"Und zwar?" fragte ich geduldig weiter, sah Kai dabei abwartend an. Nebenbei überlegte ich aber, was er damit jetzt nur meinen konnte.

,,Versprich mir bitte jetzt nicht durch zu drehen wenn du das hörst´´,bat ich Amigo und legte vorsichtig einen Arm um ihn,,Tala´´,antwortete ich schließlich,,Er liegt unten auf dem Sofa´´.

Als Kai das sagte sah ich ihn erst Mal skeptisch, gleich darauf fassungslos an. "Wieso dass den?" wollte ich wissen, hatte dabei so meine schwierigkeiten damit die Stimme ruhig zu halten. "Er hat dich angegriffen... uns angegriffen, schon vergessen?" Unruhig spannte ich mich an, blieb nur liegen, weil Kai seinen Arm um mich gelegt hatte.

,,Warum?Weil ich daran schuld bin dass er so geworden ist.Ich hatte ihn damals versprochen zu helfen als man ihm... uns helfen konnte aber ich habe mich feige verdrückt nachdem ich endlich frei war und habe ihn in der Abtei gelassen´´,amtwortete ich und setzte mich schließlich wieder auf,,Ich weiß,nachdem er all das getan hat und er hat gewiss noch schrecklicheres gemacht als nur jemanden umzubringen oder den Versuch zu starten,aber ich konnte es gestern nicht´´.

Schweigend sah ich zu Kai auf, versuchte erst Mal nach zu denken. Aber es fiel mir schwer ruhig zu sein - nach allem was Tala getan hatte. Trotzdem blieb ich liegen.

,,Man hat ihn so oft Erinnerungen gelöscht und jetzt da ihm auch noch die nötigen Mittel von DOTD fehlen,ist er eigentlich so harmlos wie ein Welpe.Er weiß nicht mehr was real war und was nicht.Man merkt es auch.Eigentlich müsste er wissen wo die Räume hier sind,schließlich hatte er lange genug hier gewohnt.Außerdem scheint er sich nur noch sicher zu sein dass es mich auch in seiner realen Erinnerung gibt und dass er sich nicht nur einbildet mich zu kennen´´,sagte ich und stand dabei auf.Ich verließ das Bett und trat auf das Geländer zu.Schweigend sah ich nun zum Wohnzimmer hinunter.

Als Kai aufstand sah ich ihm hinterher. Nur langam und zögernd drehte ich mich auf die Seite. Dabei dachte ich weiter nach.
Tala hier zu haben löste die verschiedesten Gefühle bei mir aus - angefangen natürlich bei UNruhue und auch einen Stich Eifersucht.

,,Ich suche noch nach einem Weg wie ich ihn irgendwie helfen kann und damit er keine Gefahr mehr ist´´,sagte ich und lehnte mich auf das Geländer,,Aber ich fürchte dass er im Moment eher für Jonathan eine Gefahr ist.Aber nicht im Sinne von gefährlich dass er ihn was antun will´´.

Sobald Kai das sagte stand ich auf und trat zu ihm, starrte dann nach unten. "Wie meinst du das?" hakte ich unruhig nach.

Als ich die Unruhe in Amigos Stimme hörte,sah ich ihn an,,Keine Sorge,ich habe ja gesagt,nicht im Sinne dass er ihn etwas antun will´´,versuchte ich meinen Verlobten zu beruhigen und sah dann wieder nach unten,,Hast du ihn dir schon einmal genauer angesehen?Also ich meine Tala´´.

"Nein" erwiderte ich ehrlich, entspannte mich dabei wieder. Fragend sah ich Kai an - dass wollte ich jetzt auf jedenfall genauer wissen.

,,Obwohl er solange anscheinend nicht unter Menschen war und doch etwas heruntergekommen aussieht,kann man nicht leugnen dass er trotz alledem noch immer anziehend wirkt.Aber so war es schon früher.Er macht es nicht absichtlich,aber viele Paare haben sich wegen ihn getrennt oder ein Partner ist fremd gegangen´´,sagte ich und dachte dabei an Kyoko,die sich von Timo getrennt hatte,an Silay, die Ray betrogen hatte und sicherlich gab es da noch wesentlich mehr.

"oh..." murmelte ich leise, starrte dabei nachdenklich nach unten. Kurz fuhr ich durch meine Haare, wusste nur noch nicht so recht, was ich deswegen machen konnte oder sollte.

,,Wenn du ihn mal genauer siehst,wirst du verstehen was ich meine´´,sagte ich und fuhr mir kurz durch die Haare,,Kannst du noch einmal nach unten gehen und ihn ein Shirt und eine Hose von mir hinlegen?Du musst nichts sagen,aber er braucht mal was anderes zum anziehen.Auch wenn ich bezweifle dass ihm meine Sachen sogut passen werden.Dürfte wohl alles ein wenig zu eng sein,aber naja,er kann es tragen´´,sagte ich und lief wieder zum Bett.

Nur zögernd nickte ich, trat dann zum Schrank und wählte einige Sachen aus. Schweigend brachte ich diese erst Mal nach unten, dachte dabei aber weiter nach.