,,Wenn es dir nicht zu langweilig wird´´, entgegnete ich, runzelte dabei aber nur kurz, verwirrt die Stirn. Ich trank meinen Kaffee aus und warf den Plastikbecher danach sofort in den Müll, ehe ich zum Schreibtisch ging. ,,Was hast du heute so gemacht?´´, fragte ich Amigo schließlich, damit ihm wenigstens nicht zu langweilig wurde, während ich arbeiten würde.

Mir es auf einem Stuhl bequem machend dachte ich kurz nach. "War für eine ganze Weile am Hafen.. aber insgesamt wohl viel nachgedacht. und natürlich viel Zeit mit unseren zwei Kleinen verbracht" zählte ich schließlich auf.

,,Nachgedacht über Mark?´´, fragte ich, während ich mir die Zettel genauer ansah. ,,Hat gestern eigentlich jemand mitbekommen, dass er da war?´´.

Leicht nickte ich. "Genau, wegen ihm" gab ich zu, seufzte dann leise. "Nun, Beor hat ihn bemerkt nud ich glaub Karal auch, ansonsten aber niemand."

Ich nickte leicht und war auch froh, dass ihn ansonsten niemand bemerkt hatte. ,,Und was denkst du jetzt über ihn?´´, fragte ich und legte die Blätter zur Seite und sah Amigo an. ,,Was sollen wir jetzt machen? Immerhin ist er ja praktisch schon erwachsen´´.

(muss mich eben um mein Essen kümmern)

(K, guten dir )

"Ja und? Sofie doch auch..." erinnerte ich ihn, seufzte dann erneut. Mich zurück lehnend sah ich nachdenklich drein. "So weit ich das beurteilen kann ist er wirklich nett" setzte ich hinzu.

,,Bei Sofie ist es ja wohl auch anders, sie hatte ja auch niemanden mehr´´, entgegnete ich und sah meinen Mann an. ,,Hast du dir auch schon Gedanken gemacht, wie es mit dem Jungen weiter gehen könnte?´´, fragte ich neugierig nach.

(danke,aber noch nicht fertig)

"Inwiefern weitergehen?" hakte ich recht erstaunt nach, legte dabei den Kopf leicht schief.

,,Keine Ahnung. Ob wir es den Kindern sagen, ob der junge bei seiner Mutter bleibt, sowas eben´´, versuchte ich zu erklären.

"Ach so..." murmelte ich, dachte dann nach. "Nun, noch nicht groß drüber nachgedacht - was gibt es da auch zu überlegen? Mark gehört zur Familie, ich glaube nicht dass ein DNA-Test da noch was anderes fest stellt. Daher würde ich ihm schon gerne anbieten dass er zu uns ziehen kann wenn er will. Theoretisch ist er doch auch gezeugt worden bevor wir zwei wirklich zusammen kamen und dass er geboren wurde wussten wir beide nicht... also kann dass doch niemanden stören."

,,Er wurde gezeugt als wir noch nicht zusammen waren´´, sagte ich und steckte die Zettel in meine Aktentasche ein. ,,Genaugenommen am gleichen Tag wie Justin. Es hat gedauert, bis ich überhaupt wieder wusste, wer diese Frau ist. Eine Freundin vin Justins Mutter, zumindest war sie es früher mal. Denke ich, interessierte mich nicht. Hab die Frau eh nur ein par Minuten gesehen, während ich was mit ihr hatte. Ging recht schnell, war nie eine große Nummer gewesen´´. Ich schloss meine Tasche und sah Amigo wieder an. ,,Sicher, dass unsere Kinder nichts dagegen hätten, wenn plötzlich ein weiterer Sohn von mir in die Villa zieht?´´.

"Natürlich bin ich mir da sicher, Familie ist doch Familie" entgegnete ich unschuldig, glaubte ich dies auch. "Außerdem können wir ihm die Möglichkeit doch nicht verwehren. Wäre ja genauso wie wenn wir beispielsweise Bryan nicht aufgenommen hätten"

,,Mhm....´´, machte ich und sah nachdenklich nach draußen auf die Stadt herab. ,,Bevor wir ihm das Angebot machen, sollten wir vielleicht erst mal unseren Kindern sagen. Oder sollte er dann dabei sein?´´, fragte ich meinen Mann.

Ratlos sah ich drein, zuckte dann leicht mit der Schulter. "Wie wäre es, wenn wir erst mit Justin reden und uns dann entscheiden wann wir es unseren anderen Kindern sagen?" schlug ich schließlich vor.

,,Wieso willst du es zuerst Justin sagen?´´, fragte ich verwirrt und nahm meine Tasche vom Schreibtisch und gab meiner Sekretärin in Gedanken bescheid, dass ich das Ministerium gleich verlassen würde.