Starr vor Angst konnte ich auf Timos Frage einfach nicht antworten, zitterte dabei auch, was eindeutig nicht an der Temperatur in der Küche lag. Als mein Vater erschien, löste sich die Starre wenigstens soweit, dass ich mich bewegen konnte. Eilig verließ ich die Küche, blieb dann aber bei der Treppe stehen und sah besorgt zur Küche. Ich wollte nicht dass meinen Vater etwas passierte. Hastig fuhr ich mir mit dem Ärmel über die Augen.

Als Lian einfach verschwand richtete ich meinen Blick auf Li. Den Dolch stecken lassend wo er war griff ich den Elf so an. Da Li für einen Moment überrascht war und wohl in all den Jahren vergessen hatte wie stark ich war es nicht schwer für mich ihn zu Boden zu stoßen - wobei er laut krachend gegen die Küchenanrichte stieß. Trotzdem rappelte er sich auf und brachte sich mit Hilfe seiner Magie wieder vor mich, so dass ich nicht aus dem Zimmer konnte. Weiterhin redete er auf mich ein, wovon ich aber kein Wort wahrnahm. Leise knurrend spürte ich zwar einige Schneeflocken auf meiner Haut, reagierte dazu aber nicht und stürzte mich wieder auf Li.

Leise schniefend blieb ich auf der Treppe sitzen, während Tränen meine Wange hinunter rannten. Da Beor der mit der meisten Erfahrung war und es sicherlich schaffen würde Timo zum einschlafen zu bringen, versuchte ich ihn zu erreichen in Gedanken. Außerdem war er auch nicht schwach.

Beors Gedanken waren verschlossen, trotzdem öffnete er sie, als er Lian spürte. 'Lian? Was ist den? Kleiner?' erkundigte er sich besorgt, während ich in der Küche weiterhin versuchte von Li weg zu kommen - der wiederrum alles dran setzte mich in der Küche zu halten.
Schon nach wenigen Sekunden waren wir beide von Schrammen übersäht.

'T..Timo, er... er dreht völlig durch... Papa brauch deine H... Hilfe', schluchzte ich in Gedanken, während ich kramprhaft das Treppengeländer festhielt.

'Bin sofort da.. Lian? Ganz ruhig... bitte zieh zu, dass du nicht dazwischen gerätst... mach dir keine Sorgen, dein Vater weis wie er mit Timo umgehen muss' versuchte der alte Elf Lian zu beruhigen, während er zeitgleich einen Wächter aufsuchte um sich hier her beamen zu lassen.
Derweil schaffte ich es, Li mit einem Schlag an das Kinn für einen Moment zu beteuben. Ohne zu zögern sprang ich auf und lief fast lautlos aus der Küche. Sobald ich Lians Aura sah blieb ich stehen, hielt dann auf ihn zu. Weit kam ich dabei aber nicht, den von oben, immer zwei Stufen aufein Mal hinunter springend kam Sharow. Hastig schlüpfte sie vor Lian. Langsam kam sie dann auf mich zu. Anstatt meinen Adoptivbruder weiter anzustarren richtete ich meinen kalten Blick auf meine Wegbegleiterin.
Nach einem Moment fing ich leicht an zu zittern. Bis sie bei mir war, war ich längst in die Knie gegangen. Sharow schnurrte beruhigend, stupste mich an und blieb dann ruhig vor mir stehen, während ich leise schluchzend meinen Kopf in ihrem Fell verbarg und meine Arme um sie schlang.

Ich wollte gerade aufgestanden sein, als ich Timo aus der Küche kommen sah. Starr vor Angst blieb ich zitternd auf der Treppe sitzen, konnte mich einfach nicht rühren. Zudem schnürrte sich noch die Angst um meinen Vater, da Timo es geschafft hatte an ihn vorbei zu kommen.
Sobald der Vogelmensch in die Knie ging, sprang ich auf und rannte die Treppe hinunter. Beor hatte zwar gesagt, dass ich nicht zwischen Li und Timo kommen sollte, trotzdem rannte ich in die Küche zu meinen Vater. Meine sorge um ihn war größer als die Angst, dasss Timo mir folgen könnte.

