Ich sah Baren nach, sagte aber nichts. Dass mich sein Bruder und Vater nicht mochten hatte ich ja bereits gemerkt und dass Isi mich auch nicht wirklich als Bruder sah, was ich ihm nicht übel nehmen konnte da er mich nicht kennt, wusste ich auch. Ich lief schließlich ins Schlafzimmer und setzte mich auf dem Bett. Eben wegen der vielen Erinnerungen hier war ich so selten wie möglich in der Stadt.

Meine Sachen abstreifend und zur Seite legend lies ich mir Wasser in dei Wanne ein. Bald schon schlüpfte ich ins Wasser und tauchte erst Mal unter. Anschließend blieb ich nur für einen Moment ruhig liegen. Bald schon zog ich meine Flöte zu mir, lehnte mich entspannt zurück und fing an zu spielen. Erneut schloss ich dabei meine Augen. Dass ich momentan nicht gerade glücklich war, war in de Melodie nicht zu überhören.

Ich stand weider auf und trat auf den recht großen und überdachten Balkon, der auch eine Terrasse sein könnte wenn er nicht so hoch über den Erdboden wäre. Ich seufzte leise und blickte über die Stadt. Schon oft hatte ich mit den Gedanken gespielt das amt aufzugeben aber ich wusste niemanden, der dazu in der Lage wäre es zu übernehmen.

Allmählich wurde die Melodie sehnsüchtig. Dass die Töne auch durch die Tür und somit in den Flur drangen ahnte ich nicht, sonst hätte ich wohl nicht gespielt. Das warme Wasser genießend spielte ich einfach nur weiter.

Ich schüttelte kurz meinen Kopf und fuhr mir durch die haare. ´´Weg mit den Gedanken´´, dachte ich und verdrängte sie wie üblich. Mit einer recht gleichgültigen Stimmung lief ich wieder ins Schlafzimmer und schloss die Balkontür, ehe ich auch aus dem Schlafzimmer trat. Ich wies der Angestellten von vorhin an etwas zu Essen fertig zu machen. Als sie mich fragte wer da eigentlich im Badezimmer flöte spielte, erklärte ich ihr knapp dass es sich um meinem, Besuch handelte.

Leise seufzend brach ich mitten in der Melodie ab. "Die Gedanken bringen eh nichts" murmelte ich, drehte dabei das kleine Instrument in den Händen. Dieses zur Seite legend tauchte ich erneut unter die Wasserberfläche.

,,Und bringen sie dem Besuch auch gleich noch ein Handtuch´´, wies ich der Angestellten an. Im badezimmer lagen nie irgendwelche Handtücher herum, weil diese immer frisch gebracht wurden. Ich hätte dies auch selbst gemacht, wenn mich im Flur nicht einer der Berater abgefangen hätte um sich nach einigen geschäftlichen Dingen zu erkundigen.
Die Angestellte, eine Elbe mit schneeweißer Haut und ebenso weißen Haaren, dafür aber strahlend blauen Augen, brachte das Tablette mit dem Essen ins Schlafzimmer und stellte dieses auf den Tisch ab, ehe sie ohne zu klopfen ins Badezimmer eintrat.

Sobald eine fremde Aura ins Bad trat streckte ich unauffällig meinen Geist aus, tauchte dabei auch wieder auf. Kurz fuhr ich durch meine Haare. Da sie wohl hierher gehörte grüßte ich höflich. Absolut unbekümmer stand ich auf, trat aus der Wanne und nahm das Handtuch entgegen.

Da die Elbin es gewohnt war jemanden das Handtuch anzureichen, machte es ihr nichts aus, dass Baren aufstand. Sie grüßte freundlich zurück und reichte Baren das Handtuch. ,,Im Schlafzimmer des Fürsten finden sie was zu essen und trinken´´, sagte sie, hatte ihr ja schließlich gesagt dass es für den Besucher war.

"Vielen danke" entgegnete ich höflich, trocknete mich erst Mal ab. Dabei musterte ich die Elbin neugierig. 'Seltsam, weiße Haare seh ich sehr selten hier aber die dunkele Haut wie Vrael sie hat hab ich noch nie gesehen' dachte ich. "Sehr freundlich von so einer schönen Dame sich noch um die Uhrzeit die Mühe zu machen einem Fremden zu helfen" setzte ich hinzu.

Die Elbin lächelte freundlich. ,,Wenn sie noch einen Wunsch haben, ich helfe ihnen auch sehr gerne in anderen Dingen aus´´, bot sie ihm an, während ich es endlich schaffte von dem Berater los zu kommen.

'Irgendwie bezweifele ich, dass das ein Angebot war' dachte ich bedauernd, lächelte sie dabei aber an. "Ich berfürchte, die Dinge an die ich denke, für die wird eine so ehrenvolle Elbin wie sie keine Zeit haben" stellte ich freundlich fest, zwinkerte ihr dann leicht zu. 'Wetten dass ich es schaffe noch heute hier raus zu fliegen'

,,Solange ich nicht anderweitig gebraucht werde habe ich immer Zeit. Für jeden noch so ausergewöhnlichen Wunsch´´, sagte sie und sah Baren an, verstand seine Andeutung durchaus richtig.
Ich sah kurz zum Badezimmer und lief wieder zurück ins Schlafzimmer. Dass die Elbin solange im Badezimmer war konnte ja nur eines bedeuten. ´´Für den Fall dass die zwei gleich hier rein kommen lege ich das Tablett lieber woanders hin´´, dachte ich und stellte das Tablett auf den Tisch im Schlafzimmer. Die Dienste der Elbin nahm ich durchaus auch immer wieder mal in Anspruch wenn ich hier war. Svetlana war aber auch was besonderes, wären die blauen Augen nicht hätte sie ein Albino sein können.

"Nun, ich denke dann können wir zwei einfach Mal behaupten, dass sie nicht anderweitig gebraucht werden" stellte ich halblaut fest, trat dabei zu ihr. Vorsichtig fuhr ich der Elbin durch die Haare. "Warum zeigen sie mir nicht erst Mal, wo das Schlafzimmer ist?" schlug ich vor, fuhr dabei aber mit meinen Fingern weiter durch ihre Haare und dann leicht an ihrem Nacken entlang.

,,Sehr gerne´´, antwortete sie und drehte sich um. Sie verließ das Badezimmer. Da sie wusste dass baren mein Besucher war und auch bei mir essen würde, ging sie wohl auch davon aus, dass er bei mir schlafen würde und führte ihn deshalb in mein Schlafzimmer.
´´Ich wusste ich hatte recht´´, dachte ich als ich Svetlana reinkommen sah gefolgt von Baren. Ich saß derweil am Tisch und aß von den Früchten.