Fragend sah ich Kai an. "Was ist Völkerball?" erkundigte ich mic zögernd.

´´Oh Gott´´,dachte ich bei der rage und dachte kurz nach,,Die Klasse wird in zwei Gruppen aufgeteilt und bekommt ein Feld auf der einen Seite der Turnhalle´´,begann ich,deutete dabei auf die Grenzen des Feldes,,Jeweils einer aus der Gruppe geht im Bereich der gegnerischen Mannschaft,bleibt jedoch hinter dem gegnerischen Feld.Mit einen Ball versucht man dann die Gegner im Feld zu treffen.Wer getroffen wird,geht raus auf die Bank. Wenn keiner in einem Feld mehr drinne ist, geht der ins Feld, der von Anfang an hinter dem gegnerischen Feld stand. Derjenige durfte natürlich auch die ganze Zeit versuchen die Gegner mit den Ball abzuwerfen wenn der Ball aus dem Spielfeld rollt.Ist auch der letzte Mann,der sogenannte Hintermann,so nennt man ihn,raus,dann hat die mannschaft gewonnen die noch Spieler im Feld hat´´,versuchte ich zu erklären,während schon einige Schüler rein kamen.

Ziemlich verwirrt sah ich drein, verstand irgendwie den Sinn des Spieles nicht ganz. Als immer mehr Schüler rein kamen wäre ich am liebsten wieder verschwunden, was ich aber jetzt wohl nicht mehr konnte. 'Ganz schlechte Idee' dachte ich unruhig.

,,Das soll den Schülern helfen auszuweichen und im Kampf nicht sofort von einen Pfeil,Schwert oder sonstigen getroffen zu werden´´,erklärte ich als ich Jonathans verwirrtes Gesicht sah.Sobald alle Schüler anwesend waren erhob ich auch meine Stimme und erklärte ihnen sofort was wir machen würden.Allerdings galt zuerst das gleiche aufwärmtraining,ich schickte sie also los um erst Mal joggen zu gehen.

Komentarlos schloss ich mich den anderen an, hielt mich aber weiterhin abseits. Schweigend joggte ich, beeilte mich aber nicht wirklich - wollte niemanden überholen.

Ich blieb am rand stehen und beobachtete die Schüler.Ich war froh zum Schluss eine reine Jungenklasse zu haben,die Mädchen laberten mir dabei einfach viel zu sehr und verstanden wohl noch nicht ganz den Ernst der Lage.
Erst nach 10 Minuten unterbrach ich das ganze,,Das reicht,alle wieder herkommen zum abzählen´´,rief ich.

Mich weiterhin im Hintergrund haltend blieb ich stehen, wäre aber am liebsten verschwunden. 'Mist, morgen schau ich lieber dass ich früher rein komme' dachte ich.

Ich teilte die Gruppe durch das Zählen ein,,Eins auf die Seite, zwei auf die andere´´,rief ich und holte derweil zwei Bälle aus den Schrank.

'Menno, geht sogar auf' dachte ich, während ich der zweiten Gruppe folgte. Dabei lauschte ich auf die wenigen Gespräche der anderen.

,,Wer sich Softbälle wünscht ist hier falsch und wer auf die Idee kommt zu jammern nur weil ihn ein Ball trifft den schicke ich nächstesmal in die Mädchengruppe zum Ballet.In wenigen Tagen könnt ihr auch nicht jammern wenn euch der Kopf abgeschlagen wird,also seht zu dass ihr nicht getroffen werdet´´,sagte ich ernst und werf beiden Gruppen jeweils einen Ball zu,,Also los´´,rief ich.Dass meine Ansage zwar alles andere als aufbauend war wusste ich aber es war die reine Wahrheit.

Schnell verschwand je eine Person außerhalb des Viereckes.
Derweil warfen die ersten schon den Ball. Nur halbherzig wich ich dem Ball aus, fing ihn aber nur ab wenn es wirklich nicht anders ging. Hier in der Gruppe machte ich mir wirklich Gedanken darum den anderen weh zu tun, warf daher nicht so gerne.

Ich setzte mich schließlich doch wieder auf die Bank und beobachtete die Klasse,besonders aber Jonathan.Ich hoffte dass er nicht zu den ersten gehörte die getroffen werden.

Aufmerksam beobachtete ich die Jungen in Jonathans Gruppe´´Hab ich da etwas nicht mitgekriegt?´´,wunderte ich mich,wollte nicht hoffen dass die auf die Idee kamen Jonathan zu mobben.Denn dann würde man mich hier zum ersten Mal wirklich sauer erleben.

Mir entging nicht dass trotz des Spieles immer einige Leute zwischen Kai's Blick und mir zu sein schien.
Da ich aber keine Zeit hatte mich darauf zu konzentrieren wich ich einfach dem Ball aus. Während einer der anderen dramatisch vom Ball getroffen wurde spürte ich plötzlich einen Fuß gegen mein Schienbein treten. Überrascht fiel ich hin, beeilte mich aber wieder aufzuspringen.
Allerdings war nicht zu erkennen, ob es absicht oder versehen gewesen war - weil wir so dicht alle zusammen standen.

Ich stand schließlich wieder auf und lief ein wenig am Rande des Spielfeldes hin und her.Da dies aber eine große Klasse war und die Schüler älter und somit auch mehr Kraft hatten und diese nicht immer richtig einzusetzen wussten,musste ich auch zu der anderen gruppe sehen,konnte daher nur schwer Jonathan die ganze Zeit im Auge behalten.Trotzdem versuchte ich es.