,,Nun, ich kenne deinen Vater nicht also fragen wir ihn doch mal selbst´´, sagte ich und stand auf, sammelte dabei Barens Klamotten zusammen und gab sie ihm. ,,Wie ruft man so einen Wächter?´´.

Ich sah zu Vrael, schüttelte dann den Kopf. "Dass werd ich ihm ganz bestimmt nicht sagen" protestierte ich. "Wenn er das erfährt vergibt er sich dass nie" setzte ich hinzu.

,,Dann sag ich ihm das, also wie ruft man einen Wächter. Oder muss ich mir erst ein Bein brechen damit du ihn als Heiler herholst. Noch besser, das dürfte sogar schneller gehen´´, sagte ich und trat auf den Balkon und lehnte mich übers Geländer um zu prüfen ob die Höhe reichte.

Aufspringend folgte ich Vrael und schlang von hinten meine Arme um ihn. "Ich werd meinen Vater nicht rufen" erklärte ich leise.

,,Oh das ist schade. Aber ich hoffe du entscheidest dich gleich anders, hier haben wir leider keinen Heiler´´, sagte ich und stieß Baren grob von mir, ehe ich über das Geländer sprang. Die Höhe reichte immerhin aus damit ich mir was brach, war auch zum Glück nicht zu hoch und lebensgefährlich. Ich biss die Zähne zusammen als ich unten aufkam und ein stechender Schmerz mein Bein durchzog.

"Vrael" rief ich fassungslos und sah ihm hinterher. Mühsam mich aufrappelnd fluchte ich und starrte über das Geländer, rief in Gedanken nach einem Wächter und lies mich zu dem Elben nach unten beamen. "Spinnst du?" erkundigte ich mich, während ich mich neben ihm hinkniete.

,,Nein aber du wenn du nicht gleich einen Heiler rufst und bitte den besten ich möchte von dem Sturz nicht bleibende Schäden behalten´´, brachte ich zwischen zusammengepressten Zähnen raus, war froh, dass meine Aktion niemand mitbekommen hatte da die meisten Elben um die Zeit in ihren Wohnungen waren.

Kurz spielte ich mit dem Gedanken meine Schwester zu rufen, bat dann aber meinen Vater zu kommen. Schweigend blieb ich neben Vrael sitzen und sah auch nicht auf, als mein Vater ankam. Dieser sah ziemlich verdutzt drein, reichte Vrael dann aber erst Mal etwas gegen die Schmerzen.

Ohne etwas zu sagen nahm ich recht schnell das Mittel gegen die Schmerzen an und trank dieses. So konnte ich schließlich kaum reden und deswegen war ich ja gesprungen.

"Gib mir bescheid, sobald die Schmerzen weg sind" bat mein Vater, während er wartete. Kurz nur sah er zu mir, allerdings startete ich weiterhin zu Boden. Ich verstand nicht, warum Vrael das gemacht hatte.

Ich nickte nur schweigend und ballte die Hände zu Fäuste, biss dabei auch weiterhin die Zähne zusammen und wartete. Es dauerte etwas bis die Schmerzen soweit abgeklungen waren. ,,Geht jetzt´´, sagte ich schließlich und sah Beor an. ,,Wir müssen reden´´.

"Das glaube ich auch - wie schaffst du es bitte aus einem gesicherten Balkon hinunter zu fallen?" verlangte mein Vater zu wissen, wobei er Vrael vorsichtig die Hose auszog.

,,Ich bin nicht hinunter gefallen sondern gesprungen´´, entgegnete ich ungerührt und sah Beor an. ,,Anders hätte dein Sohn sich geweigert dich zu rufen und so blieb ihm ja nichts anderes übrig. Und wo wir schon dabei sind, was ich mit dir besprechen will geht um dein Sohn´´.

Baren lies sich komentarlos vom Wächter ins Zimmer beamen und zog seine Sachen an.
Derweils ah ich recht verwirrt zu Vrael. "Was gibt es den so wichtiges, dass du dir deswegen ein Bein brichst?" hakte ich nach, fing dann aber an sein Bein zu richten.

,,Ach so einiges, weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Dass Baren meint nicht erwünscht oder eher der Familie egal zu sein seit er klein ist, ist dir bekannt oder? Allerdings traut er sich nicht zu sagen dass er sich einsam fühlt, deswegen ritzt er sich auch wohl. Außerdem meint er dass er dir egal ist und du dir nur Sorgen um ihn machst wenn ihm was passierst. Das allerdings auch nur ein par Tage er ist der Meinung dass du ihn danach sofort wieder vergisst´´, fing ich an und überlegte was da eigentlich noch alles war. Obwohl das alles wohl schon schlimm genug für Beor klingen musste, dass auch noch aus dem Mund eines eher fremden zu erfahren.