,,Müde bin ich gar nicht und gegessen oder was getrunken habe ich noch gar nicht, brauch aber auch nicht, will dich lieber bei mir behalten´´, raunte ich ihm leise zu, genoss seine Nähe dabei sehr. Mir kam es fast wie ne Ewigkeit vor die ich ohne ihn verbringen musste.

Langsam und vorsichtig wanderte Amigos Hand durch Kais Haare. "Du hast abgenommen" stellte der Meermensch schließlich leise fest, wobei Sorge in seiner Stimme mitschwang.

,,Ja... abgenommen und weiße Haare bekommen´´, stellte ich fest, seufzte dann ein wenig gequält, da ich das nicht sonderlich toll fand. Aber so ganz überraschte mich das nicht, es musste ja irgendwas passieren.

"Du bist wieder da" beharrte ich nun sofort, drückte ihn dabei besitzergreifend an mich. Timo und Beor hatten sich längst daran gemacht - leise - zu verschwinden. Die Schritte der zwei hatte ich nciht ein Mal gehört, hörte dafür aber jeden von Kais Herzschlägen als wäre es mein eigener.

Widerstandslos ließ ich mich an Amigo drücken, strich dabei leicht über seinen Rücken. ,,Na gut, hab doch Hunger und Durst´´, gestand ich nun, wollte Amigo aber auch nicht los lassen.

"Oh Querido" seufzte ich leise, zärtlich.
Da ich Timos Wegbegleiter bei den Kleinen wusste - die ja sowieso schliefen - hob ich meinen Mann kurzerhand hoch. Vorsichtig trug ich ihn in die Küche, passte dabei auf ihn nciht zu sehr durchzuschütteln.

Als Amigo mich hoch hob, sah ich ihn überrascht an, beschwerte mich aber nicht.

"Wenigstens hast du freiwillig vor was zu essen" stellte ich lesie fest, verriet dabei wohl auch dass ich ihn notfalls gefüttert hätte wenn er sich weigern würde.

,,Ich werd aber nicht viel essen können´´, warnte ich Amigo gleich vor. ,,Wie geht es eigentlich den anderen?´´, erkundigte ich mich.

Vorsichtig setzte ich Kai auf einen Stuhl, lies ihn nicht ein Mal mehr sich selbst setzen. Kurz gab ich in einen Kuss auf den haarschopf ehe ich mich dran machte ihm etwas zu essen zu finden. "Die Kinder vermissen dich" entgegnete ich, wobei mein Blick kurz flackerte. "Hab ihnen erzählt du würdest schlafen" gestand ich leise, drehte michd abei aber nciht zu ihm um.
So weit ich mich erinnern konnte war dies tatsächlich das erste Mal, dass ich meine Kinder nicht angelogen hatte. Nun, angelogen war vielleicht nicht das richtige Wort, aber so ganz die Wahrheit war es ja eindeutig nicht gewesen.

Ich zog meine Arme zurück als Amigo mich auf den Stuhl setzte, beobachtete ihn dann schweigend während er erzählte. Leicht nickte ich. ,,Stimmt ja sogesehen auch´´, sagte ich.

"Timo hat zu viel Zeit in der Nähe verbracht" grummelte ich leicht iritiert während ich zusammenstelle wovon ich dachte dass er es vertragen würde - und dass er es überhaupt essen würde.

,,Hat Timo irgendwas gesagt über mich oder von einen Brief?´´, fragte ich nach. Grad dem Vogelmensch hatte ich ja Dinge gestanden, die nicht einfach nur kleine Geheimnisse waren.

Den Teller sowie das Glas vor kai stellend setzte ich mich neben ihm auf einen Stuhl, starrte meinen Mann dabei etwas ratlos an. Ich musste mich wirklich anstrengen um mich überhaupt zu erinnern, dass der junge Vogelmensch auch einen weißen Umschlag in seinen Händen gehalten hatte - die ersten Stunden nach Kais Verschwinden waren noch immer recht verschwommen in meiner Erinnerung.

Da ich Amigo auf keinen Fall drängen wollte, schwieg ich und wartete geduldig. Dabei sah ich zum Teller und nahm zögerlich die Gabel, bevor ich anfing zu essen.