'hoffentlich blamier ich mich nicht. Oh mein Gott, gerade vor ihm möchte ich mich nicht blamieren' dachte ich, auf ein Mal unsicher werdend. Dabei lehnte ich mich aber gegen ihn.

Ohne überhaupt über Kanas Frage nachdenken zu müssen schüttelte ich meinen Kopf,,Kai respektiert und nimmt auch niemanden ernst.Bei ihn muss man sich Respekt erst verdienen und er lässt sich auch nichts von anderen sagen´´,antwortete ich,,Aber ich denke dass du das wohl schaffen wirst.Wenn er auch nicht auf andere hört,ist er dennoch vernünftigt.Er ist nicht nur der Anführera aller Vogelmenschen,er ist auch für die Wirtschaft dieses Königreiches verantwortlich und sein sehr guter Freund.Er ist daher sehr wichtig.´´,erzählte ich und sah Kana leicht grinsend an,,Möchtest du vielleicht irgendwas über Kai wissen?Alter,Aussehen?´´.

als ich auf der Lichtung neben einer Bühne stand,zügelte ich das Pferd bis es stand,,Denke daran,du spielst super und du kannst es.Mach dich bitte nicht verrückt sondern bleib ruhig.Hier sitzten keine Kritiker,sondern einfach Menschen wie wir auch,die deinen wunderschönen Konzert lauschen wollen´´,sagte ich zu Maresius.

Leicht nickend lies ich David los. "Ist schon irgendwer da?" erkundigte ich mich leise, hoffte einfach Mal, dass wir da waren, wo wir hin mussten. Ein Bein über den Pferderücken schwingend, lies ich mich zu boden rutschen.

,,Ja´´,antwortete ich,sagte aber lieber nicht wie viel da waren.Maresius war schon nervös genug,als dass ich ihn noch sagen musste dass sehr viele Leute da waren.Ich sprang aus den Sattel und sah Maresius an,,Soll ich dir helfen?´´,fragte ich ihn.

"Brauchst du nicht, setz du dich nur" erwiderte ich unbekümmert - oder eher scheinbar unbekümmer - sobald ich die Nähe meines Wegbegleiters spürte.
Ziemlich aufgeregt lies ich mich von meinem Wegbegleiter zu dem Klavier bringen, hörte dabei wie die Leute langsam leiser wurden. Tief durchatmend setzte ich mich und legte meine Hände auf die Tasten.

"Wenn ihr meint, das würde mir weiterhelfen."
Sie sah Amy direkt in die Augen.

,,Viel Glück´´,wünschte ich Maresius,ehe ich das Pferd mit den Zügeln an einen Ast band und mich auf mein Platz setzte.

Kurz schlug ich einige Tasten an. Sobald es still war, fing ich an zu spielen. Meinen Plan hatte ich längst über den Haufen geworfen und fing nun doch mit einem eigenen Stück an.* Dieses war sehr harmonisch und vor allem entspannend. Dabei legte sich langsam meine Unruhe und meine Angst vor dem Versagen. Auch wenn ich nichts sah, wusste ich genau, welche Taste ich unter den Fingern hatte. ‚C… D… F… G’ dachte ich, zählte dabei in Gedanken die Tasten mit. Zwar war dies etwas kompliziert, aber nach einer Weile tat ich dies meist ohne Nachzudenken. Dazu musste ich mich aber erst entspannen. Was aber nicht lange dauerte. Bald lächelte ich entspannt.
Von dem Stück leitete ich zu einem Weihnachtslied über. Ob dem Publikum inzwischen klar war, dass ich nichts sah konnte ich nicht beurteilen. Allerdings drehte ich meinen Kopf auch nicht zum Publikum und zeigte somit nicht meine Augenbinde.


[* http://rapidshare.com/files/6476824/One_Mans_Dream.mp3.htm ]

,,Ich habe nichts gemeint,sondern nur gefragt ob du noch was wissen möchtest´´,sagte ich und erwiederte unbekümmert ihren Blick.Als Engel hatte ich damit keine Probleme andere in die Augen zu sehen.Die Person,die einen Engel in die Augen sah und ein schlechtes Gewissen hatte oder etwas schlimmes in der Vergangenheit erlebt hatte,hatte dann nur ein Problem,denn Engel besitzen die Habe,anderer Leute in die Seele zu blicken.

Ich hörte Maresius begeistert zu.Meine Sorgen,dass er das Konzert nicht schaffte,weil er nichts sah,verflogen schon nach kurzer Zeit.Entspannt lauschte ich den Tönen.

Anschließend spielte ich zum Abschluss noch ein Weihnachtslied, lies dann recht bald die Töne ausklingen. ‚Schade, jetzt wo es mir grad Spaß macht, ist schon Schluss’ dachte ich bedauernd. Kurz wartete ich, ehe ich aufstand.

Etwas bedauernd sah ich drein als Maresius aufstand,dabei hatte ich ihn gerade so begeistert zugehört.

"Dann möchte ich gern alles über ihn erfahren."
Kana wand den Blick ab. Sie hatte das Gefühl, als könnte Amy dadurch in ihre Vergangenheit sehen, denn Tod ihrer Brüder und denn Umstand, dass ihre Mutter nicht mit ihr redete.

Als einige Leute klatschten, lächelte ich leicht. 'Vielleicht kann ich nachher noch was spielen, sobald die anderen Weg sind' überlegte ich, folgte dabei meinem Wegbegleiter unbekümmert von der Lichtung - wusste nur nicht ganz, wie ich das ganze enden sollte.
So bekam ich aber wenigstens nicht die verwunderten Gespräche einiger Leute mit, darüber, ob ich blind war oder nicht.