Von meinem Wegbegleiter lies ich mich zu Kiara fliegen. Nach dem ich das Schmerzmittel erhalten hatte besserte meine Laune sich tatsächlich - bis auf mein doch schlechtes Gewissen. Auf dem Weg zum Babylon streifte ich leise seufzend den Ring ab und lies ihn zur Kette unter meinem Hals wandern.

Sobald ich das Babylon vor mir sah, flog ich tiefer und landete dort.

(weiter in babylon)

Früh am morgen wachte ich auf, weil die Sonne durch das Wohnzimmerfenster direkt auf mein Gesicht schien. Mich leicht streckend biss ich die Zähne zusammen, stand dann auf. ‚Also wäre meine Magie nicht Feuer, wären die Nächte auf dem Sofa schlimmer’ dachte ich. Zwar tat mein Rücken mir weh, aber wenigstens war mir nicht kalt – wie so oft war ich auf dem Sofa eingeschlafen in meinen Sachen und ohne Decke oder gar Kissen.
Die Kette von meinem Hals nehmend trat ich zum Fenster, durch welches ich die Sonne aufgehen sehen konnte. Mich hinkniend faltete ich meine Hände um das Kreuz, senkte meinen Kopf und schloss meine Augen. Leise fing ich auf Gälisch an zu beten. Dabei vergaß ich um mich herum alles, denn wann immer ich betete hatte ich das Gefühl wieder 5-Jahre alt zu sein und recht sorglos im Kloster zu leben.
Zusätzlich tat es gut die Wärme der Sonne einfach nur genießen zu können. Erst lang nachdem ich verstummt war stand ich auf. Aus dem Fenster sehend lies ich die Kette mit dem Kreuz daran durch meine Finger wandern. ‚Eigentlich sollte ich wohl mit meiner Frau reden’ dachte ich, als meine Finger bei meinem Ehering ankamen – welcher in letzter Zeit immer öfter an die Kette wanderte. Allerdings redete ich mir jedes Mal ein, dass der Ring dort nur war um nicht schmutzig zu werden oder verloren zu gehen.
Mich aufs Fensterbrett setzend schloss ich meine Augen und wand mein Gesicht der Sonne zu, genoss einfach nur Mal die Wärme der Sonne und ignorierte die Arbeit, die unten auf mich wartete. Weiterhin lies ich die Kette durch meine Finger wandern, nun aber langsamer.

Da ich nicht noch ein Mal meine Ausbildung zu spät anfangen wollte um eine Verwarnung oder einen Rauswurf zu bekommen, war ich seit der ersten Verwarnung immer pünktlich im Keller gewesen. Genau wie jetzt. Dass Coin noch nicht aufgetaucht war störte mich nicht, hatte ja noch Arbeit. ´´Besser ich mach hier unten weiter als wenn ich ihn suche und er mir anhängt ich will mich verdrücken´´, dachte ich und arbeitete schweigend weiter, sah dabei auch nicht auf die Uhr.

Es dauerte, bis ich meinen Platz in er Sonne verlies. 'Tut gut' dachte ich, streckte mich dabei etwas. 'Vielleicht sollte ich heute früher Schluss machen und mich nachher irgendwo in die Sonne legen' überlegte ich. In aller Ruhe lief ich die Treppe nach unten. Recht erstaunt beobachtete ich Raffaelo, hatte nicht erwartet, dass er da war. "Guten Tag" grüßte ich den Engel ruhig, trat dabei zu ihm um zu sehen was er gerade tat.

,,Guten Tag´´, grüßte ich freundlich zurück und musterte Coin kurz. ´´Ob er noch immer so schlechte Laune hat?´´, fragte ich mich in Gedanken, arbeitete dann aber weiter und fragte besser nicht nach.

"Woran arbeitest du gerade?" erkundigte ich mich ruhig. Zwischen Raffaelos und meinen Arbeiten verlor ich manchmal doch den Überblick was der Engel jetzt genau eigentlich machte

,,Das hier´´, antwortete ich und reichte Coin die Skizze, sah ihn dabei an. ,,Wie gehts dir?´´, erkundigte ich mich schließlich, wollte ja nicht unhöflich sein.

Kurz studierte ich die Zeichnung und dann Raffaelos Arbeit. Zufrieden nickte ich leicht. "Recht gut - und dir?" erwiderte ich etwas knapp, legte dabei die Zeichnung wieder weg. "Wollte mit dir noch über deine letzte Arbeit reden."

,,Auch gut. Aber ich schlaf ja auch in einen Bett und nicht auf dem Sofa´´, antwortete ich und sah Coin an. ,,Jetzt oder nachher?´´, fragte ich zu der Aussage wegen meiner letzten Arbeit.

Kurz dachte ich nach. 'Also ich hab zwar heute noch nichts gemacht, aber ein etwas längeres Wochenende kann ich mir doch Mal erlauben' dachte ich. "Jetzt wenn möglich" antwortete ich daher. 'Wir können dass schließlich auch draußen in der Sonne machen' fiel mir ein - die Idee gefiel mir wirklich gut.

,,Ok´´, sagte ich und stand dann auf und brachte die Arbeit weg, ehe ich die Skizze wieder in den Ordner heftete. Sobald ich auch die anderen Sachen weggeräumt und gefegt hatte, ging ich zu Coin und sah ihn abwartend an.

Zufrieden beobachtete ich Raffaelo, holte nebenbei seine letzte Arbeit aus dem Regal. Ohne etwas zu sagen lief ich nach oben - Raffaelo hatte sicherlich nichts dagegen, wenn wir nach draußen gingen.

Ich folgte Coin nach oben, schwieg dabei aber und wartete einfach ab, hatte ja auch keine Ahnung wo Coin hingehen würde.

Barfuß lief ich aus dem Haus und direkt in den Garten. Mir einen sonngen Platz aussuchend setzte ich mich bald schon ins Gras. Während ich wartete dass der Engel sich setzen würde schloss ich kurz meine Augen und ddrehte meinen Kopf zur Sonne, die Schnitzerei lag derweil in meinem Schoß.