"Na, sonst ist er allein" astrellte ich fest, sah Faun dabei ratlos an - war doch eigentlich klar.

,,Haben wir denn überhaupt Platz für ihn, die Zwillinge und seinen Jüngsten?´´, fragte ich nach.

Leicht zuckte ich mit der Schulter. "Sonst ziehen wir zu ihm?" schlug ich vor, sah Faun dabei mit halbschief gelegtem Kopf an.

,,Ich glaub vom Platz her dürfte das die beste Lösung sein´´, sagte ich und nickte.

"Dann so rum" stellt eich recht desinteressiert fest, stand dann abprupt auf und lief zum Kühlschrank.

Überrascht sah ich Alas nach. ,,Was ist?´´, fragte ich und nahm beide Teller und wusch diese ab.

"Da fehlt noch Schokolade... und Käse" erklärte ich ernst, setzte mich gleich darauf auch wieder.

Sobald Chris uns in die Wohnung zu Alas gebeamt hatte, dass ich Fauns Aura hier fand überraschte mich bei weitem nicht, ließ ich meinen Bruder sofort los und eilte zu Alas. Dass ich seinen soweit fortgeschrittenen Zustand vergessen konnte, würde ich mir nie verzeihen, außerdem war Beor am Ende seiner Kräfte, da war es für mich nur selbstverständlich die Schmerzen auf mich zu nehmen. Kannte es ja auch schon.
Ich blieb jedoch mitten auf dem Weg stehen als mir einfiel wie ich immer reagierte und Beor würde mich dieses mal bestimmt sofort rauswerfen.
Mit einem nicht gerade leisen Knurren wandte ich mich um und blieb in der Küche stehen, tigerte dafür aber hier völlig nervös herum.
,,Könnte irgendwer dem Heiler sagen, dass ich mich um die Schmerzen kümmern werde? Und da akzeptiere ich kein nein, kann notfalls auch darauf bestehen, schließlich bin ich ja schuld drann´´, grummelte ich schlecht gelaunt, hasste es mehr als alles andere untätig hier rumzustehen, außerdem reizte wohl nichts mehr meine Nerven und trieb mich in den Wahnsinn als die Geburt eines meiner Kinder.

(hey, bin das Wochenende nur unregelmäßig und kurz im Internet, würd mich aber sehr freuen eine Antwort zu lesen, antworte dann auch direkt darauf, also spann mich nicht auf die Folter ^.~)

"Kannst du bitte die Kinder informieren?" bat Amigo, der kurzerhand an Kai vorbei schlüpfte - ihn liesen die Wegbegleiter auch problemlos durch.

Timo saß inzwischen wieder in der Küche, wenn auch noch in eine Decke gewickelt. Allerdings gab er wenigstens Kais Botschaft weiter, was allerdings eh schon ziemlich zu spät war.
Noch während Isai aufkreuzte, also der ältere, wurde sein jüngeres Selbst schon geboren - war ja eigentlich eh viel zu spät dran.

Es dauerte nicht lange, bis Amigo den Neugeborenen nach draußen zu Kai und dem Rest der Familie brachte, Beor war zu müde um dies zu übernehmen - allerdings war er wohl immer noch einer der erfahrensten Heiler was wiederum seine Müdigkeit wenigstens etwas ersetzte...

Uhruhig trat ich von einen Fuß auf den anderen, während ich ja warten musste, sah dabei immer wieder auf die Uhr. Allerdings vermied ich es zu fragen ob es normal ist, dass es so lange dauerte, wenn ich ehrlich bin kamen mir nämlich schon 10 Minuten quälend lange vor.
,,Wie... gehts dir?´´, fragte ich Timo nach einer Weile, wusste ja eigentlich immer noch nicht was mit ihm los war.

Noch bevor Amigo in die Küche kam, wurde ich kreidebleich im Gesicht und starrte völlig entgeistert zur Tür. In dem ganzen Chaos und der Vorfreude an Isai, hatte ich völlig vergessen, das sich die Dinge ja geändert hatten was mich betraf, ich war ja ein Vampir und eine Geburt ging nie ohne Blutverlust zustande. Sobald mir aber der Gersuch des Blutes zum ersten mal in die Nase gestiegen ist und ich deswegen so reagierte, wusste ich. Alas war ein direkter Nachfahre von Karal und was sein Blut für eine Auswirkung auf mich hatte wusste ich ja.
,,Scheiße´´, hauchte ich nur.
Ich war mir zwar sicher mich nicht sofort auf ihn oder Isai zu stürzen, aber konnte ich das wirklich so sicher behaupten?

Timo antwortete nicht mal auf KAis Frage - war dazu viel zu abgelenkt.
Während Amigo längst den Kleinen nach draußen brachte, beobachtete ich lieber Kai - immerhin stand dieser meinem Enkel sehr, sehr nahe.

Mit zittrigen Knien bewegte ich mich ganz langsam weg, versuchte dabei natürlich nicht irgendwie bemerkt zu werden, das wäre mir viel zu peinlich, was würd man sonst von mir denken? Ich schluckte schwer und versuchte den dicken Kloß in meinen Hals los zu werden. Dabei hatte ich mich doch so auf diesen Tag gefreut.

