"Keine Ahnung, irgendwo im Wald unterwegs" entgegnete Baru und schüttelte sein Gefieder, ehe er wieder in die Luft sprang. "Dann sag du mir halt, wo Tronjheim ist. Also in welcher Richtung von hier aus."

,,Warum ist er im Wald?´´,fragte ich weiter,während ich in den Wald hinein lief und Amigo suchte.

"Könnte wohl kaum daran liegen, dass da weniger Leute sind" erwiderte Baru sarkastisch.
Zeitgleich erreichte ich eine Lichtung, durchbrochen von einem Fluss, der einen Wasserfall enthielt.
Seufzend ging ich neben dem Wasser in die Hocke.

,,Seit wann ist Amigo menschenscheu?Außerdem waren im Zelt doch gar nicht so viele´´,sagte ich,während ich noch immer daran glaubte,dass es an mir lag,dass er gegangen ist.

"Meinst du, aber wer wochenlang mit maximal 10 Leuten auf einem Schiff unterwegs ist, der empfindet so was eben als viel" entgegnete Baru ruhig, während er weiter flog.

Meine Augen schließend, streifte ich mein Shirt ab. Dann hängte ich eine Hand ins Wasser, musste jetzt einfach das Wasser spüren. Es war wie ein innerer Zwang. Auch wenn ich normalerweise nicht so gierig nach Wasser war, zur Beruhigung brauchte ich es immer.
Meine Hand hebend, öffnete ich auch wieder meine Augen. Da meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt waren, konnte ich beobachten, wie einzelne Wassertropfen von meiner Hand aus über den Arm liefen.

Als ich die Lichtung erreichte und Amigo am Ufer eines Flusses sah,blieb ich stehen und zögerte.´´Bestimmt liegt es nicht nur daran´´,dachte ich,während ich depremiert zu Amigo rüber sah und mich gegen einen Baum lehnte.

"Kai" murmelte ich leise und seufzte traurig. Am liebsten wäre ich jetzt wieder zu ihm gegangen. Meinen Kopf senkend, blieb ich kurz regungslos sitzen.
Ohne es wirklich zu bemerken, rollte mir eine Träne die Wange herunter und tropfte ins Gras.

Als Amigo meinen Namen murmelte und so traurig seufzte ging ich leise auf ihn zu.Ich blieb hinter ihm stehen und ging hinter ihm in die Knie.Vorsichtig legte ich meine Arme um Amigo.

Als jemand seine Arne um mich legte, zuckte ich erst Mal zusammen und spannte mich an. Sobald ich aber Kai erkannte, entspannte ich mich auch wieder. Vorsichtig lehnte ich meinen Kopf gegen seine Schulter, schwieg aber. 'Wie kommt es nur, dass er heute immer da ist, wenn ich an ihn denke?' dachte ich erstaunt.
Nebenbei strich ich langsam über seine Hände.

,,Ich wusste nicht dass du ungern bei größeren Menschenanslammungen bist´´,murmelte ich leise und drückte Amigo vorsichtig an mich.

"Hab ich dir ja auch nie gesagt" entgegnete ich leise, legte dabei schließlich eine Hand über seine Hände. "Tschuldigung, ich hätte wohl auf dich warten sollen anstatt weg zu laufen."

Dazu sagte ich lieber nichts mehr,sondern schwieg.Natürlich war ich enttäuscht gewesen als Amigo einfach so gegangen war,aber wenn er es nicht haben konnte,versteh ich das auch.Schweigend hielt ich Amigo fest und drückte ihn vorsichtig an mich´´Wenn ich daran denke wie du mich schon verändert hast...´´,dachte ich und sah Amigo an.

"Trotzdem sahst du auf dem Laufsteg die ganze Zeit gut aus" erklärte ich leise, war ja schließlich die ganze Zeit da gewesen. 'Zum anbeißen gut' dachte ich und musste nun doch wieder etwas lächeln.

Ich musste grinsen als er das sagte,,Also für mich gab es da nur einen,der wirklich gut aussah.Doch der ist ja leider vorzeitig gegangen´´,sagte ich und sah Amigo an,,Willst du noch hier bleiben oder darf ich dich zum Essen einladen?´´.

Verdutzt sah ich drein, nickte dann aber. "Essen klingt eigentlich gut" gab ich zu, schmiegte mich dabei noch Mal an Kai. "Danke" raunte ich ihm zu, ehe ich mich erhob.