'Naja, warten wir das Mal bei den Fragen ab', sagte ich nur und sah zu den Zuhörern. Allerdings hatte ich noch immer ein mulmiges Gefühl.

"Nun... ´Herr Breol abr Aidail" fing einer der scheinbaren Reporter an, ehe er seine erste Frage stellte.

Nachdem ich mich im Vereinausgetobt hatte, verabschiedete ich mich von den anderen und verließ schließlich die Sporthalle. Ich hatte es nicht eilig nach Hause zu kommen, wollte viel mehr durch die Stadt und über den Weihnachtsmarkt laufen. Zwar war es kalt und ich besaß leider keine Feuermagie, aber konnte ich mich mit warmen Klamotten auch so warm genug halten um nicht zu frieden. Neugierig sah ich mich um, während ich über den Weihnachtsmarkt schlenderte.

Nachdem ich längere Zeit heute in der Uni gesessen war, hatte ich mich dazu entschlossen den restlichen Abend in der Stadt zu verbringen. In eher dünnen Sachen, da ich es irgendwie nur selten fertig brachte dem Wetter angemessen mich zu kleiden, und mit meinen Kopfhörern auf dem Kopf - somit also Musik auf dem Ohr - schlenderte ich durch die Straßen.
Als ich plötzlich auf dem Weihnachtsmarkt herauskam blieb ich blinzelnd und doch leicht iritiert stehen. Doch neugierig dreinsehend entschloss ich mich einen Blick zu wagen. Meinen Platz im Schatten eines Hauses verlassend bewegte ich mich durch die Ströme der Menschen, wich dabei aber den Blicken der Leute auf und lauschte meiner Musik.

Den Strom der anderen Besucher folgend, bewegte ich mit heute Mal mit der Menschenmenge und nicht dagegen an. So war es auch wesentlich angenehmer zu laufen, wenn man nicht immer angerempelt wird. Deswegen achtete ich auch nicht viel auf den Weg, sondern mehr auf die Stände. ´´Ich muss mir unbedingt einen Zettel besorgen, wo die ganzen Veranstaltungen drauf stehen´´, dachte ich noch.

Gegen einen Rotschopf stoßend hielt ich gar nicht an sondern drängelte mich an ihm vorbei. 'Also allmählich wird es mir zu eng' dachte ich, wobei ich aber meine Kopfhörer wieder zurecht rückte.

Als jemand gegen mich stieß und sich an mir vorbei drängelte, verlor ich das Gleichgewicht und landete auf den Boden. ,,Hey, das wäre auch freundlicher gegangen, man muss nicht immer drängeln und schubsen´´, beschwerte ich mich lautstark.

Da der Junge einfach nicht zu überhören war drehte ich mich wieder um. 'Hmpf... wer hat den nicht aufgepasst' dachte ich, sagte dies aber nicht.
Zu gut erzogen als dass ich jetzt hätte gehen können hielt ich ihm meine Hand hin, war mir aber bei meiner Statur nicht sicher ob ich ihm wirklich aufhelfen konnte oder ob ich nicht eher auf dem Boden ladnen würde.

Als der Junge zurück kam, musterte ich ihn kurz und zog zweifelnd eine Augenbraue in die Höhe. ,,Danke, aber von einen Mädchen lasse ich mir nicht aufhelfen, könntest mich eh nicht hochziehen´´, sagte ich, da ich Jaden auf den ersten Blick für ein Mädchen hielt.

"Hmpf... ein unaufmerksamer Junge verdient auch keine Hilfe" grummelte ich, drehte mich dabei um. "Pass besser das nächste Mal auf, musst ja nicht ständig im Dreck liegen" setzte ich doch recht säuerlich hinzu.

Während ich aufstand klopfte ich mir den Dreck von den Klamotten. Als ich aber die beiden Sätze des Fremden hörte, starrte ich ihn ungläubig an. ,,Sag Mal gehts noch? Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen, dass du so zickig bist? Zum Glück sind nicht alle Mädchen so zickig, ansonsten würde ja jeder Mann schwul werden´´.

"Nun, abgesehen davon dass ich mich aus irgendeinem unerfindlichem Grund mit einem kleinen Jungen unterhalten musst der nicht Mal einen Mann von einer Frau unterhalten kann, ist es mir hier eindeutig zu voll" reif ich über die Schulter zurück. Ihn dann so gut ich konnte ignorierend, immerhin schien er sich nichts getan zu haben, hielt ich auf einen der Stände zu.

,,Ich kann sehr wohl einen Mann von einer Frau unterscheiden und ich bin kein kleiner Junge´´, rief ich ihm wütend nach und kreuzte beleidigt die Arme vor der Brust und sah Jaden nach, behielt ihn dabei im Auge.

Über den Lärm der Menge hinweg hatte ich Rahel nicht mehr gehört, antwortete daher auch nicht. Recht interessiert musterte ich das Angebot eines Schmuckhändles. 'Also die Ohrringe sehen Mal gut aus... oder eher der Ohrstecker da drüben' dachte ich, hob diesen dabei auf.

Schmollend beobachtete ich Jaden und blieb zögernd stehen, fand es nämlich gar nicht gut, dass er mich jetzt einfach nicht beachtete. Ich ging schließlich auf ihn zu und tippte ihn an der Schulter an.