Timo rutschte schweigend zur Seite und lies nun auch Amy los, sah aber keinen von uns an. Sich zusammen rollend drehte er uns den Rücken zu.
'Lian ist geschockt' erklärte ich meiner Frau, fuhr meinem Sohn dabei weiter über den Rücken und drückte ihn schließlich an mich.

'Hat ihn Beor denn irgendwas zur Beruhigung gegeben', fragte ich in Gedanken und sah Lian an, der sich an seinen Vater kuschelte.

'Nein... ich glaube nicht, dass mein Bruder überhaupt was dabei hatte' erklärte ich, während ich Lian kurz beobachtete.

Ich seufzte innerlich als er das sagte. 'Dann hat er dich ja auch nicht richtig verarztet', sagte ich und sah meinen Mann an. 'Kann ich dich dann heilen?'.

'Doch, erstaunlicherweise schien er so weit klar mit seinen Gedanken zu sein' entgegnete ich, lächelte Amy dabei an. Als ich aber sah wo und wie TImo da lag sah ich besorgt drein und seufzte leise. 'Ich hatte gehofft ihn nie wieder so sehen zu müssen'

'War das doch darauf bezogen, dass ich dich heilen soll?', fragte ich etwas verwirrt und seufzte dann leise als er das sagte. 'Das hatte ich auch gehofft', sagte ich leise und dachte nach. 'Meinst du es würde was bringen wenn Kai Mal mit Timo redet? Kai kann von uns allen am ehesten nachvollziehen wie es ihm wegen seiner Vergangenheit geht und vielleicht kennt er ja einen Weg, wie Timo damit fertig wird', sagte ich und drehte mich dabei vorsichtig zu Timo um und legte einen Arm um ihn.

Leicht spannte Timo sich an, rutschte dann nach einem Moment näher an Amy. Kurz hob er den Kopf und sah traurig zu Lian und mir, ehe er diesen im Kissen verbarg. 'Also es gibt nicht mehr viel zu heilen, aber wenn du es wirklich willst werde ich dich nicht von abhalten' erklärte ich erst Mal. 'Kai könnte eine gute Idee sein' setzte ich dann hinzu, wobei ich aber ein Gähnen nicht unterdrücken konnte.

Vorsichtig streckte ich eine Hand nach Lifaen aus und legte diese auf seine Brust und heilte seine Verletzungen, sah meinen Mann dabei an. 'Am besten fragen wir ihn gleich morgen... in ein par Stunden', schlug ich vor.

'Wir sollten alle am besten erst Mal schlafen' stellte ich fest, gab Lian dabei einen Kuss auf den Haarschopf. Mich streckend küsste ich meine Frau kurz auf die Wange. Da ich zu Timo nicht kam streckte ich sacht eine Hand aus und fuhr kurz durch seine Haare.

Ich nickte leicht und sah, das Lian schon schlief, aber weiterhin Lifaen vorsichtig festhielt. 'Schlaf gut', wünschte ich Lifaen und küsste ihn leicht auf die Lippen, ehe ich Lian einen Kuss auf die Stirn gab. Ich legte mich dann wieder hin und hielt Timo wieder vorsichtig fest. ,,Schlaf gut´´, wünschte ich ihn leise.

Immer noch zusammen gerollt blieb Timo liegen. Derweil legte ich meinen zweiten Arm um meine Frau. Meine Augen schließend schwieg ich, hielt dabei aber sowohl Amy als auch Lian fest.

Leicht kuschelte ich mich an Lifaen, ließ Timo dabei aber nicht los. Ich schloss zwar meine Augen, fand aber einfach keinen Schlaf und keine Ruhe, dafür dachte ich über zu viele Dinge nach.

Leise fing ich an zu summen, konnte dass aber nicht allzu lange durchalten. Als ich einschlief verstummte ich auch.

Lifaens Summen entspanne mich zwar, konnte mich aber dennoch nicht von den vielen Gedanken los reißen. Ich hoffte wirklich, dass Kai Timo helfen konnte damit fertig zu werden.

Immer noch saß ich am Schreibtisch, hatte das Matheheft aufgeschlagen und auch alles andere schon längst bereit gelegt. Seid Stunden aber saß ich schon auf dem Schreibtischstuhl, hatte den Ellenbogen auf die Armlehne und stützte meinen Kopf in der Hand. Ich hatte bis jetzt nichts geschrieben, drehte mich einfach nur auf den Stuhl hin und her.
´´Ich versteh einfach nicht wie man sowas machen kann´´, dachte ich und starrte ins Leere. ´´Sowas sollte doch immer nur unter beiderseitigen Einverständniss sein´´. Schon seid ich aufgewacht war, versuchte ich das irgendwie zu verstehen aber es gelang mir nicht und seltsamerweise machte es mir auch noch so zu schaffen. Ich fuhr mir mit den Ärmel kurz über die Augen. ´´Ich wünschte ich wäre wieder ein Kind, dann würd ich von sowas noch nichts mitkriegen´´, dachte ich und stand schließlich auf. Dass mir schon seid langem wegen den hin und herdrehen schlecht war ignorierte ich. In der Schule hatte ich mich auch schon nicht zu einem grinsen oder gar einem lächeln abwinden können. Zudem hatte ich mich bewusst von Starlet ferngehalten. Anscheinend dachte Timo ja, dass ich irgendwie was damit zu tun habe.
Ich verließ schließlich mein Zimmer und lief in die Küche.