Ich verspannte mich, seufzte dann leise und schiente erst Mal Vraels Bein. "In einem irrst du dich, dass ist nicht der Grund, warum er sich ritzt - oder wenigstens nicht der einzige" stellte ich erschöpft fest.

,,Das hat hier aber jetzt nichts damit zutun dass er meint dass ihr ihn nur beachtet wenn er fast verblutet´´, sagte ich und sah Beor an.

Etwas verwirrt sah ich Vrael an, konnte seinen Gedankengang grad nicht folgen. "Womit hat dein Sprung dann zu tun?" erkundigte ich mich, ging Mal davon aus, dass er dies meinte.

,,Ganz einfach so konnte ich sicher gehend ass Baren dich ruft und ich dir das sagen kann was er sich nicht traut zu sagen was aber mal gesagt werden müsste´´, sagte ich und sah Beor verwirrt an. ,,Sag mal hast du mir gerade eigentlich zugehört? Oder ist er euch doch so egal wie Baren meint? Dan wunder ich mich warum du so viele Kinder hast´´.

"Natürlich ist es mir egal. Aber Baren hat mir sein Leben lang versichert, dass er so glücklich ist, wie er lebt und wie alles ist, dass er gar nicht will, dass man öfters bei ihm vorbei schaut. Soll ich meinem Sohn etwa sagen, er wäre ein Lügner?" erwiderte ich, während ich mich neben den Elben setzte.

Fast schon schokiert sah ich Beor an. ,,Ich glaub ich muss mal mit Isi reden, was für ein kaltherziger Vater bist du denn? Ich hab ja keine Ahnung wie deine anderen Kinder sind aber bevor Gabriel auch noch so wird wie Baren rate ich meinen Bruder lieber von dir zu verschwinden´´, sagte ich, konnte nicht glauben dass es Beor tatsächlich egal war was mit Baren ist und wie leicht er es sich machte.

"Mir ist es nicht egal" korigierte ich meine Aussage, schüttelte dabei verwirrt meinen Kopf - war momentan einfach nur durcheinander. "Nur weis ich bei Baren schon nicht weiter, seit er das erste Mal versucht hat - wenn auch versehentlich - sich das Leben zu nehmen."

,,Ja und? Ist das ein Grund es sich so einfach zu machen?´´, sagte ich und schüttelte einfach nur meinen Kopf. Ich dachte eigentlich dass Baren das ganze nur übertrieben sah. ´´Aber er hatte recht´´, dachte ich.

"Was soll ich den sonst machen? Ich kann ihn kaum dazu zwingen bei uns zu bleiben und wann immer ich versuche ihn zu erreichen versteckt er sich in der einen oder anderen Weise" entgegnete ich verzweifelt, bekam gar nciht mit, dass Baren hinter mir auftauchte. 'Vrael, hör auf. Du verstehst dass nicht. Mein Vater meint es nur gut und du verwirrst ihn momentan einfach nur - also hör auf' erklärte Baren in die Gedanken des Elben hinein.

Ich zuckte zusammen als Baren mich in Gedanken ansprach, reagierte darauf aber mal nicht. Ich bin schließlich nicht umsonst gesprungen, das ganze musste jetzt einfach mal ausgesprochen werden. ,,Du sollst nicht mich fragen was du machen sollst, das müsstest du selbst wissen, er ist schließlich dein Sohn. Natürlich kannst du ihn nicht zwingen aber er denkt sich das ganze ja wohl nicht aus, irgendwas muss dann ja wohl vorgefallen sein weswegen er das glaubt ich würde es zur Abwechslung ja mal mit reden versuchen um die Missverständnisse jetzt ein für allemal aus der Welt zu schaffen´´.

'Vrael' protestierte mein Sohn in Gedanken, sah den Elben dabei direkt an. 'Dass waren keine Missverständnisse, aber es bringt auch nichts, darüber zu reden' beharrte er stur, verschrenkte dabei die Arme vor der Brust. Ohne noch was zu sagen lief Baren von uns weg.
Verwirrt sah ich meinem Sohn hinterher, stand dann aber mühsam auf und folgte ihm. Der Wächter hob Vrael derweil auf und beamte ihn kurzerhand in sein ZImmer.

´´Man man man... erst redet er davon, dass es seinem vater anscheinend so egal wäre und jetzt soll es nichtmal was bringen darüber zu reden?´´, dachte ich verwirrt und sah nur kurz zu dem Wächter.

Der Wächter steckte Vrael ins Bett, ehe er verschwand.
Erst Stunden später tauchte ich wieder in Vraels Zimmer auf, lies mich dann erschöpft aufs Bett fallen. Dieses Mal hatte ich mich wirklich mit meinem Vater ausgesprochen. Dafür war ich jetzt aber total geschafft. Mühsam unter die Decke krabbelnd legte ich mich neben Vrael hin, kuschelte mich dabei halb an ihn und legte meine Arme um ihn – passte aber auf sein Bein auf.

Eine Weile noch nachdem der Wächter gegangen war, starrte ich an die Decke, ehe mir erschöpft die Augen zu fielen und ich einschlief. Bekam daher auch nicht mit das Baren noch auftauchte.

Wie auch die letzten Nächte schon war ich am Morgen von einem Alptraum aufgewacht. Seit Vrael gesprungen war träumte ich jedes Mal das gleiche - nämlich, dass er sich mehr bei dem Sprung getan hätte als sich das Bein zu brechen. Schweißgeströmt wachte ich deswegen jedes Mal mit klopfendem Herzen auf. Da ich den Elben nicht wecken wollte stand ich grundsätzlich auf und verlies das Haus, lief meistens - gefolgt von dem Wächter - durch die Stadt. Ab und an suchte ich auch eine ruhigere Stelle auf um Flöte zu spielen. Auf jedenfall aber war ich den ganzen Tag unterwegs.