Immer wieder sah ich über meine Schulter, nur um festzustellen, dass Amigo mir ja immer noch folgte. Genervt stellte ich die Schubkarre ab und drehte mich zu ihn um. ,,Was?´´, fauchte ich ihn an.

Ruhig sah ich Faun an. "Darf man nicht mal mehrn laufen wo man will?" hakte ich dann doch nach - konnteneinfach nicht anders.

,,Ach du kannst mich Mal´´, meckerte ich und ließ die Schubkarre dort stehen und verschwand in den Laboratorien. Die Außengehege konnte ich auch noch weiter machen wenn er weg war, die ganzen Terrarien warteten ja schließlich auch noch.

Trotz allem machte es mir heute doch irgendwie Spaß ihn zu ärgern - sonst wäre ich wohl schon längst weg. So aber folgte ich ihm weiterhin.

Als Amigo mir weiterhin folgte, versuchte ich ihn zuerst zu ignorieren, was auch klappte zumindest kurze Zeit. Irgendwann ging er mir aber so auf die Nerven, das ich gar nicht anders konnte. ,,Was zur Hölle soll der ganze Mist? Und jetzt sag nicht wieder, dass du ja hingehen kannst wohin du willst, hier hättest du nicht Mal zutritt, also geh mir nicht weiter auf den Sack und verpiss dich´´, fuhr ich den Meermenschen wütend an.

Erstaunt über seine Wortwahl musterte ich Faun. "Da du nicht mit mir sprichts bleibt mir ja nichts anderes übrig" stellte ich schließlich fest.

,,Nur weil mein Cousin aus so feinem Hause kommt, heißt das lange noch nicht, dass ich ebenfalls goldene Pantoffeln getragen habe´´, höhnte ich als Amigo so erstaunt drein sah. ,,Ach natürlich, nachdem du mich als Hure bezeichnet hast, ist es ja auch völlig unnormal gar nicht mehr mit dir zu reden. Stimmt, ich vergaß dass das ja eine ganz alltägliche Bezeichnung ist und keine Beleidigung´´, setzte ich sarkastisch hinzu.

"Hey na komm, ist ja nicht alle Tage dass dir ein guter Freund in Frauenkleidern über den Weg läuft" protestierte ich iritert.

,,Um es gleich Mal klar zu stellen, ich bin nicht transsexuell, also tu nicht so als wäre ich aus reinem Vergnügen so herumgelaufen, ich habe gearbeitet und definitiv nicht als das, was du dachtest, aber das kommt bei dir ja anscheinend wohl nicht an, hatte es ja schließlich schon Mal gesagt´´, fuhr ich Amigo an und drehte mich wieder um.

Seufzend lies ich Faun stehen und verschwand- wenigstens aus diesem Bereich. Dafür schnappte ich mir aber sein Werkzeug und übernahm draußen seine Arbeit, Gartenpflege konnte ich gerade noch betreiben.

Als Amigo verschwand, war ich erleichtert, konnte aber nicht lange ruhig weiter arbeiten. ,,Zum Teufel auch, wieso ist er eigentlich immer noch hier drinne´´, fluchte ich und schloss noch das Terrarium, ehe ich nach draußen trat und den Meermenschen suchte. Zwar lag ich zur Zeit im Streit mit ihm, was aber nicht heißen sollte, dass ich einfach so zusehen würde, dass er gefressen, erwürgt, gebissen, oder sonst was hier wird.

Sorgfältig fegte ich einige Blätter zusammen, lies mich dabei auch nicht davon stören, dass mich eine Schlange aus dem Gebüsch halb beäugte - solang ich ihr nicht zu nahe kam würd sich mich definitig in Ruhe lassen, da ich für sie als Beute gar nicht erst in Frage käme.

Sauer, weil ich dieses Mal zu ihn musste, stapfte ich zu Amigo und nahm ihm die Hacke aus der Hand. ,,Ok, ich gebe dir 60 Sekunden um dich zu erklären oder was du auch immer zu sagen hast, weswegen du mich hierhin verfolgst´´, sagte ich schließlich, dachte er machte das absichtlich.

Aufstehend sah ich verwirrt drein, zog Faun dabei aber - vorsichtig- ein Stück von der Schlange weg. "Zeit vertreiben" stellte ich nun fest, wollte ihm ja eigentlich nur helfen. Da ich mich weigerte mich zu entschuldigen - war da ja fest der Überzeugung, dass ich's nicht hätte wissen können - wollte ich so wenigstens helfen.

,,Dann mach das woanders und vor allem angezogen. Du bereitest mir nämlich nur mehr arbeit wenn ich dich aus irgendeinen Tümpel, Fluss, Gebüsch oder was auch immer ziehen darf, weil dich einer dieser Bewohner hier für sein Mittagessen hielt´´, sagte ich und zog meinen Arm weg als Amigo mich von der Schlange wegziehen wollte. Dass das Viech dort lag wusste ich aber nicht, konnte es mir aber denken, was diese Tiere betraf, so wusste ich ungefähr wo sie zu finden waren. Bei den Vögeln, Fischen und anderen war ich mir nie sicher, das war Atons Aufgabe.