Schweigend folgte ich Raffaelo, lief dann an ihm vorbei und hielt dabei auf mein Haus zu. Zwar war es recht weit von hier, trotzdem wäre es mir nie in den Sinn gekommen, ein Bus oder sonst irgendetwas zu nehmen.

Ich lief neben Coin und sah mich dabei ein wenig um, überlegte auch schon wieder wie ich die Stille brechen könnte.Wie immer dauerte es nicht lange bis ich was gefunden hatte. ,,Wie lange hast du eigentlich in Schottland gelebt?´´, fragte ich ihn schließlich.

"16 Jahre" antwortete ich ruhig, sah dabei aber nicht zu dem jungen Mann sondern nur nach vorne. Ruhig lief ich weiter.

,,Warum bist du dann aus Schottland gegangen und nach New York gekommen?´´, fragte ich neugierig weiter, wollte einfach etwas mehr über Coin erfahren.

"Bin ich nicht" entgegnete ich, sah dabei nur kurz zu Raffaelo - immerhin hatte mein Weg mich nicht gleich von Schottland aus nach New York gebracht. Erst war ich um die ganze Welt gereist.

,,Wie, bist du nicht?´´, fragte ich und sah Coin leicht verwirrt an. ,,Erzähl doch Mal was über dich´´, forderte ich ihn freundlich auf und lächelte dabei.

"Nach Schottland bin ich erst Mal rumgereist, ehe ich nach Amerika kam" erzählte ich, wenn auch auf die knappste Art die möglich war - immerhin umfasste diese Zeitspanne sechs Jahre.

,,Genau wie ich´´, stellte ich fest und grinste dabei. ,,Ok, ich bin nur ein Jahr gereist´´, sagte ich und sah wieder nach vorne. ,,Und wie lange bist du gereist und wohin überall?´´.

"Sechs Jahre und um die ganze Welt - mehr oder weniger" entgegnete ich gewohnt knapp, lief dabei unbekümmert weiter. Im Grunde gefiel es mir sowieso besser eine Strecke zu Fuß als irgendwie anders hinter mich zu bringen - wusste man wenigstens, was man geleistet hatte.

,,Warst du auch in Italien?´´, fragte ich und sah Coin wieder an. Mir war schon aufgefallen dass er sehr wortkarg war, doch störte mich das nicht.

Schweigend nickte ich, führte Raffaelo dabei weiter. Mich kurz umsehend richtete ich mein Blick auf mein zu Hause, welches nun nicht mehr weit war. Den Gartenzaun für den Engel aufhaltend sah ich mich kurz suchend um, ob irgendwer aus meiner Familie da war.

(WEiter im Haus von der Familie Dómhnall ? )

Leicht amüsiert sah ich drein. "Ist uaf jedenfall eine bequeme Reiseart - jedenfalls für mich" erklärte ich, sah mich dabei etwas aber nebenbei um.

,,Ja das kann ich mir vorstellen´´, sagte ich grinsend und sah Timo an, musste ja zum Glück nicht auf den Weg achten. Die Chance, dass ich irgendwo über den Dächern New Yorks gegen irgendwas fliegen würde war relativ gering. ,,Hast du schon angefangen nach zu fragen?´´, fragte ich Timo schließlich, senkte dabei auch meine Stimme und wurde ernst. Allein mein Ton müsste schon veraten, dass ich damit nur die Sache mit Starlet meinen konnte.

"Noch nicht" log ich, sah dabei absolut unschuldig drein - musste ja nicht unbedingt zugeben, dass die zwei Jungs längst im Gefägnis saßen. Allerdings hatte ich es nicht lassen können mit denen vorher eine Schlägerei anzufangen. Dies war zwar ein weiterer Eintrag in meiner leider recht großen Akte, doch störte mich dies nicht. Die zwei Jungs würden selbst wenn sie aus dem Gefägnis kamen nie wieder sich auch nur in die Nähe meiner Tochter wagen.

Ich seufzte leise als Timo das sagte. ,,Wie lange hast du noch Zeit, nachzufragen bevor Starlet wieder da ist?´´, fragte ich und sah nun doch lieber wieder nach vorne und wich einen Schwarm Tauben aus. ,,Wo genau befindet sich eigentlich Kai mit seiner Familie und Starlet?´´.