Erstaunt sah ich drein, schwieg dann erst. Schließlich schüttelte ich aber den Kopf. "Dass trau ich Karal nicht zu" stellte ich schließlich fest, sah dabei recht entschlossen drein. Leicht nickend um meine Aussage zu Bekräftigen nahm ich dann aber doch einen tiefen Schluck aus dem Glas.

,,Es ist aber Karal und ich will gar nicht wissen wer von den beiden der biologische Vater-´´, begann ich, ehe ich wieder einen Schluck nahm. ,,Ich sag ja mir wird schlecht. Und wenn ich daran denke, dass Kai es womöglich auch noch rausfindet oder Alas.... das alles will ich mir gar nicht vorstellen. Ach man, wieso musste ich auch nachfragen´´.

Iritiert beobachtete ich Faun, hatte mich aber längst entschlossen dass dies einfach nicht sein konnte - unter anderem auch weil ich mir sonst nichts vorstellen wollte. "Theoretisch muss unser Sohn dir dass ja gesagt haben, sonst kann niemand was davon wissen." stellte ich fest, unterdrückte dabei mühsam ein Grinsen. "Hast du denn Mal nachgefragt ob Zeitreisen nicht Nebenwirkungen haben? Also außer all diese typischen die des öfteren zu passieren scheinen... vielleicht war er verwirrt? Oder meinte dass etwas geschah obwohl dem nie so war" schlug ich vor. "Oder wer weis was er intus hatte und sich eingebildet hat" setzte ich hinzu - was ich eigentlich Isai nicht zutraute aber irgendwelche Erklärungen mussten nun Mal her. "Oder er wollte dich nur ärgern? Unwahrscheinlich aber hey..."

,,Amigo er war völlig frustriert aber betrunken. Und du weißt ja, Betrunkene und Kinder sagen immer die Wahrheit´´, sagte ich und fuhr mit schon zum igsten mal durch die Haare. ,,In ein par Jahren könnten wir es rein theoretisch rausfinden ob es stimmt, aber ich will nicht das es soweit kommt. In dieser Zeit soll es nicht soweit kommen, dass Isai Karal ein Kind gebärt. Sollen die zwei allein zusehen wie sie es zustande kriegen, aber ohne unseren Sohn´´, sagte ich entschieden und sah Amigo ernst an.

"Du willst nicht wissen was mir meine Manschaft früher in einem betrunkenem Zustand erzählt hat - inklusive einer sehr glaubwürdigen Geschichte über eine Meerjungfrau die ihm verraten hat wo sich ein Schatz befinden würde" stellte ich fest, schmunzelte dabei. "Und noch einige Geschichten an welche ich gar nicht denken möchte" setzte ich hinzu, während ich kurz wenig ebgeistert drein sah. Leicht den Kopf schüttelnd sah ich den Vogelmenschen aber gleich wieder amüsiert an. "Auf jedenfall stimmten nie alle Erzählungen" beharrte ich.
Bis hier hin hatte ich mich entspannt im Stuhl zurück gelehnt, richtete mich nun aber auf und beugte mich etwas vor. "Abgesehen davon ist dies Isais Entscheidung, wenn überhaupt bei der wir wenn es je so weit kommen sollte nur versuchen können ihm zu helfen" redete ich ernst weiter, wenn auch etwas flotter als sonst da ich nicht wollte dass Faun mich unterbrach. "Karal kann man kaum für eine Entscheidung zur Rechenschaft ziehen welche er noch nicht getroffen hat - und wer weis unter welchen Umständen dies entschadt" setzte ich gleich hinzu. Man merkte dass ich mir doch Gedanken über Isais Zukunft gemacht hatte. Längst war ich da zu dem Entschluss gekommen keine seiner Geschichten zu verurteilen die er erzählte. Sie waren/würden fallen in Umständen die ich nicht verstand... und umso weniger ich mir darum Gedanken machte umso besser, da ich ansonsten bei einiger seiner Geschichten längst abgedreht wäre.
"Außerdem.. was willst du machen? Karal aus der Familie ausschließen und die Kinder von ihm fernhalten?" setzte ich hinzu, unterbrach jetzt auch endlich Mal lang genug um Luft zu holen und Faun die Möglichkeit zu geben zu reagieren. Allerdings blieb ich leicht angespannt nach vorne gelehnt sitzen und nahm auch meine Augen nicht von dem Vogelmenschen.

,,Von ihm fernhalten wäre keine schlechte Idee. Aber ich mach mir eher Sorgen darum was passiert wenn Kai oder Alas das rausfinden. Glaubst du die würden so reagieren wie du oder ich?´´, fragte ich und sah Amigo an.

