Lachend, weil er so schön böse guckte, setzte ich mich auf seinen Schoß und tupfte die restliche Sahne mit einem Taschentuch ab. Ein Hund, der quer übers Gesicht leckte, war ich ja auch nicht. ,,Ich freu mich ja jetzt schon auf unser Techtelmechtel, wenn du dann genauso böse guckst wird es sicherlich interessant´´.

"Faun" grummelte ich erneut, blieb nur sitzen weil ich nicht wollte, dass er versehentlich irgendwo gegen stieß.

,,Hab ich was falsches gesagt?´´, fragte ich und legte einen Arm um seine Schultern.

"Was wäre, wenn die Kinder jetzt reinkämen?" stellte ich einfach nur fest - war dass grad sichtlich nicht gewöhnt.

,,Dann.... würden sie nur ein vertrautes Bild sehen und wahrscheinlich denken, dass dies besser wäre von der Konstelazion, als Alas und ich mit Tala und deinen Bruder´´, antwortete ich sachlich und sah Amigo absolut unschuldig an. ,,Also, bekomme ich einen Kuss?´´, flüsterte ich ihm dann zu.

Finster funkelte ich Faun an - mochte gar nicht gern dran erinnert werden, was mein Bruder tat.

Leicht schüttelte ich meinen Kopf. ,,Krieg ich keinen?´´, fragte ich und sah Amigo mit großen Augen an.

Minimal seufzend senkte ich den KOpf um FAun einen Kuss auf die Lippen zu hauchen.

Ich wäre wohl nicht schon so lange Alas' Lebensgefährte, wenn ich nicht schon längst einige seiner Angewohnheiten angenommen hätte. Daher war es wohl auch nicht überraschend, dass ich dies gleich ausnutzte und es bei einem gehauchten Kuss nicht beließ, sondern wenn schon was richtiges haben wollte.

Würde es nicht so sehr auffallen, hätte ich schon längst ein anderes Zimmer genommen, oder wäre gar in unsere alte Wohnung zurück gegangen. So aber blieb mir ja wohl nichts anderes übrig als hier zu bleiben und so zu tun als wäre nichts. Sobald ich aber irgendwie mit Amigo allein war seit dem Zwischenfall in der Stadt, gab ich mich dementsprechend kalt und sitanziert, beachtete den Meermenschen nicht Mal.
Wie jeden Sonntag war ich früh aufgestanden und hatte zuerst das Frühstück vorbereitet für die anderen, ehe ich mich in das Glashaus verzog um nach den Reptilien und Amphibien zu gucken und die Gehege zu reinigen. Schließlich liefen oder kriechten nicht alle frei durch die große Anlage. Dass ich hier nicht meine Magierrobe trug war nicht falsche Eitelkeit weil sie dreckig werden konnte, es war einfach praktischer in dem Fall normale Hosen und ein Shirt zu tragen.

Einerseits fand ich die Ruhe ganz angenehm, andererseits tat es mir ja doch leid dass Faun so reagiert hatte - wobei ich mich nicht wirklich schuldig fühlte, woher auch hätte ich dass wissen sollen?
Trotz hatte ich die letzten Tage versucht ihn darauf anzusprechen, allerdings vergebens. Da ich es nicht bleiben lassn konnte- und Isai auf seine Geschwister aufpasste- folgte ich den Vogelmenschen auch heute. Zwar war ich später aufgestanden als er, konnte mir aber schon denken wo er steckte.

Barfuß und nur mit einer schwarzen Hose bekleidet tapste ich daher erst über das Gras rüber zum Glashaus. Eintretend genoss ich kurz die Wärme, ehe ich los lief. Angst wegen der hier vorhandenen Tiere hatte ich nicht - in meiner Heimat liefen, krabbelten und schlängelten einem da doch weit aus gefährlichere über den Weg und selbst da war ich barfuß gelaufen.
Das Glashaus schweigend absuchtend hielt ich ausschau nach Faun.

Mit einer Schubkarre bewaffnet, in dem sämtliche Gartengeräte aufgetürmt waren und einige Eimer, lief ich durch die gewundenen Wege innerhalb der großen Freilaufgehegen. Ich hielt schließlich an und setzte die Schubkaare ab, ehe ich den Eimer nahm und die Krokodile fütterte. Satt waren sie mir wesentlich angenehmer, so hatte ich wenigstens Ruhe und konnte mich auf die Gartenarbeit hier drinnen konzentrieren.

Faun zu finden war nicht schwer - immerhin waren die Krokodile, sobald sie was zu futtern hatten, ruhig geworden.
Bald schon stand ichin der Nähe und beobachtete den Vogelmenschen, allerdings weiterhin schweigend.

Nur kurz beobachtete ich die Tiere, widmete mich aber bald schon dem Boden, nachdem ich keine besonderen Auffälligkeiten an ihnen erkennen konnte, Die Untersuchung jedes halbe Jahr überließ ich sowieso lieber einen Fachmann, wollte ja nicht mit nur einer Hand weiter leben. In aller Ruhe säuberte ich den Boden von Unrat und Verschmutzungen, ehe ich den Boden hackte. Immerhin musste hier alles top aussehen, wenn die Schüler bald wieder mit dem Unterricht beginnen würden.
Als ich mich umdrehte und zur Schubkarre ging, zuckte ich erschrocken zusammen als Amigo plötzlich da stand, seufzte dann aber genervt und packte, lautstark, die Sachen zusammen und machte mich daran einfach weiter zu gehen.

Schweigend lies ich Faun vorbei, folgte ihm dann kurzerhand. Wenn er nicht sprechen wollte, so konnte ich dies allemal ebenfalls.