,,Ja´´, antwortete ich knapp und sah durch die Spiegelung im Fenster, kurz zu Beor. ,,Kennst ihn doch´´, setzte ich dann noch hinzu, ehe ich wieder hinaus sah.

Leicht lächelte ich, blieb dabei aber stehen. "Nun, dein Mann schien auch recht fasziniert zu sein" informierte ich Tala weiter,

,,Tja... sind eben beide sehr Tierbegeistert´´, sagte ich und fuhr mir kurz über das Gesicht. ,,Würdest du vielleicht gehen? Ich wollte wenigstens noch ein par Minuten schlafen, ehe ich nicht mehr ruhig liegen kann´´.

"Nun, mein Angebot bleibt bestehen dass ich dir helfen" informierte ich Tala leise, zog mich dabei nur ungern zur Tür zurück. Diese schließlich öffnend lief ich doch auf den Flur und schloss die Tür hinter mir.

Sobald Beor die Tür geschlossen hatte, amtete ich hörbar aus. ,,Verdammt, ich kann bald nicht mehr´´, murmelte ich leise und bewegte mich dabei äußerst unsicher zum Bett. ,,Wenigstens ein par Minuten´´, setzte ich in der gleichen Lautstärke hinzu und krabbelte dabei mit den Klamotten unter die Bettdecke.

Ratlos starrte ich den Flur entlang, warf dann einen Blick auf die Tür. 'Er braucht schlaf...' dachte ich unruhig.

'Wenn ich Glück hab, hat er dass' dachte ich, lief dabei mit meinem Block und einem Stift in der Hand durch die Villa und hielt dabei ausschau nach meinem großem Bruder. 'Und wenn nicht... na a, wird schon keiner mitkriegen... ich kann doch nichts dafür dass ich ausgerechnet dann ein Lied in den Kopf kiregen musste' dachte ich.

Mit Kopfhörern auf, hatte ich mich wie so oft, in den Fitnessraum verzogen um dort zu trainieren, war inzwischen auch schon recht lange auf den Laufband.

'War klar' dachte ich verwundert, lief dann nach unten. 'Justin? Hast du Mal einen Moment?' erkundigte ich mich bei meinem Bruder, hielt dabei aber bereits auf ihn zu. Zwar war es dochs ehr selten dass ich ihn fragte wie etwas ging- jedenfalls in der Schule - trotzdem hatte ich keine Probleme damit meinen Bruder auch Mal um Hilfe zu fragen.

'Klar', antwortete ich knapp und lief langsamer, bis ich entgültig stehen blieb. Ich speicherte kurz die Daten noch ein, ehe ich das Laufband ausstellte und runter ging. Sofort nahm ich mir mein Handtuch und wischte mir den Schweiß von der Stirn und vom Nacken, während ich auf Miguel wartete. Kurz betrachtete ich mein Spiegelbild, grinste dann zufrieden. Meinem nächsten Auftrag als Tänzer kann ich ohne Sorgen antreten.

"Eitelkeit ist eine Sünde" erklärte ich, ahmte dabei die Stimme unseres Religionslehrers nach - der uns heute nämlich genau dass verkündet hatte. Meinen Bruder angrinsend musterte cih ihn trotzdem kurz. "Hmm... bin echt beruhigt dass auf unsere Familie die Aussage >Schön aber blöd< nicht zutrifft" stellte ich fest, hielt ihm dann einfach mein Blatt mit der Matheaufgabe vor die Nase.

,,Ich weiß. Nazismus oder wie sich das nennt. Eine der sieben Wurzel des Bösen, die zu der Todsünde führt´´, setzte ich gleich noch hinzu und grinste Miguel an. Ausnahmsweise passte ich momentan nämlich im Unterricht auf. Keine Ahnung wieso, aber der Unterricht gefiel mir sogar. Eigentlich nicht der Unterricht selbst, sondern die Herrausforderung immer mehr zu lernen und besser zu sein als andere.
Ich nahm das Blatt entgegen und legte das Handtuch weg.

Scheinbar geschockt sah ich drein. "o.k., wer bist du und was hast du mit meinem Bruder gemacht?" erkundigte ich mich, warf dabei nur kurz einen Blick auf das Blatt. 'Hab da nicht so ganz... äh.. war bei der Erklärung nicht so ganz.. geistig anwesend?' schlug ich meinem Bruder vor, wich aber in Gedanken aus. Unsere Väter wären sicherlich nicht erfreut wenn sie davon erfahren würden.

,,Bin ich auch oft nie, vor allem wenn mein Terminkalender so voll ist wie die nächsten zwei Monate. Extrem, so viel hatte ich sonst noch nicht. Also die Planeten stehen momentan gut, kann ruhig so bleiben´´, sagte ich und sah dabei nachdenklich auf das Blatt, musste mir das jetzt nämlich selbst erst mal wieder in Gedanken erklären. ,,Na hoffentlich verstehst du es auch, wenn ich es dir erkläre´´, sagte ich und hob meinen Kopf. Dabei sah ich meinen Bruder direkt an.

"Klar tu ich dass" erwiderte ich erwartungsvoll, sah Justin dabei leicht streng an. "Du solltest aufpassen" erinnerte ich ihn, obwohl ich dazu eigentlich nicht viel sagen konnte.