Leicht lete ich nun den Kopf schief, schwieg allerdings jetzt. 'Sollte mich nicht immer so einmischen' dachte ich, obwohl ich ihr dazu geraten hätte sich Mal untersuchen zu lassen.

Schweigend aß ich meine Pizza, wobei man mir auch ansah, dass mir diese ungewöhnliche Kombination schmeckte. ´´Ok... also Beor werde ich ja wohl fragen können, Aremion sagte ja, dass er seinem Vater noch nichts davon gesagt hatte´´, dachte ich. Zu dem Heiler in meiner Heimatstadt konnte ich nicht gehen, der hätte sofort gefragt wieso ich den Test machen will.

Mir den Salat schmecken lassend schwieg ich erst Mal, da sie ja auch nichts sagte.

Sobald ich aufgegessen hatte, legte ich die Gabel und Messer auf den Teller, sah Timo dann an. ,,Ok, hast wahrscheinlich recht, Untersuchung wäre wohl sinnvoll. Und wenn es negativ ist, finde ich vielleicht wenigstens den Grund warum ich nachts nicht schlafen kann´´, sagte ich zu Timo.

Verdutzt sah ich drein "Dass könnte an der Temperatur liegen - in Phoenix ist es ja noch schlimmer als hier" schlug ich vor. Fertig war ich schon längst, hatte aber weiter geschwiegen.

,,Ich weiß, aber wer weiß, vielleicht hab ich mir ja irgendwas eingefangen und bis deswegen etwas seltsamer als sonst´´, schlug ich vor und stand auf. ,,Also gut, kommst du mit, oder soll ich alleine gehen?´´, fragte ich.

Leicht hob ich eine Augenbraue. "Also wenn du lieber unterstützung hättest komm ich natürlich mit" entgegnete ich, stand dann auf. Kurz schätzte ich was das Essen kostete, legte dann noch etwas mehr dazu.

,,Unterstützung wohl nicht, aber sagen wir es so, sollte ich wirklich schwanger sein, ja dann... sag ich Mal willkommen in eurer Familie´´, sagte ich leise und legte meine Hand auf die Schulter des Wächters.

(weiter in Beors und Isis Wohnung?)

Mit einen Kampfschrei, der im lauten Geschrei der umstehenden Teilnehmer und Schaulustigen unterging, stürzte ich mich auf meinen Gegner und versuchte ihn zu Fall zu bringen. Obwohl ich die Bandagen um meine Hände und den Füßen festgezogen hatte, wurden diese langsam locker. ´´Man, das darf doch nicht wahr sein´´, fluchte ich in Gedanken und duckte mich unter einen Tritt meines Gegners. Ich stützte mich mit den Händen ab und trat schräg nach oben in den Bauch des Mannes. Ich vernahm deutlich das Jubbeln der anderen Kämpfer und steigerte mich hinein, ich wollte jetzt gewinnen.
Schon seit einigen Wochen verkehrte ich in den zwielichtigen teil von New York. Besonders die Straßenkämpfer in der Bronx hatten es mir angetan, ich wollte auch endlich Mal richtig kämpfen, nicht so wie in dem Kickboxverein. Eine altes Parkaus diente ein par Mal in der Woche als Austragungsort. Nicht nur das, es gab auch andere illegale Geschäfte wie Drogenhandel, Waffenschmuggel und ein Verkauf von Menschen, den ich einfach stur ignorierte. Gerade Letzteres erschreckte mich jedes Mal aufs Neue und ich versuchte davon nichts mitzukriegen. Allein auf den Kampf kam es mir an.
Ich biss die Zähne zusammen als ich mit den Rücken gegen die Wand des Metallgitters gestoßen wurde. Der Zaun wackelte beachtlich, trotzdem gab die Konstruktion nicht nach. Indirekt kam ich mir vor wie ein Tiger im Käfig. es gab eigentlich kein entkommen, aber für den Notfall, wenn die Polizei kam, konnte man immer noch hochklettern und hinaus springen. Ein Mal musste ich dies sogar miterleben.

Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung durchstreifte ich New York.
Als ich meinte aus einem der heruntergekommenen Parkhäuser ausgerechnet Rahels Aura zu spüren stutzte ich, stockte dann. Ungläubig blieb ich einen Moment stehen.
Gleich darauf jedoch durchstreifte ich bereits das Parkhaus, auf der Suche erst ein Mal nach Rahel. Der Drogenhandel und auch der Waffenschmuggel entgingen mir dabei nicht - im gegesantz zu dem Menschenhandel - doch ignorierte ich beides. Beides war in meinen Augen nicht wichtig genug als dass ich mich darum kümmern sollte, oder jedenfalls jetzt kümmern sollte.
Wichtiger war mir doch was ausgerechnet Talas Sohn hier machte.
Mich so unauffällig wie nur möglich durch die Menschen schlängelnd hielt ich auf das lauteste Geschrei zu. Dass ich ausgerechnet in dieser Szene groß geworden war half mir doch sehr bei dem Versuch näher an das Schauspiel heranzukommen - dass des weiteren mein Blick eiskalt geworden war, trug sein übriges dazu bei.

Als ich meinte Timos Aura zu spüren, stockte mir der Atem. ´´Das kann nicht sein´´, dachte ich fassungslos und sah mich panisch um. Ohne nachzudenken sprang ich auf das Gitter und krabbelte so schnell hoch wie ich nur konnte. Dass das Publikum nicht begeistert war, schließlich wurden auch Wetten abgeschlossen, entging mir nicht. Allerdings musste ich zusehen, dass ich hier weg kam, ehe der Vogelmensch mich entdeckte. Ich hangelte mich über das Gitter und sprang auf der anderen Seite hinunter. Recht unsanft stieß ich die Leute beiseite und wühlte mich durch die Menge. Sobald ich frei war, rannte ich los.

Recht erstaunt sah ich dem Rotschopf nach, nützte nur noch eine Sekunde um zu überprüfen dass sein Gegner noch lebte - warum sonst auch sollte Rahel wegrennen?
Dann aber setzte ich dem Mischling hinterher, stieß dabei unsanft mehrere ZUschauer an. Mein Ziel war nun Mal einzig und alleine Rahel einzuholen. Auf die Idee dass er ausgerechnet vor mir weglaufen könnte kam ich gar nicht.

´´Scheiße, scheiße, scheiße´´, dachte ich panisch, während ich durch das alte Parkhaus rannte. Fast rutschte ich in einer Pfütze aus, konnte mich aber gerade noch fangen und rannte weiter. Das Treppenhaus zu nehmen war mir zu gefährlich, da war Timo bestimmt schneller als er sowieso schon war. Ich mochte den Vogelmenschen, zweifelslos, aber ich hatte Angst, dass er mich bei meinen Eltern verpfiff und auffliegt, was ich unter anderem in meiner Freizeit machte.

Rahel nach hetzend sah ich kaum nach Rechts oder Links, hätte sonst wohl einige Leute entdeckt die ich kannte- wenn auch wohl die meisten nicht positiv.
Darauf meinen Geist auszustrecken um Rahel anzusprechen kam ich jedoch noch nicht.

Gehetzt zog ich die Luft ein, die in meiner Lunge brannte, wäre vor Dank am liebsten auf die Knie gefallen, als ich endlich die letzte Etage erreichte. Als ich aber bemerkte, dass die Ausgänge versperrt waren, fluchte ich lautstark und sah mich um, ehe ich mir ein Versteck suchte, wenn auch kein gutes. Mit stark klopfenden Herzen blieb ich stehen und lauschte, hörte aber nur das Blut in meinen Ohren rauschen und mein viel zu lautes Atmen.