Ich ließ meine Hand noch an dem gespannten Bogen, ließ die Sehen dann aber wieder langsam zurück und senkte den Bogen. Erst als ich mir sicher war, dass der Dämon nicht mehr wiederkommt, stand ich auf und sah Kevin an. Allerdings wusste ich nicht, was ich sagen sollte.

Stumm sah ich die Person vor mir an, war mir nicht sicher ob ich ihn überhaupt mit Ishida ansprechen sollte oder nicht, immerhin sah er nicht im geringsten mehr so aus wie der junge Lehrer den ich erst kennen gelernt hatte. Als ich mein Gewicht kurz verlagerte biss ich hastig die Zähne zusammen. 'Kalt' dachte ich, blieb aber wo ich war. "Bist du.... verletzt?" erkundigt eich mich zögernd.

,,Das wollte ich eigentlich dich gefragt haben´´, entgegnete ich und ging langsam auf Kevin zu, beobachtete ihn dabei. Nicht dass er zurückweichen würde. ,,Aber nein, ich bin nicht verletzt. Wie auch, er hatte nicht wirklich vorgehabt mich anzugreifen, sondern mich nur wissen lassen, dass ich so wie jetzt keine Ruhe haben werde´´, erklärte ich.

"Ah,.... ja" erwiderte ich, war mir gar nicht sicher was ich davon halten soll. Sichtlich ratlos sah ich Ishida an, lehnte mich dann aber Mal lieber gegen die Wand. auch wenn diese wirklich kalt war, so musste ich doch einfach meine eiskalten Füße etwas entlasten.

,,Willst... du jetzt doch lieber zu dir, oder ein Taxi?´´, fragte ich Kevin, da ich nicht glaubte, dass er jetzt noch zu mir wollte. Ich verwandelte mich wieder zurück und ließ auch den Bogen verschwinden.

Sobald Ishida wieder so aussah wie er es sonst auch tat entspannte ich mich wieder gänzlich. "Also mir wäre es schon lieb wenn ich wenigstens kurz zu dir kann" erklärte ich, wickelte mich dabei leicht zitternd fester in meine Sachen. Hoffnugnsvoll sah ich den Dämonen an. "Wenn du mich los werden willst ruf ich mir aber ein Taxi" setzte ich widerstrebend hinzu, wollte jetzt eigentlich nur ins Warme um wieder aufzutauen, vor allem meine Füße. Nachdenken konnte und würde ich wohl später eher.

Überrascht sah ich Kevin an, hob ihn dann vorsichtig hoch. ,,Obwohl du weißt, dass ich... naja... ein Dämon bin?´´, fragte ich nach und trug ihn dann zu mir nach Hause.

Leicht zitternd drückte ich mich an Ishida, protestierte jetzt auch nicht mehr dass er mich trug - konnte eh nicht mehr laufen. "Äh... was? Ja, ich geh wenn du mich los werden willst.. egal was für ein Wesen du bist" entgegnete ich, bezog seine Frage nämlich darauf.

,,Nein, ich meinte,ob du dir sicher bist zu bleiben. Los werden will ich dich ja nicht´´, erklärte ich und betrat das etwas heruntergekommende Hochhaus.

(weiter in Ishidas Wohnung)

Auf einer Mauererhöhung hatte ich mich niedergelassen und hatte meinen Zeichenblock auf den Schoß gelegt, hielt diesen aber auch mit einer Hand etwas aufrecht. Die Stöpsel des MP3 Players in den Ohren summte ich gut gelaunt vor mich hin, während ich versuchte die Kirche aus einer anderen Perspektive zu zeichnen. Vor allem die Engelsstatue hatte es mir angetan. Auch wenn diese irgendwie immer traurig werden, da man viele von solchen Kunstwerken auf Friedhöfen fand, mochte ich sie.

Nach dem Gottesdienst hatte es mich auf die Kirche verschlagen. Mit engangeleten Flügeln und regungslos, aber mit meiner Digitalkamera in der Hand, beobachtete ich den Himmel. Nur minimal rührte ich mich ab und an um Fotos zu schießen, blieb danach wieder regungslos stehen und wartete recht geduldig.

Als ich eine neue "Statue" entdeckte, die eine Kamera in den Händen hatte, wunderte ich mich schon, hielt dies aber dann für ein interessantes Motiv und fing gleich darauf an eldon zu skizzieren.

Erst nach einer Weile hüpfte ich vom Dach der Kirche und packte die Kamera weg. Erst direkt oberhalb der Erde breitete ich die Flügel aus um leicht zu landen. Meine Flügel zusammen klappend behielt ich diese halb um mich gelegt - immerhin wärmten diese schön.

,,Ups, doch wohl keine Statue´´, sagte ich als Eldon vom Dach sprang und auf dem Boden landete. Ich sah kurz auf meine Skizze, ehe ich den Engel wieder ansah.

Sichtlich iritiert und leicht genervt sah ich den Fremden an, hob dann eine Augenbraue. "Was?" erkundigte ich mich alles andere als freundlich. Die Arme vor der Brust verschrenkend, aber unter den Federn, wartete ich auf eine Antwortr.