,,Das hat er auch gesagt, aber für mich klingt das nur nach eir schöneren Antwort wie, dass ich nicht gut genug bin´´, sagte ich und seufzte. ,,Hier ist doch schließlich schon die Barriere´´.

"Ja und? Auf so was kann man sich nie verlassen" protestierte ich. "Außerdem gibt es für fast alles einen Weg etwas zu umgehen. Jetzt still dir Mal vor so jemand wie... Yuriy oder Robin - also jemand der wirklcih nicht kämpfen kann - wird deswegen aufgegabelt."

,,Mhm... na gut, klingt logisch dann´´, sagte ich und seufzte. ,,Würd trotzdem lieber helfen als hier zu warten´´, sagte ich und sah Isai an. ,,Was machst du eigentlich den ganzen Tag?´´.

"Hab von Paps vprzeitig eine Burg geerbt und solang ich nicht irgendwo trainiert - sprich mich Beor durch die Mangel nimmt" erklärte ich mit leicht gequältem gesichtsausdruck, " bin ich da oder eben bei einem meiner Väter."

Skeptisch sah ich Isai an. ,,Wie, Beor und trainieren? Du meinst wohl lernen oder?´´, fragte ich, konnte mir nicht vorstellen, dass der Heiler kämpfen konnte.

"Er mag das lernen nennen - ich behaupte dass ist trainieren" entgegnete ich, seufzte dann. "Beor hofft wohl drauf dass ich hier unterrichte."

,,Und was trainiert der?´´, fragte ich nun neugierig nach.

"Bin zu Kampfmagier ausgetestet" erzählte ich Rahel, stutzte dann aber. "Äh sag mal, sollen wir im bad weiterreden? Dann kannst du erst duschen"

,,Und Beor kann sowas? Das will ich später schließlich studieren, zumindest das in der Art´´, sagte ich und sah erstaunt drein, nickte aber zu seiner Frage und lief sofort weiter zu unserer Wohnung.

(weiter in Jos und Talas Wohnung?)

Da ich den ganzen gestrigen Tag verschlafen hatte, hätte es mich nicht gewundert, dass ich in der Nacht nicht schlafen konnte und unruhig wurde. Allerdings war das eine Unruhe, die nichts mit zu viel Schlaf zu tun hatte. Nur wegen Amigo und Isai verkniff ich es mir mich von der einen zur anderen Seite zu wälzen. Stattdessen blieb ich ruhig liegen und geriet immer wieder in einen Dämmerzustand, bei dem ich sicher war wach zu sein, obwohl ich schlief. Im vermeindlichen Traum hörte ich eine Stimme, eine Bekannte, weswegen ich nicht sofort reagierte. Ein sengender Schmerz, der mir durch den Rücken zuckte ließ mich sofort hellwach sein und erinnerte mich auf schmerzliche Art und Weise die Stimme niemals zu ignorieren. Im vermeindlichen Wachzustand, blickte ich in die tiefen und unergründlichen Augen jenes Wesens, das als Tattoo auf meinen Rücken angebildet war. Aber es war nicht Dranzer, sondern der eine Phönix, die Gottheit, mit der wir ein Bündniss eingegangen sind. Ich erhob mich, alles schien mir so klar, dass ich nicht ein mal bemerkte, dass ich eigentlich schlafwandelte.
Wie von selbst kleidete ich mich an, wenn auch nur eine Hose, und trat aus der Wohnung. Ich wusste was ich zu tun hatte und ich fühlte mich irgendwie gut dabei, richtig erleichtert. Ein Kribbeln in der Magengegend rührte von der freudigen Aufregung, denn ich wusste was gleich kommen würde. Wie ich in das Büro des Heilers gekommen bin wusste ich am nächsten morgen nicht mehr, aber ich bediente mich schamlos an den Halluzinogenen, was am nächsten morgen auch offensichtlich war. Berauscht von den Mitteln trat ich hinaus ins freie, meine nackten Füßen sanken tief in den Schnee, führten mich trotz der eiseskälte immer weiter weg vom Gebäude. Erst in der Lichtung blieb ich stehen und staunte, als der Geist des Phönix mitten auf der Lichtung erschien. Ein Feuer brannte, mitten aus den Flammen erhob sich eine prächtige Gestallt. Menschlich, jedoch mit Federn und Flügeln, weder weiblich noch männlich, einfach atemberaubend. Die Gottheit tanzte ums Feuer herum, die langen, hochgesteckten Haare verdeckten das Gesicht, doch ich hätte es eh nicht sehen können, denn sie trug eine Maske, bei der nur die Augen deutlich zu sehen waren. Die Flammen spiegelten sich in ihrer Iris wieder und fixierten mich, wirkten hypnotisierend. Eine Melodie, so fremd wie aus alten Zeiten, erklang in meinen Ohren, wurde von mehreren Stimmen mit Gesang begleitet, obwohl nur die Gottheit sang. Ich spürte die Magie, die sie wirkte förmlich auf der Haut, die feinen Härchen auf meinen Körper richtete sich auf, meine Haut kribbelte, so stark spürte ich die Vibration ihrer Kraft. Das ganze war so betörend, dass ich nicht anders konnte als mich der Magie hinzugeben und mitzumachen. Es war eine ware Wonne, eine Ekstase, die sämtliche Sinne reizte und liebkoste. Ich verschmolz mit der Gottheit, ihr Ebenbild wurde durchsichtiger und legte sich wie ein Mantel über meinen Körper. Flügel anstelle von Armen, lange Schwanzfedern, die die Glut aufwirbelten, die Augen eines Falken.
Ich sah Dinge, die ich nicht hätte sehen können, Menschen, die nicht in der Nähe war, spürte ihre Gegenwart, Gedanken und Gefühle. Manche von ihnen, die ein sehr sensibles Gespür für Magie hatten erwiederten meinen Blick. Ich wusste, dass sie meine Anwesenheit spürten. Mein Geist war weit weg vom Körper, noch nie zuvor hatte ich diese Art der Magie gespürt, nur gehört, von meinen Ahnen.
Mein Bewusstsein wandelte auf anderen Pfaden, ich spionierte wie ein Adler aus sicherer Entfernung unsere Feinde aus, bereit, mich auf den Feind zu stürzen wenn es soweit war.
Mein Körper war längst in den Schnee gefallen, reglos lag ich da, wie schlafend, während die Kälte in meinen Körper kroch. Nichts zeugte von dem was zuvor auf der Lichtung geschehen ist, außer meinen Tattoo. Statt der Flügel auf den Rücken hatte ich das Muster eines Phönix lebensgroß auf den gesamten Körper verteilt, Arme waren mit einem Federmuster geschmückt, während sich an meinen Beinen die langen Schwanzfedern schlängelte.

