"Na, weil Vrael nicht da ist" erklärte Baren unbekümmert.
Nur ungern zog ich derweil meinen Arm von ihr zurück.

,,Achso´´, sagte ich, dachte schon es sei irgendwas passiert. Kurz sah ich zu Aremion, ehe ich Baren wieder ansah. ,,Hat er dich eigentlich schon gefragt, oder gesagt warum er hier ist?´´, fragte ich Baren.

Verwirrt sah Baren drein. "Was? Willst du mir etwa sagen er will gar nicht nur Mal nach seinem Brüderchen sehen?" hakte mein Bruder dann scheinbar schokiert nach.
Schmunzelnd unterdrückte ich ein Gähnen.

,,Äh...´´, machte ich und sah Aremion radlos an. Schließlich hatte er mir so in Gedanken gesagt. Damit er den Mund auch Mal aufbekam, pieckste ich ihn in die Seite.

"Nö, da kannst du dich jetzt schön rausreden" scherzte ich, schlang dann wieder sacht einen Arm um sie. "Aber weist du was" redete ich dann an Baren gewandt weiter. "Da du mei" fing ich an. Eigentlich wollte ich meine Freundin sagen, was aber wohl nicht ganz passte. "ne Begleitung so anmachst werd ich dich jetzt stehen lassen" erklärte ich - halb gähnend.

´´Nur Begleitung?´´, dachte ich und sah Aremion nun doch etwas verwirrt an. Wäre ich nicht in anderen Umständen und hätte ihn nur so begleitet hätte ich die Wortwahl ja verstanden, aber so...?

"Hmpf, dann geh doch" entgegnete Baren unbekümmert grinsend, umarmte dann aber erst mich und danach Rantja. "Ihr zwei gehört eh ins Bett. Du weil du alt bist und du weil du schwanger bist" erklärte er dann - ersteres natürlich an mich und letzteres an Rantja gewandt.

Schmollend sah ich Baren an. ,,Er ist nicht alt. Wenn du wüsstest wie er ran geht wenn - ´´,begann ich, konnte mich aber noch rechtzeitig bremsen, hatte aber wohl schon zu viel gesagt. Unschuldig und leicht rot geworden grinste ich verlegen.

"Liegt in der Familie" koneterte Baren prompt, wobei ich einfach nur rot wurde. Mich räuspernd sah ich Rantja ungläubig an.

Wie lange meine Frist andauerte, die ich hier bleiben sollte wusste ich nicht, ich hatte ehrlich gesagt auch keine Ahnung was das bringen sollte. Mir war bewusst, was man damit bezweckte, dass ich weniger arbeitete, aber schaffen tat man es nicht.
Man konnte es zwar wirklich als Feiertage bezeichnen wenn ich nichts von Kai zutun bekomme, aber auf der Welt gab es durchaus genügend Menschen, die einen Anwalt brauchten. Dank Kai hatte ich zwar einen gewissen Ruf und recht hohen Marktwert, aber wenn ich meiner Meinung nach genügend hatte, nahm ich durchaus auch mal kleinere Fälle an, anstatt nur irgendwelche Fettnäpchen von irgendwelche arroganten Promis zu beseitigen. Da waren mir die wirklich wichtigeren Fälle lieber.
Wie jeden Abend um diese Zeit, eigentlich fast jede Stunde am tag, saß ich in meinem Zimmer am Schreibtisch und hatte meine Nase in eines der dicken Gesetzesbüchern vergraben und suchte den passenden Absatz. Es war kein spannendes Leben und müsste ich noch mal zurück blicken, würde ich auch nichts finden was mir Spaß gemacht hat, aber wenn man schon keine Hobbys hatte, konnte man sich auch in der Freizeit mit der Arbeit beschäftigen. Sogesehen lebte ich nur um zu arbeiten.

Während ich das Abendessen - verscheidenste Kleinigkeiten die man alle mit den Fingern essen konnte- damit dies warm blieb in den Ofen verfrachtete, streckte ch bereits meinen Geist aus. 'Ist ja klar' dachte ich, als ich marco in seinem Zimmer entdeckte.
Den Küchenbereich verlassend hielt ich sofrot auf die Treppe zu, konnte es einfach nicht mit ansehen dass er meinte jetzt noch arbeiten zu müssen. Ohne zu klopfen schlüpfte ich in Marcos Zimmer, schlich dann zu ihm. Von hinten schlang ich meine Arme um den Katzenmenschen.

Überrascht fuhr ich hoch und stieß dabei einen erschrocken Laut aus. Als ich aber Baren erkannte, beruhigte ich mich sofort wieder, sagte auch nichts.

"Sorry" stellte ich fest. "Wird langsam Zeit dass wir Mal entdecken was dir hobbymäßig Spaß machen würde" kommentierte cih, strich nebenbei - eher unbewusst - leicht über seine Brust.

Äußerst vorsichtig schob ich Barens Hand von meiner Brust und sah ihn zweifelnd an. ,,Ich weiß gar nicht was ihr alle habt, das hier macht mir doch Spaß´´, versuchte ich ihn zu überzeugen, wollte mich nicht auf die ergebnisslose Suche nach einem Hobby einlassen.

Leicht hob ich eine Augenbraue, stupste dann sacht mit einem Finger Marcos Nase an. "Sorry, aber mir fällt dass schwer dass zu glauben. Dein ganzes Leben dreht sich ja nur noch um die da" protestierte ich, nickte nebenbei in die Richtung der Gesetzesbücher.