"Und was wäre wenn du ihn fernhälst? Dann wär er erst recht allein un hätte den Wunsch nach Kindern" erinnerte ich Faun, schüttelte dabei leicht den Kopf. MIt einem schweren Seufzer lies ich mich weider zurück in den harten Küchenstuhl sinken. "Wie sollten sie es erfahren wenn weder du noch ich es ihnen sagen? Was würde es bringen ihnen dass zu sagen? Es ist nicht geschehen - ja es ist möglich dass es irgendwann mal passiert... aber so vieles könnte irgendwann mal passieren. Du behälst deine Kinder doch auch nicht im Haus nur weil eventuell Mal ein KOmmet vom Himmel fallen und sie erschlagen könnte" stellte ich fest, hatte mitten in meiner Aussage sichtlich nach einem Vergleich gesucht der nicht zu ernst war - und viel unsinniger ging es nun wirklich nicht mehr. Fand ich jedenfalls.

,,Vermutlich brauch ich auch nichts sagen weil man mir anmerkt, dass irgendwas nicht stimmt. Und was soll ich sagen wenn Alas oder sonst wer mich fragt? Außerdem, ich weiß einfach nicht wie ich damit umgehen soll´´, sagte ich und nahm noch einen Schluck.

"Gar nicht. In Isais Zukunft werden wir es akzeptiert haben sonst hätte er es wohl kaum getan" stellte ich knapp fest - wenn er schon nicht unserer Familie vertraute so konnte er ja vielleicht wenigstens darauf vertrauen, dass wir unsere Kinder gut erziehen würde. Isai musste in seiner Zeit gewusst haben wie wir auf so etwas reagieren würden, also hatte er es doch sicherlich mit uns abgesprochen. "Und versuch dich lieber Mal aufs jetzt zu konzentrieren" setzte ich hinzu, ehe ich mein Glas mit einem großen Schluck austrank. Bei meinen Worten war ein Schatten über mein Gesicht gehuscht. Seit ich mit Kai zusammen war, war es viel zu oft dass mir schmerzlich bewusst wurde wie wenig man manchmal die Gegenwart genoss. Statt dessen wurde oft nur an die Zukunft gedacht, bis man merkte was man in der Gegenwart hatte weil in dieser etwas drohte zu verschwinden - wie beispielsweise mein Ehemann es mehrfach getan hatte.

Mir die Flasche schnappend füllte ich mein Glas. Dieses Mal blieb das Glasgefäß jedoch gleich neben meinem Glas stehen, den noch ehe ich weiter redete hatte ich ebreits das halbe Glas erneut geleert. "Können wir das Thema wechseln?" erkundigte ich mich danach erst. Mein Tonfall verriet allerdings dass dies keine Bitte war. Auch wenn ich mich gerne mit Faun austauschte, gerne mich mit ihm unterhielt und seine Anwesenheit genoss - sowohl im Bett als auch im Alltag - so ungern waren mir manche Themen. Und auch wenn ich mit schlechtem Gewissen gehen würde, so würde ich doch notfalls gehen um mich gewissen Sachen nicht stellen zu müssen....

Ich seufzte als Amigo das sagte und nickte. Im Grunde hatte er ja auch recht, ich sollte mich jetzt wirklich mehr darauf konzentrieren, dass ich mit der neuen Stelle zurecht kam UND die jetzige Zeit mit meiner Familie genießen. ,,Ok, worüber möchtest du denn dann reden?´´, fragte ich nach, beobachtete Amigo kurz skeptisch als er so schnell trank.

"Das wetter?" schlug ich vor, entspannte mich aber wenigstens- bis auf meine Hand welche krampfhaft weiterhin das Glas festhielt und somit als einizige verriet was ich tat. Noch immer war ich innerlich angespannt, wollte mir dies aber eigentlich nicht anmerken lassen. "Deine neue Stelle?"

Kurz pendelte mein Blick zu Amigos Hand, ehe ich ihm vorsichtig das Glas abnahm und seine Hand hielt. ,,Über meine neue Stelle kann ich noch gar nicht soviel erzählen, sind ja noch Ferien und danach geht es erst richtig los. Außer, dass ich mit meiner ersten Unterschrift für den neuen Hausmeister gleich ins Fettnäpfchen getreten bin´´, erzählte ich.

"Und wieso?" hakte ich nach, griff dabei eher aus reflex mit der freien Hand nach dem Glas und schmollte schließlich gleich - immerhin nahm man nur Kindern den Wein wieder weg. Allerdings blieb ich still und lies Faun schließlich machen. Dabei pendelte mein Blick jedoch zwischen seiner Hand und seinem GEsicht hin und her.

,,Weil der neue Hausmeister wohl anscheinend hinter Timos Tochter her ist und ihr den Hof macht´´, erklärte ich und strich mit den Daumen über Amigos Handrücken. ,,Da fällt mir ein, wenn ich dich ablenken soll, brauchst du nur um den Tisch rum zu mir kommen´´, sagte ich grinsend.

"Oh na kein Wunder dass timo so sauer" fing ich an, wurde aber von seinem zweiten Satz unterbrochen. Leicht rot werdend räusperte ich mich kurz. "Dir war doch zu warm... äh... stimmts?" erinnerte ich ihn, etwas unsicher. Selbst nach all diesesn Jahren konnte ich mich irgendwie nicht an so etwas gewöhnen.