Mein Vater ging nicht auf Timos Blick ein. ,,Beor? Wo steckst du?´´, fragte er, überließ es allerdings mir Timo zu stützen. In dem Monat konnte er unmöglich Timos Gewicht tragen, auch wenn es gering war.
Wenige Sekunden später tauchte auch Dail auf.

'Na, in New York' stellte mein Onkel verwirrt fest, wartete nun natürlich dort in Kais Haus.

Kurz nur stützte ich mich auf Mark, lies ihn aber stehen sobald mein Mann da war. "dail?" murmelte ich mit großen augen - sichtlich besorgt.

Mein Vater grummelte als Beor dies in seinen Gedanken sagte, rief dann auch Chris zu sich und ließ uns nach New York in die Villa beamen. Sicherlich hatte Beor da schon einiges vorbereitet und dann war es ja leichter sich hinbeamen zu lassen. Daher bekam ich auch nicht Timos Frage mit, obwohl ich mitgebeamt wurde.

(weiter in der Ivanow und Hiwatari Villa?)

Meine zwei jüngsten hatte ich bei meinem ältesten Kind gelassen- also Kai. Jedenfalls kam er mir manchmal schlimmer vor als sie alle zusammen - was meiner Liebe zu ihm aber keinen Abbruch tat.

Die Sache mit Timos Rettung vor dem Dämonen und welche Rolle Mark darin spielte hatte ich erst heute erfahren, wollte nun aber sofort zu meinem Sohn. Auch wenn er oft so tat, so war ihm so etwas ganz bestimmt nicht egal.
Mich an seiner Aura orientierend lief ich durchs Haus- wenn auch noch ohne Idee was ich sagen oder tun wollte, außer natürlich ihn fest an mich zu drücken.

Da ich an Damiens Shirt arbeiten wollte, saß ich wieder im Arbeitsbereich am Schreibtisch, allerdings kam ich nicht dazu. In Gedanken starrte ich die ganze Zeit hinaus.

Leise schlich ich mich an, blieb nach der Ecke gleich stehen um meinen Sohn erst Mal beobachten zu können. Während ich so da stand wurde mir erst Mal wieder bewusst wie kurz ich ihn nur kannte- und wie wenig überhaupt.

"Mark?" flüsterte ich schließlich leise, sah dann selbst verdutzt drein und räusperte mich kurz. "Mark?" wiederholte ich nun hörbar, trat dabei zu meinem zweitältesten Sohn - der doch zugleich das Kind war, welches ich am kürzesten erst kannte.

Als ich Amigo hörte, sah ich überrascht über meine Schulter und sah ihn an. ,,Was ist?´´, fragte ich und sah ihn abwartend an.

Meine Arme um ihn schlingend drückte ich ihn gleich an mich, vergrub dabei meinen Kopf kurz an seiner SChulter und genoss einfach nur die paar Sekunden Ruhe die ich dadurch hatte.
Den Kopf wieder hebend sah ich zu meinem Sohn. "Hab dass von Timo gehört" erklärte ich ihm ehrlich.

Leicht senkte ich meinen Kopf als Amigo das sagte, musste nämlich wieder daran denken, wie er auf den Boden gelegen hatte, verletzt. ,,Mhm...´´, machte ich daher nur, konnte einfach nichts dazu sagen. Was sollte ich auch sagen? Zumal ich mir nicht sicher war ob Amigo wusste, dass ich vor gar nicht sooo langer Zeit noch hinter Timo her war und ihn trotzem immer noch sehr mochte.

Vorsichtig drückte ich Mark an mich, fuhr dann durch seine Haare- hatte bei keinem meiner Kinder je daran gedacht, wieviel sie auf ihr Aussehen und damit auch auf ihre Frisur wert legten. "Willst du drüber reden?" erkundigte ich mich geduldig weiter.

Zwar hätte es mich wirklich gestört, dass er meine gegelte Frisur durcheinander brachte, doch meine Gedanken schweiften um etwas anderes. ,,Wüsste nicht was ich dazu sagen sollte´´, murmelte ich leise. Natürlich wusste ich eine Menge zu sagen.

"Kann ja sein dass du dir das ganze... wie es so schön heißt, von der Seele reden willst" stellte ich ebenso leise fest - ohne ihn los zu lassen. Zwar drückte ich Mark nicht mehr an mich - was mich einiges an Überwindung kostete - dafür hielt ich ihn aber immer noch locker fest. Wollte ja nicht dass er sich eingeengt vorkam, aber wirklich los lassen wollte ich ihn auch nicht.

,,Ach, brauch nicht´´, wiegelte ich ab und spielte das ganze herunter. ,,Hab ja nichts gesehen, kam erst hin als es auch schon fast zu spät war´´, fügte ich hinzu und seufzte leise. Noch immer machte ich mir die unbegründeten Vorwürfe, dass ich hätte schneller bei ihn sein sollen und mehr hätte helfen können. Was hatte ich auch schon groß getan? Ein wenig rumgebrüllt, nachdem ich anderen bescheid gesagt hatte. Tolle Tat, das bedurfte echt Bewunderung.... Missmutig verzog ich kurz das Gesicht.

"Timo meinte du hast ihm das Leben gerettet - also kannst du wohl kaum zu spät gewesen sein" stellte ich fest, sah ihn dabei weiter abwartend an - ich konnte mir einfach nicht vorstellen dass ihn das kalt lassen sollte. Außerdem kannte ich meine Familie, wir waren nun Mal alle mehr als nur stur.

,,Das wäre wohl übertrieben, hab doch nichts gemacht außer jemanden zu rufen´´, sagte ich und sah Amigo an.