Sobald mein Rücken gegen die hölzerne Anrichte der Küche stieß, fuhr ich ruckartig herum und öffnete das Fenster, vor dem ich stand. Gierig sog ich die frische Luft ein und entspannte mich von Atemzug zu Atemzug mehr, während sich meine Lungen mit den reinen und frischen Geruch von sauberer Luft nach einem Unwetter füllten. Das Beben meines Brustkorbes wurde auch immer sanfter, bis es ganz aufhörte. Ich ließ meine Schultern wieder sinken und spürte jetzt erst die Anspannung, die ich gerade in den endlos vorkommenden Sekunden angenommen hatte.
Am liebsten hätte ich mir selbst eine saftige Ohrfeige dafür verpasst, dass ich derartig reagiert hatte, schließlich waren es Alas und mein Sohn! Sie waren Teil meiner Familie!
Ich schüttelte den Kragen meines Shirts um mir etwas kalte Luft unter das nassgeschwitzte Kleidungsstück zu fächern.
Noch einmal atmete ich tief durch, ehe ich das Fenster wieder schloss, immerhin war es kalt, und mich umdrehte. Dass mich vielleicht fragende und überaus misstrauische Gesichter mustern würden, war mir egal. Vielleicht mochte der ein oder andere sich vorstellen was gerade eben mit mir war, aber eine wahre Vorstellung von dem, wie das ist, hatte keiner von ihnen. Na gut, keiner außer einem, dem ich leider nicht unauffällig nicht ansah. Ich wollte Karals Blick nicht sehen, es war mir auch so schon peinlich genug. Wäre es nicht so eine unangenehme Sache hätte ich mich wohl geschämt, so aber machte es mir eher Angst.
Erneut schluckte ich schwer und machte ein leises schmatzendes Geräusch. Nicht nur mein Mund, sondern auch meine Kehle waren staubtrocken.
´´Gott verdammt, ich habe doch erst vorhin was getrunken´´, schallte ich mich in Gedanken. Dass ich aber in dem Zeitraum mehr Energie verbraucht hatte durch Magie und den ganzen Verwandlungen, als ich zu mir genommen hatte, wusste ich nicht. Ich konnte das ganze einfach nicht richtig einschätzen, ich war halt wirklich noch ein naiver und gefährlicher Neuling.
´´Ok ok, beruhig dich, es wird gleich gehen, du kriegst das hin´´, versuchte ich mich in Gedanken zu beruhigen, während ich den pochenden Schmerz in meinem Zahnfleisch nur zu deutlich spürte als meine Eckzähne vor Gier immer länger wurden. Hart bis ich den Kiefer zusammen, hoffe so natürlich durch den Schmerz den Drang zu unterdrücken oder wenigstens zu lindern.
Ich nahm schon längst nicht mehr war was um mich herum passierte, dieser Geruch umnebelte mein Gehirn wie eine Droge.

Tief sog ich die Luft ein und legte meinen Kopf in den Nacken. Mit gebleckter Oberlippe stieß ich die Luft sanft wieder aus.
Spätestens jetzt hätte ich meinen Bruder rufen müssen um mich schleunigst hier weg zu holen, doch es ging nicht.
Wie ein tollwütiges Tier ging ich fast komplett in die Hocke und fauchte wild, zum Angriff bereit.
Ich konnte mich selbst nicht mehr kontrollieren, war nicht mehr Herr über mich selbst, die Gier übernahm meinen Verstand.

Es war zu lange her, viel zu lange. Ich konnte mich kaum mehr erinneren wie schlimm es zu anfangs war. Immerhin lagen einige Jahrhunderte hinter mir, seit ich gebissen worden war.
Sonst hätte ich vermutlich eher reagiert. Während kai noch aus dem Fenster sah meldete sich unser neuster Zuwachs nämlich lautstark zu Wort, was mich sofort neugierig näher kommen lies. Fasziniert von meinem neuen/alten Enkel lächelte ich erfreut, verdrängte dabei einfach den Geruch des Blutes - nicht dass man dies je ganz konnte aber wenigstens hatte ich rechtzeitig getrunken und mich nicht so verausgabt wie Kai.
Erst als der Vogelmensch anfing zu fauchen drehte ich mich um, war aber wirklich nicht der schnellste.
Noch bevor ich mich gänzlich umgedreht hatte, hatte Timo bereits angefangen Amigo samt dem Neugeborenem aus dem Zimmer zu drängen. "Kai" stellte ich etwas verzögert fest, wobei ich mich langsam auf ihn zu bewegte. Innerlich dankte ich Gott innelich dafür, dass die Kinder wenigstens nicht im Zimmer waren. "Kai" grollte ich nun, hörbar iritiert. Allerdings nahm ich meinen Blick nicht von dem Vampir, wusste allerdings selber sichtlich nicht ganz, was ich tun sollte...

Als Timo meinen Mann und meinen Sohn aus den Zimmer brachte, knurrte ich tief aus der Kehle. Ruckartig fuhr mein Kopf herum als ich Karals Stimme hörte. Noch mit gebleckten Zähnen und einen Blick, vor Gier, wahnsinnig, sah ich den Vampir an. Jede Faser in meinem Körper war gespannt, bereit zum Angriff.
Erst die letzten Tage hatte ich gemerkt, dass ich tatsächlich einmal gehandelt hatte ohne gründlich nachzudenken.
Ich war viel zu wenig informiert was das Dasein eines Vampirs anging. Ich hatte keine Ahnung was das alles mit sich zog.
Ich dachte Blut trinken würde an sich reichen, da gäbe es ja genügend Möglichkeiten. Aber das es auch wie bei Menschen eine ungesunde Sucht zum Essen gab, die einen wie ein wildes Tier werden ließ und die ganze Persönlichkeit vernichtete, daran hatte ich ebenfalls nicht gedacht.