Überrascht blieb ich stehen und drehte mich zu Kai um. 'Kai? Ich kenne deinen Sohn seit er geboren ist und er war schon immer verantwortungsbewusst, du traust ihm doch nicht wirklich zu dass der Droge nimmt?' erkundigte ich mich, auch wenn ich normalerweise auf so etwas verzichtete war ich jetzt einfach zu müde um das zurück zu halten. Immerhin hatten wir halb zwei am Morgen. 'Was dein Sohn außer Alkohol genommen hat kann ich dir nicht sagen, aber Drogen sind es auf keinen Fall' setzte ich dann bestimmt hinzu.

'Und woher dann die vergrößerten Pupillen?', fragte ich recht skeptisch.

'Nun, im Moment bin ich nicht in der Lage zu sagen woher sie kommen. Eventuell hat ihm jemand etwas gegen die Schmerzen gegeben?' schlug ich vor, während ich nah dran war noch mehr zu sagen.

'Dann sind es also wirklich keine Drogen? Nichts was ihm schaden könnte oder wovon er abhängig werden könnte?', fragte ich nun wieder leiser in Gedanken, während ich mich zögernd auf Miguels Bettkannte setzte.

'So viel kann ich auf jedenfall sagen' erwiderte ich, lächelte Kai dann müde an. 'Ich schau morgen noch Mal nach euch zweien, sofern du keine weitere Frage hast.'

'Nein, die habe ich nicht mehr', antwortete ich und seufzte leise, sah dann beschämt und schuldbewusst zur Seite. ,,Tut mir leid´´, entschuldigte ich mich bei Miguel. ,,Ich dachte wirklich dass du irgendwas genommen hast. Ich traue dir woas nicht zu, deswegen war ich ja so schokiert.... aber die vergrößerten Pupillen.... ich kenn das doch...´´. Ich senkte meinen Blick.

Schweigend streckte ich mich im Bett aus, bekam dabei weder seine anschuldigenden Worte noch den enttäuschten Blick aus meinen Gedanken. Daher wand ich meinen Vater schließlich meinen Rücken zu und starrte an die Wand.

Ich sah Miguel an und biss mir unruhig auf die Unterlippe. ,,Ich wollte dir wirklich nicht was unterstellen, es tut mir leid´´, sagte ich leise, meinte es aber ehrlich. Mehr als entschuldigen konnte ich mich nicht und ich hoffte doch sehr, dass Miguel meine Entschuldigung annahm, schließlich liebte ich ihn, wie alle meine Kinder´´.

"Ach ja? Und deswegen der enttäuschte Blick und deine anklagenden Worte?" erwiderte ich leise, sah ihn dabei aber nicht an. Vor meinem Vater wollte ich nicht auch noch in Tränen ausbrechen und da ich spürte dass eben deise versuchten an die Oberfläche zu kommen schlang ich meine Arme um mein Kopfkissen und starrte weiter die Wand an.

,,Ich möchte nicht, dass du dir dein Leben mit Drogern vernichtest und auch wenhn ich eigentlich weiß,dass du sowas nicht machen würdest, glaubte ich es in dem Moment. Ich hab nur deine vergrößerten Pupillen gesehen und das war für mich eindeutig. Dass ich damit falsch lag weiß ich jetzt, wenn auch etwas spät. Tut mir leid. Ich hab mir nur Sorgen um dich gemacht´´, antwortete ich leise und sah Miguel an. Vorsichtig legte ich ihm meine hand auf die Schulter.

Angespannt blieb ich liegen und schwieg, dachte dann nach. Allerdings fiel es mir schwer. "Tu mir einen gefallen, ja?" bat ich ihn schließlich leise, drehte mich dabei um. Zeitgleich gab ich es auf zu verbergen dass meine Hände zittertenden - klappte ja eh nicht.

Zwar mochte ich es gar nicht einfach so ein Versprechen zu geben, ohne zu wissen was es war, doch meiner Familie vertraute ich, nickte daher und sah Miguel abwartend an.

"Bevor du jemals noch jemand unterstellst dass er Drogen genommen hat, geh erst sicher dass es wirklich so ist - aufregen kannst du dich später immer noch" sagte ich leise, lies dabei meinen Blick gesenkt. Ich wollte auf keinen fall dass meine Geschwister sich je mit den selben Sorgen, wie ich sie gerade hatte, herum plagen müssten.

,,Ich weiß dass ich ein Fehler gemacht habe und es war auch nicht der erste. Es war keine Absicht´´, sagte ich leise und stand auf, da ich dachte, dass mich Miguel nicht mehr sehen wollte. ´´Ich hätte ja damals schon zu Amigo gesagt, dass ich kein guter Vater bin´´, dachte ich traurig.

Vorsichtig hielt ich seine Hand fest, rutschte dabei etwas zur Seite um ihm mehr Platz auf dem Bett zu machen. "Mach so was nur bitte nie wieder" bat ich ihn leise.