.
Im Gegensatz zu Kai war es mir zwar anzumerken, dass etwas nicht stimmte, aber ich schob dabei keine so große Panik wie der Vogelmensch.