,;Aber warum lügst du mich überhaupt an, ich lüg doch auch nicht? Gut, ich kanns ja auch nicht´´, sagte ich leicht grinsend und sah Coin abwartend an.

Leicht verwirrt sah ich drein. "Du hast doch grad gesagt, du weist nicht, ob ich gelogen habe" stellte ich halblaut fest, richtete dabei meinen Blick auf den Engel.

,,Ja, aber ich glaube es, bin mir da eigentlich sogar sicher´´, antwortete ich und sah Coin an.

Anstatt noch irgendetwas dazu zu sagen kuschelte ich mich einfach fester in meine Decke.

Weiterhin fragend sah ich den Katzenmensch an, schwieg aber und überließ es ihn zu antworten oder auch nicht.

"Es ist durchaus möglich, dass ich dir nicht die Wahrheit gesagt habe" räumte ich schließlich ein, schloss dann meine Augen.

,,Und warum?´´, fragte ich leise und sah ihn an. ,,Bei was überhaupt?´´.

"Weil manchmal eine Lüge passender ist" entgegnete ich leise, antwortete aber auf seine zweite Frage nicht.

,,Find ich nicht. Ich zum Beispiel kann nicht lügen und ich komm eigentlich prima zurecht´´, sagte ich und sah Coin verwirrt an.

Leicht schüttelte ich den Kopf, sagte jetzt aber lieber nichts mehr sondern drückte die Wärmeflasche einfach fest an mich.

,,Das sieht wirklich zu süß aus´´, sagte ich schmunzelnd und strich Coin eine Strähne aus dem Gesicht, ehe ich aufstand. ,,Ich glaub ich sollte dich dann auch Mal schlafen lassen undzwar alleine´´.

Halb öffnete ich ein Auge und sah Raffaelo hinterher, legte mich dann ins Bett und rollte mich halb um die Wärmeflasche zusammen. "Dir dann eine gute Nacht" wünschte ich ihm ruhig.

,,Danke, die wünsche ich dir auch´´, sagte ich und verließ das Schlafzimmer und lief wieder ins Gästezimmer. Müde ließ ich mich dort aufs Bett fallen und schlief mit Klamotten gleich ein, hatte gar keine Zeit darüber nachzudenken was heute alles passiert ist.

Noch vor Sonnenaufgang wachte ich auf, war es einfach nicht mehr gewöhnt alleine zu schlafen. Es dauerte einen Moment, bis ich mich erinnerte, wieso ich alleine im Bett war – meine Frau hatte mich informiert, dass sie für einige Tage weg sein würde.
Leise seufzend setzte ich mich auf, ehe ich aus dem Bett schlüpfte. Das Kreuz von meinem Hals und in meine Hand nehmend fing ich mit meinem Morgengebet an – kniete dazu am Fensterbrett und starrte hinaus. Anschließend hängte ich das Kreuz wieder um meinen Hals, stand auf und zog mir frische Sachen an.
‚Und was jetzt? Arbeiten oder trainieren’ überlegte ich, entschied mich dann für letzteres. Mein Schwert aus dem Schrank holend musterte ich dieses kurz, ehe ich in den Garten lief.
Während ich anfing mit dem Schwert zu trainieren, ging die Sonne auf – was ich aber nur am Rande wahrnahm. Nach einer Weile zog ich mein Shirt wieder aus, da mir zu warm wurde. Barfuß und nur mit einer eher kürzen Hose bekleidet trainierte ich ruhig weiter, wobei ich nicht bemerkte, wie schnell die Zeit verstrich.

(Muss noch Mal off, komm aber um 20 Uhr wieder – vielleicht ist ja dann jemand da)

Als ich irgendwann gegen Morgen wach wurde, streckte ich mich erst Mal ausgiebig, ehe ich aufstand. Ich zog mich an unf richtete nach meine Haare, ehe ich das Zimmer verließ. Als ich sah wie spät es schon war, sprang ich kurzerhand durch eines der Fenster und breitete meine Flügel aus und flog zur Kirche. Ich wusste nicht ob heute schon meine Ausbildung beginnen würde, aber die Morgenmesse in der Kirche verpasste ich nie, selbst wenn meine Ausbildung schon begonnen hatte. ´´Ich hoffe doch Mal, dass er ads versteht´´, dachte ich, während ich vor der Kirche landete. Ich zog meine Flügel wieder ein und trat in die Kirche, zum Glück gerade noch rechtzeitig.
Auch als die Messe schon vorbei war, blieb ich noch ein wenig und sah mir die Kirche genauer an. Eine Kirche war für mich nicht einfach nur ein Ort zum beten, sondern eher wie ein zu Hause und auch wenn diese Kirche klein war, mochte ich sie, sie war irgendwie genau nach meinen Geschmack und ich fühlte mich hier wohl. Irgendwann traf ich sogar noch auf den Priester und unterhielt mich mit ihm, bemerkte dabei auch gar nicht wie die Zeit verging. Erst als es mir auffiel, verabschiedete ich mich freundlich und verließ die Kirche. Erst draußen beeilte ich mich und flog hastig wieder zurück.
Ich entdeckte schließlich Coin im Garten beim Training und landete auf den Dach, ehe ich wieder zum Fenster flog. ´´Anscheinend geht die Ausbildung heute doch noch nicht los´´, dachte ich, während ich mein Zimmer betrat. Da ich mir so eine Gelegenheit nicht entgehen lassen konnte, nahm ich wieder mein Zeichenblock und die Kohlestofte, hatte heute hoffentlich genug Zeit um die Zeichnungen auch richtig zuende machen zu können. Unauffällig schlich ich mich nach draußen und setzte mich in eine Ecke im Garten und legte meinen Block auf die Beine und fing an zu zeichnen, hatte mir als Motiv natürlich Coin gewählt.