,,Danke´´, sagte ich und ging zu meinen Freund und umarmte ihn.

"Nichts zu danken, ist die Wahrheit" erwiderte Yuriy leise, kuschelte sich dabei an Justin.
Leicht erstaunt sah ich drein, sah dann aber halb lächelnd zur Seite.

Verunsichert von meinen eigenen Gedanken und den Lehren des Klosters, hatte ich mich für heute Nachmittag abgemeldet um in Ruhe in die Stadt zu fahren. Allerdings nicht um zu shoppen, sondern um jemanden zu suchen. Ich wusste zwar, dass der, den ich suchte, nur zur Hälfte ein Engel war, aber vielleicht konnte er mein Problem dennoch nachvollziehen. Zumindest hoffte ich es. Schnellen Schrittes lief ich in der Ordenstracht gekleidet durch die Stadt und blieb schließlich vor dem Haus stehen. Ich klingelte und wartete dann.

Als es an der Tür klingelte zuckte ich zusammen, was im Grunde wohl nicht aufgefallen wäre wenn ich niht gerade am Klavier gesessen hätte und somit mehrere, schiefe und viel zu laute Töne durchs Haus hallten.
Schluckend rührte ich mich für einen Moment nicht, überprüfte dann erst Mal die Aura. Mich langsam beruhigend stand ich schließlich auf, tastete mich dann aber langsam durch die Wohnung.
In letzter Zeit war ich stets unruhig - wie konnte ich auch angesichts der ganzen Sachen nicht sein. Hinzu kam, dass es mit meinen Augen - vermutlich aufgrund des Stresses - nicht wirklich gut ging. Im Gegenteil. Den Großteil der Woche sah ich nichts oder so gut wie nichts.

Die Tür schließlich öffnend sah ich in Francescos Richtung. Selbst wenn ich momentan etwas hätte sehen können, so wäre mir dies durch die abgedunkelte Sonnenbrille eh nicht mehr möglich gewesen.

"Hallo" grüßte ich freundlich, wenn auch etwas unsicher.

,,Ähm hallo Herr... Maresius´´, grüßte ich unsicher zurück, wusste nicht so ganz wie ich beginnen sollte. ,,Entschuldigen sie die Störung, aber... hätten sie ein par Minuten Zeit um die Sorgen eines Priesters anzuhöhren?´´.

Verwirrt - weil man mich mit meinem Vornamen und einem herr advor ansprach - nickte ich, trat dann zur Seite.
"Natürlich" erwiderte ich langsam ruhiger werdend. auf die idee nein zu sagen käme ich ja eh nicht.

Zum Glück war ich ein Engel, ansonsten wäre mir die ganze Situation wohl peinlich gewesen, zumal ich höflich sein wollte, aber nicht Mal seinen Nachnahmen kannte. ,,Danke sehr´´, sagte ich und trat in die Wohnung.

"Erste... upps, nein zweite Tür auf der linken Seite" erklärte ich, lauschte kurz ob noch jemand da war. Dann schloss ich vorsichtig die Tür. Anschließend überprüfte ich ob die Tür richtig zu war.

Ich nickte und lief dann voran, trat auch durch die zweite Tür auf der linken Seite und wartete dort auf Maresius.

Kurz strich ich noch Mal über die Tür, lies die Klinke los und wiederholte das Ganze. Erst danach folgte ich Francesco, wenn auch langsamer.
Sobald ich im Wohnzimmer war lauschte ich, wusste ja nicht so ganz wo er stand beziehungsweise saß und direkt auf seinen Schoß setzen wollte ich mich nun auch wieder nicht.

,,Ähm...´´, fing ich an, saß allerdings noch nicht, wäre ja sonst unhöflich. ,,Ich störe auch wirklich nicht?´´.

"Natürlich nciht" entgegnete ich ehrlich, hielt dabei aufs Sofa zu. "Setzen Sie sich" fing ich an, hatte allerdings den kleinen Hocker vergessen über den ich mitten im Satz - lautstark - stolperte.

,,Danke´´, sagte ich und machte grad den ersten Schritt als Maresius stürzte. Sofort ging ich zu ihn und half dem Mischling auf. ,,Haben sie sich verletzt?´´, fragte ich besorgt nach.

"Nicht schlimm" murmelte ich, lies mir aber nur gerne aufhlefen.
Danach tastete ich mich zum Sofa weiter. "Entschuldigen Sie bitte, ich kenn ja nicht Mal ihren Namen" stelllte ich fest, setzte mcih dabei aufs Sofa.

,,Oh, verzeiung den hatte ich völlig vergessen. Mein Name ist Francesco Custos´´, stellte ich mich vor und setzte mich auf das Sofa, sah dann besorgt zu dem Mischling. ´´Ist er blind?´´, fragte ich mich in Gedanken. Das würde zumindest die Sonnenbrille im Haus erklären und den Sturz.