Ich schaltete wieder das Licht aus und verließ den Raum und durchquerte den Trainingsraum. ,,Da du ja nun hier wohnst, darfst du selbstverständlich auch die Räume hier nutzen´´, sagte ich zu Sofie.

Leicht nickend folgte ich meinem Onkel, sah mich dabei weiter interessiert um.

Mit einer recht zerfetzten, schwarzen Hose und einem schwarzen Netzshirt, über welches ich eine schwarze und zu der Hose passenden Weste trug, schlich ich mich durch die Villa und verließ mitten in der Nacht das Haus. Da ich nicht wollte,dass mich irgendein Wächter an meine Väter verpfeifen könnte, flog ich mit meiner Wegbegleiterin von der Villa weg und ließ mich im übelsten Teil von New York absetzen. Natürlich nahm ich Athana nicht mit, sondern nannte ich einen Zeitpunkt, an dem sie mich wieder abholen konnte.

Ich sah meiner Wegbegleiterin nach, die durch die dunkle Nacht wieder nach Hause flog. Eigentlich gehörte ich hier ja gar nicht hin und ich wusste auch wie gefährlich es hier war, aber genau das hatte auch seinen Reiz für mich.
Während ich an den zerfallenen Häsuern vorbei lief und auf der Hut vor Mördern, Sklavenhändlern und sonstiges Gesindel war, spürte ich, wie das Adrenalin in mir immer höher stieg, je weiter ich dem Treffpunkt kam. Die Straßenkämpfe fanden zwar oft statt, aber selten veranstallteten die verschiedenen banden hier ein Wettkampf und heute war so einer. Natürlich wollte ich mir das nicht entgehen lassen, auch wenn ich für keine bestimmte Bande kämpfte. Ich machte es nur aus vergnügen, ich wollte ihnen meine Überlegenheit demonstrieren. Als ich den Treffpunkt erreicht hatte, blieb ich kurz stehen und sah mir die verschiedenen Kämpfer an. Ich hatte damit gerechnet, dass manche von ihnen verbotenerweise Waffen dabei hatten, ich wollte nur sicher gehen, dass keiner von ihnen eine Schusswaffe hatte. Denn solch ein Risiko wollte ich dann doch nicht eingehen.
Sobald ich mir aber sicher war, adss keiner eine Schusswaffe dabei hatte, ging ich auf die verschiedenen Banden zu...

´´Ok, wenigstens ein Messer oder Dolch hättest du doch mitnehmen sollen´´, dachte ich, während ich im Badezimmer stand. Ich stützte mich mit einer Hand auf dem Waschbecken ab und hielt mit der anderen die blutende Wunde an der Seite. Wie spät es war wusste ich nicht, aber es war schon lange hell, als ich wieder zur Villa kam. So leise und unauffällig wie möglich hatte ich mich ins Badezimmer geschlichen und abgeschlossen, wollte erstmal meine Spuren des Kampfes beseitigen. ´´Ok, auch wenns weh tut, es muss sein´´, dachte ich, während ich meine Sachen auszog und unter die Dusche trat um sowohl den Ruß von meiner angewandten feuermagie, sowie das Blut und den Dreck abzuwaschen, der an meinem Körper klebte. Ich biss die Zähne zusammen und versuchte mich nur auf meinen Sieg zu konzentrieren, damit ich nicht mehr an die Schmerzen dachte. Ein zufriedenes Grinsen trat auf mein Gesicht. Ich hatte zwar viel einstecken müssen, aber dafür hatte ich noch mehr ausgeteilt und gewonnen.
Ich trat wieder aus der Dusche und trocknete mich ab, ehe ich einen Verband anlegte um die Messerwunde zu verstecken. Auf die leichteren Verletzungen und Prellungen trug ich nur eine Salbe auf, tat aber nicht mehr und zog einfach neue und längere Sachen an, damit keiner etwas merkte. ´´Na bitte, seh zwar müde aus aber das ist ja nichts neues. Hauptsache die Verletzungen sind alle verdeckt´´, dachte ich und schloss das Badezimmer wieder auf.

"Justin" rief ich fröhlich, während ich auf ihn zu hielt. Den ganzen Morgen schon hatte ich mich gewudnert wo mein Cousin war. Sobald ich ihn endlich entdeckt hatte - oder eher seine Aura - war ich ins Haus gelaufen um ihn aufzusuchen.

Als ich Yuriys Stimme hörte, trat ich aus den Bad und schloss hinter mir die Tür, erst dann sah ich zu den Rothaarigen und lächelte leicht.

Vor ihm blieb ich stehen und lächelte ihn fröhlich an, wollte ihn dann erst Mal umwarmen. "Wie geht's dir?" erkundigte ich mich halblaut.

,,Ganz gut, bin nur müde´´, antwortete ich und sah Yuriy an. ,,Und wie gehts dir?´´.

Vorsichtig umarmte ich Justin und grinste dabei fröhlich. "Gut... nur etwas aufgedreht" räumte ich leise ein.

Ich biss unauffällig die Zähne zusammen als Yuriy mich umarmte und legte dann vorsichtig meine Arme um ihn. ,,Wieso bist du denn aufgedreht?´´, fragte ich ihn.

"Wegen dem Turnier nächste Woche" erklärte ich, lehnte mich dabei leicht an Justin. Nur widerstrebend richtete ich mich auf und lies Justin wieder los.

,,Welches Turnier nächste Woche?´´, erkundigte ich mich bei Yuriy und zog meine Arme zurück als er sich aufrichtete.

"Reitturnier" erwiderte ich einfach nur, musterte ihn dabei kurz. Vorsichtig hielt ich seine Hand fest. "Musst du heute wieder weg?" erkundigte ch mich dann zögernd.

,,Nein, heute muss ich nicht mehr weg´´, antwortete ich und drückte leicht Yuriys Hand.

Erfreut sah ich drein. "Können wir dann irgendetwas zusammen machen?" erkundigte ich mich hoffnungsvoll.

,,Klar, was würdest du denn gerne machen?´´, fragte ich und sah Yuriy neugierig an.