"Doch... immerhin hast du ja jetzt schon Mal die ersten Sachen weitergegeben" erinnerte ich ihn ruhig, leise.

,,Wer weiß für welchen Preis´´, sagte ich und verspannte mich dabei. Ich wollte gar nicht daran denken, aber mein Kopf musste mir natürlich irgendwelche schrecklichen Szenarien vor dem geistigen Auge zeigen. Unbewusst krallte ich meine Hände in Alasdairs Shirt und klammerte mich an ihn.

"Warum machst du nicht für heute Schluss und wir gehen Heim?" schlug ich vor, streckte nebenbei aber bereits meinen Geist nach meinem Ehemann aus.

,,Ok´´, antwortete ich und ließ Alasdair los. Sofort stand ich auf. ,,Entschuldige wenn ich nerve´´.

"Du nervst nicht" beschwichtigte ich Tala, stand nebenbei ebenfalls auf.

Ich sagte dazu nichts mehr, weil dies die einzige Erklärung war, weswegen er wieder weg wollte. ,,Wer hat dir eigentlich gesagt das du nach mir sehen sollst?´´, fragte ich, da mir inzwischen auch klar war, dass er nicht freiwillig gekommen war. Nebenbei rief ich natürlich nach einem Wächter.

Locker schlang ich einen Arm um Tala. "Unter anderem Jo" entgegnete ich einfach nur, rief uns derweil einen Wächter.

,,Das dachte ich mir irgendwie´´, murmelte ich leise, rührte mich auch nicht vom Fleck.

Auch wenn ich noch immer mit meinen Elfenbüchern beschäftgt war diese zu schreiben und rauszubringen, es wurden doch mehr wie geplant, da diese gut ankamen, wollte ich bereits anfangen neue Ideen zu sammeln und zu recherchieren. Und eine Idee davon war eben die Sache mit der Apokalypse. Ich war gläubig, sehr sogar, trotzdem hatte so eine kleine Kirchenverschwörung als Roman etwas Interessantes.
Und da ich wusste, dass meine Eltern zwei recht zurückgezogene Freunde hatten, die die Zeit ebenfalls erlebt haben, konnte ich ein Besuch somit gleich verbinden.
Gut gelaunt lief ich durch den Wald und suchte, hatte nur eine recht ungenaue Beschreibung bekommen wohin ich musste.

Mit jeden Tag den ich hier draußen verbrachte, durch den Wald streifend, wurde ich noch seltsamer.
Einerseits brauchte ich die natur um mich, andererseits kam ich so eben kaum mehr in kontakt mit anderen Menschen. na gut, Kiara sah ich noch mehrmals am Tag - wenn es irgendwer wagte ihr zu Nahe zu kommen sogar noch öfters, wobei sie davon stets nichts mitbekam da jeder Eindringling schon bevor er selbst das Haus sah von mir stets abgehalten wurde. Aber außer ihr sah ich niemanden mehr.
Der Hexe selbst tat die abgeschiedenheit sowieso nicht gut, aber genau wie ich hatte sie außer Mystel und seinen Freunden kaum jemand gekannt und tat sich nun schwer damit jemanden kennen zu lernen - erst recht da ich sie nicht gerne aus den Augen lies aus Sorge meine letzte Freundin zu verlieren.

Daher war es wohl nicht allzu verwunderlich dass ich auch auf den Grünhaarigen Besucher, der erst auftauchte als es dunkel war, nicht allzu freundlich reagierte.
Sobald mein Wegbegleiter ihn bemerkte schlich ich mich an Hikaru heran.
Da Kiara in Hörweite Kräuter am sammeln war - was allein schond aran zu erkennen war, dass sie vor sich hinsummte - warnte ich den Fremden gar nicht vor.
Kurz blitzte der Dolch auf, als dieser einen Lichstrahl der Lampen am Haus durchbrach. Gleich darauf streifte dieser Dolch Hikarus Ärmel um dann ein Stück weiter, zitternd, im Boden stecken zu bleiben. "Der nächste trifft" warnte ich mit drohender, wenn auch rauer Stimme.

Wenn ich wirklcih gewollt hätte, hätte ich ihn auch im Halbdunkeln des Waldes getroffen - zu überhören war er kaum. Aber ich wollte nicht, das Blutvergießen hatte mir noch nie Spaß gemacht und nun wollte ich erst recht nicht mehr.
Außerdem war Kiara sehr dagegen. Daher schnappte ich mir meist alle Leute noch solang sie weit weg waren und versuchte sie so einzuschüchtern, dass sie wieder gingen. Dass ich dieses Mal einen Dolch warf lag nur daran, dass ich Hikaru nicht als Gefahr einstufte - sonst hätte ich ihm bestimmt nicht noch eine Waffe fast in Greifnähe geworfen. Bei ihm ging ich aber davon aus, dass er sich schon erschrecken lassen würde und dann wieder ging.

Recht entspannt lauschend lies ich die Beine vom dem Ast baumeln, auf dem ich saß - aber natürlich im Schatten. Richtig zeigen wollte ich mich eh nie.

Als mich der Dolch streifte, hob ich überrascht meinen Kopf und sah mich um, war natürlich stehen geblieben. Kurz nur besah ich den Kratzer an meinen Arm, ehe ich mich umsah. Ich wusste ja, dass sie alles andere als Gastfreundlich waren, aber ich wusste nicht ob sie so auf mich reagieren würden, auf ein Kind praktisch. ´´Und wenn es nur Baumnymphen sind oder andere Wesen sind?´´, fragte ich mich in Gedanken und wagte mich langsam wieder vorwärts. Ich hatte keine bösen Absichten, also dachte ich mich dabei auch nichts und Angst hatte ich erstrecht nicht. Schließlich hatte mein Vater mir ja gesagt, dass es Freunde sind.

"Bist du taub?" grollte ich von meinem Baum als Hikaru dem Baum näher kam, wenn auch leicht verdutzt.
Leise vor mich hinmurmelnd lies ich mehrere Äste der Bäume länger werden diese Hikaru streiften -um ihm zu zeigen dass ich ihn durchaus aufhalten konnte. Wirklich weh tun wollte ich ihm erst recht nicht da er mir noch viel zu jung schien.

,,Ich bin nicht taub, aber ich habe keine bösen Absichten, wieso sollte ich dann also nicht durch dürfen?´´, fragte ich und blieb stehen, versuchte irgendwie die Zweige von mir fernzuhalten.

"Weil dass hier ein Privatgrundstück ist" entgegnete ich iritiert, derweil krallten sich einige Äste in seinen Haaren fest ehe ich meine Magie stoppte.

,,Aua´´, rutschte es mir heraus als sich die Äste in meine Haare verfingen. Ich hielt sofort still. ,,Zufällig das Privatgrundstück einer Hexe und einer Elbin?´´.