Timo klammerte sich an Sharow fest und schluchzte weiterhin.
Derweil richtete ich mich recht orientierungslos etwas auf und lehnte mich gegen die Wand. Kurz schloss ich die Augen. Da ich aber Timo im Raum nebenan spürte beeilte ich mich nicht. Mit mühe richtete ich meinen Blick auf Lian, als dieser in die Küche kam - lächelte ihn nebenbei leicht an. 'Ist dir was passiert?' erkundigte ich mich leise.

Ich blieb vor meinen Vater stehen, traute mich nicht ihn zu umarmen, da ich nicht wusste wie schwer er verletzt war. Schweigend schüttelte ich auf seiner Frage hin nur den Kopf.

Beruhigt atmetete ich aus. "Könntest du bitte deiner Mutter sagen dass Timo sie braucht?" bat ich ihn. Da es ruhig war musste der Vogelmensch sich wohl beruhigt haben. Mich gänzlich aufsetzend streckte ich eine Hand nach Lian aus, seufzte dabei leise. Tatsächlich hatte ich gehofft, dass Timo nie wieder so reagieren würde.

Ich nickte und gab meiner Mutter in Gedanken bescheid, versuchte dabei wenigstens einigermaßen ruhig zu bleiben. Ich traute mich jetzt einfach nicht an Timo vorbei. Jetzt aber nicht aus Angst, sondern weil ich ja irgendwie daran schuld war, dass es ihn so ging. Ich wünschte mir jetzt, dass ich es nie gesagt hätte.
Derweil kam meine Mutter sichtlich besorgt aus dem Schlafzimmer und lief die Treppe hinunter als sie Timo sah. Ich hatte allerdings nicht davon gesagt, dass Timo auf mich losgehen wollte und dass Lifaen ihn aufgehalten hat.
,,Beor kommt auch gleich´´, sagte ich leise mit belegter Stimme.

Sacht griff ich nach Lians Hand und zog ihn zu mir. "Lian? ich glaub ich msus dir nachher einiges erklären" stellte ich leise fest.
Derweil klammerte Timo sich im Flur immer noch an Sharow und bemerkte Amy gar nicht.
Nun kam auch Beor an, wurde von dem Wächter mitten in die Küche gebeamt. Den Wächter weg winkend lief er sofort zu Lian und mir. "Lian? Bist du verletzt?" erkundigte er sich, während er neben uns in die Hocke ging.

Ich klammerte mich sofort an meinen Vater als er mich zu sich zog und schluchzte wieder, schüttelte bei Beors Frage nur den Kopf. ,,N... nein. Aber... P... Papa´´, antwortete ich Beor.
Sobald Amy Timo bemerkte, lief sie eilig die Treppe hinunter und ging vor ihrem Adoptivsohn in die Hocke, legte dabei vorsichtig eine Hand auf Timos Schulter. ,,Tim? Was ist passiert?´´, erkundigte sie sich besorgt.

Leicht biss ich die Zähne zusammen, drückte Lian dabei an mich. "Psst... ist ja gut" murmelte ich leise, sah Beor dabei ernst an. Dieser kümmerte sich nicht um den Blick. "Deine Frau ist bei ihm" erklärte er einfach nur - eigentlich hatte ich ihn nämlich dazu kriegen wollen sich erst um Timo zu kümmern.
Der Vogelmensch zuckte derweil zusammen, lies Sharow los und wich vor Amy zurück. Mit geröteten Augen sah er meine Frau an - zitterte dabei. Als er sich gänzlich daran erinnerte was passiert war wurde er kurz blass, sprang dabei aber auf. Langsam wich er vor Amy zurück, sah sie dabei mit geweiteten Augen an.

,,Ich wusste nicht dass er so reagiert, aber irgendjemand musste es ihm doch sagen´´, sagte ich leise unter Tränen und zitterte dabei. Timos Verhallten hatte mir eindeutig einen Schock verpasst.
Beunruhig sah Amigo Timo an und zog ihre Hand wieder zurück, während sie aufstand. ,,Timo? Was ist denn los, bitte weich nicht zurück, ich tu dir doch nichts´´.