"Äh... bestimmt", rief ich, sah dabei im Korb nach. "Sonst machen wir eben schnell einen, Obst ist auf jedenfall da".

Natürlich hörte ich Timos warnenden Ton nicht, war dafür viel zu schnell aufgesprungen und eilte mit dem Handtuch sofort zu Starlet. Vor ihr stehen bleibend legte ich es ihr vorsichtig um die Schultern. ,,Oder ihr schickt mich einfach los, irgendwo kann ich für euch sicherlich einen Obstsalat auftreiben´´, sagte ich und lächelte sie an.

"Gute Idee, such Feanor.. äh such einen Obstsalat natürlich" stimmte ich eifrig zu, während Starlet erneut leicht rot wurde und das Handtuch um sich schlang. Leise etwas murmelnd lief sie etwas hastiger an Feanor vorbei.

Erstaunt beobachtete ich Starlet. 'Alles in Ordnung Kleines?', fragte ich als sie rot werdend etwas schnell an Feanor vorbei ging. Das war meines Wissens nach nicht ihre normale Art.

Ich wollte schon zu einer frechen Antwort ansetzen, als mir einfiel, dass ich dafür beamen musste. Schlagartig wich jegliche Farbe aus meinem Gesicht und auch das Grinsen verschwand. Aber ich hatte es nun mal jetzt angeboten. Ich atmete tief durch, ehe ich meinem Ende entgegen ging.

'Er ist so höflich' erklärte Starlet in Gedanken hinein, schielte dabei aber über die Schulter hinweg zu Feanor.
Als sie jedoch sah wie blass er wurde blieb sie stehen, drehte sich dann hastig um. "Alles in Ordnung? Feanor?" erkundigte sie sich besorgt und lief doch gleich wieder auf ihn zu.

Gequält seufzend fixierte ich den Elfen mit einem warnend Blick.

'Naja.... ich will jetzt nicht sagen, dass das unbedingt Standart bei den Elfen ist, dazu bin ich zu lange von denen weg, vermutlich gehörte es zu seiner Erziehung? Oder aber... nein, streich das letzte, es wird seine Erziehung sein', sagte ich hastig, wollte die andere Möglichkeit lieber nicht sagen.

,,Nein nein, alles ist gut, macht euch keine Gedanken´´, entgegnete ich und musste dann doch wieder lächeln. ,,Allerdings kann ich nicht beamen´´, erklärte ich dann doch lächelnd. Auf die Gefahr hin, dass ich gleich gelüncht wurde, nahm ich Starlets Hand und gab ihr einen Kuss auf den Handrücken. ,,Ich werde mich aber beeilen euren Wunsch zu erfüllen´´, sagte ich. Etwas leiser setzte ich hinzu. ,,Mein kleiner Stern´´. Ich sah Starlet verliebt, was ich selbst aber noch erst merken würde, in die Augen, ehe ich ihre Hand los ließ und los lief.

"Ich habe nie gesagt, dass alles passend kommen wird, im Grunde können wir sogar froh sein, dass wir diese Möglichkeit haben. Es ist nicht immer leicht und auch wenn es da dieses eine Schlupfloch gibt, ist es immer eine Sache der Auslegung der Geschworenen. Oder des gegnerischen Anwalts", erklärte mir Marco, während er unruhig seine Tasse längst kalt gewordenen Kaffees in den Händen drehte. "Ach sie wissen doch, ich kann bei ihr nichts machen, irgendwie weiß sie wie sie mich zerquetschen kann. Aber genug davon, was machen wir nun mit es?".
"Alice!"
"Bitte?", verwirrt blinzelte mich mein Anwalt zwischen den schwarzen Strähnen seines Ponys hindurch an.
"Alice! Hey ich bin kein Monster und wenn wir schon sowas machen dann hat das Mädel wenigstens einen Namen verdient", erklärte ich nun ausführlicher. Locker schwang ich das rechte Bein über das Linke und amtete tief durch. Ich nahm den Geruch von diesen kleinen Karamellkeksen deutlich war, den es in diesem Café immer beim Kaffee dabei gab.
"Also gut, dann werd ich sie wohl mitnehmen müssen für die Zeit. Allerdings ist heute auch noch die Abnahme für die Villa. Ich muss das erst mit Amigo abklären ehe ich sie zu mir holen kann".
"Herr Hiwatari, ich befürchte beinahe... naja... also", druckste Marco herum und wich dabei meinem Blick aus. "Ich fürchte beinahe das Sie nicht lange überlegen müssen oder dürfen, es... Alice ist schon im nächsten Flieger. Natürlich nicht allein, einer ihrer... Ärzte... begleitet sie".
Schwer seufzend ließ ich mich im Stuhl zurück sinken. Lief denn immer alles schief?

Schon seit einer Weile schleppte Amigo mich durch New York. Der Meermensch hatte sich dazu entschlossen dass ich dringend mehr Sachen brauchte... allerdings hatte er sich inzwischen wenigstens davon überzeugen lassen, dass ich nur weiße Sachen anziehen würde. Allerdings musste ich schon einräumen dass er wusste was er machte, mir gefiel tatsächlich was er rausgesucht hatte.

Die Tüten in der Hand liefen wir durch die Stadt, unterhielten uns dabei angeregt. "Wäre eine gute Idee... so einen Urlaub könnte ich echt gut gebrauchen" gestand mir der Meermensch, grinste dann auch. "Oder gefällt dir die Idee nicht?" wollte er ausgerechnet von mir wissen...

"Dann willst du mir also sagen, dass ich gar keine andere Wahl habe als jetzt zu entscheiden? Und da du genau weißt, dass ich sie niemals wegschicken würde, bedeutet es unweigerlich, dass ich jetzt gezwungen bin für sie ein Platz zu finden?", fragte ich nach und sah Marco durchdringend an. Er wusste wie sehr ich es hasste vor vollendeten Tatsachen gestellt zu werden.
Nur weil es nicht anders ging streckte ich meinen Geist nach Amigo aus. 'Schatz? Hast du kurz? Ich müsste dich mal etwas fragen'.

'Für dich hab ich doch immer Zeit, Querido' entgegnete der Meermensch prompt.
"Natürlich find ich die Idee gut" erklärte ich ihm nebenbei, grinste dann. "Vorausgesetzt dein Mann erfährt nichts davon zuvor" setzte ich hinzu, ehe ich abbrach. Der Meermensch sah sichtlich abgelenkt drein. Neben ihm herlaufend betrachtete ich neugierig das Schaufenster auf der anderen Straßenseite, bemerkte daher aber auch nicht dass Kai samt seinem Anwalt in dem Cafe saß, an welchem wir soeben vorbei liefen...

'Kannst du dann vielleicht auch eben kurz vorbei kommen?', fragte ich nach, während ich Marco mit meinem Blick taxierte. Natürlich konnte er nichts dafür, aber irgendwohin musste meine schlechte Laune ja und er wusste immerhin, dass ich es ja nicht so ernst meinte wie es gerade wirkte.

'Natürlich, moment... wo bist du dann lass ich mich zu dir beamen?' entgegnete er prompt. Als er stehen blieb, hielt ich auch gleich an. Fragend sah ich den Meermenschen an.

'In New Yok, im Café, keine Ahnung wie das nochmal heißt, auf jedenfall das im Central Park direkt da an den einen See', versuchte ich Amigo die Lage des Cafés zu beschreiben.