Noch bevor der wütend Ausruf des Heilers durch die Gänge halte war mir klar dass etwas nicht stimmen konnte.
Wie so oft in letzter Zeit hatte ich einen Rundflug um die Schule unternommen. Sobald ich die geöffnete Tür sah durch die der Schnee ins Innere drang und sich als Wasserpfütze seinen Weg wenige Meter später weiter bannte, verwandelte ich mich zurück und schloss die Tür, dabei entgingen mri die Fußspuren nicht.
Diesen folgend - eilig sobald mir klar wurde dass hier jemand barfuß unterwegs gewesen war - dauerte es nicht lange bis ich Kai entdeckte. Oder ein Wesen das Kai ähnelte.
Fast schon ungläubig starrte ich die bewusstlose Gestalt im Schnee an, trat auch erst näher nachdem ich überprüft hatte dass dies Kai sein musste - jedenfalls der Aura nach gehend.
Danach eilte ich sofort an seine Seite, kniete mich auch gleich neben ihn. Hastig überprüfte ich erst ein Mal seinen Puls, war mir nicht so sicher ob er überhaupt noch lebte.

Als jemand neben mir war und meinen Puls fühlte, bekam ich dies am Rande des Bewusstseins mit. Kurz zuckte meine Hand, während die Augenlider flackerten. Allerdings hatte ich meine Temperatur auch nicht erhöht, was zum einen gut war, sonst hätte ja keiner so nahe an mich heran gekonnt. Andererseits wäre mir dann aber nicht so kalt.

Vorsichtig hob ich Kai kurzerhand hoch, versuchte dabei ihn so gut es ging gleich in meinen Umhang einzuwickeln. In diesem Moment war ich doch dankbar dafür, dass es schneite und nicht die Sonne schien.
In Gedanken rief ich nach dem Heiler während ich Kai nach drinnen verfrachtete.

Als Karal mich hoch hob, zuckte ich stark zusammen und riss ruckartig die Augen auf. Ich brauchte jedoch um zu begreifen, dass das jetzt die wahre Wirklichkeit war.

"Schlafwandelst du?" erkundigte ich mich trocken während ich mit ihm auf dem Arm die Schule betrat.