Dass due lauten Rufer der Menschen zu Ansporn für meinen Gegner waren und verschiedenste Arten rufen mich zu besiegen, entging mir nicht und genau das machte mich wütend. Diese arrogante Art des Mannes mochte ich gar nicht, hielt der sich etwa für was Besseres, nur weil die da draußen seinen Namen kannten?
Ich ließ mich auf einen Nahkampf mit ihn an, wobei ich mehr parierte als angriff, hinzu kam noch, dass meine Verteidigung nicht die Beste war. Angetrieben von meiner Wut stürzte ich mich auf ihn und riss den Mann zu Boden, schlug dann mit den Fäusten auf ihn ein. Dabei blendete ich alles aus was mich ablenken könnte. Ich biss die Zähne zusammen als ich von ihn runtergeworfen wurde und mit den Rücken gegen das Gitter knallte. ,,Hey! Was soll das!´´, schrie ich gegen den Lärm an als ein par Anhänger von meinen Gegner meinten mich durch das Gitter packen und festhalten zu müssen.

Ein eisiger Blitz schoss zwischen die Zuschauer die meiner Meinung nach viel zu dicht an Rahel gekommen waren und das Gitter selber, löste sich allerdings auch auf sobald die leute zurück getreten waren. 'Hier wird nicht fair gekämpft' erinnerte ich Rahel etwas knapp, behielt dabei die Leute erneut im Auge.

'Das weiß ich auch', grummelte ich in Gedanken aufgebracht und ging sofort wieder auf meinen Gegner zu. Dass dieser in der Szene recht bekannt war und immer zu den ersten fünf gehörte, konnte ich nicht wissen. Genau deswegen war ich auch so sauer, weil ich noch immer dachte, dass es sich um diesen arroganten Mann nur um einen einfälltigen lackaffen handelte.

Kurz überlegte ich, ob ich noch mehr sagen sollte. Dann aber schwieg ich. Zum einen wollte ich Rahel nicht stören und zum anderen war ich der Meinung dass er selbst seinen Weg finden musste.

Ich biss die Zähne zusammen und taumelte zurück. Schützend hob ich die Arme über den Kopf und konnte so war einen Schlag abfangen, dafür wurden mir aber die Füße nach vorne gerissen und ich landete auf den Boden. Ich versuchte den Mann von mir zu stoßen als ich sein Gewicht auf mir spürte, bediente mich sogar der unfairen Methode und zog ihn an seinen haaren von mir runter. Dies fand zwar kein guten Anklang bei den Zuschauern, aber es brachte mir was. Eher durch einen glücklichen Zufall als durch Können trat ich ihm mit einen Tritt so in den Rücken, dass er mit der Stirn gegen eine Stange knallte und bewusstlos zu Boden sank.

Überrascht hob ich eine Augenbraue, arbeitete mich längst schon in Richtung der Tür durch - vorsichtshalber. Da mich keiner bis jetzt mit dem Eisblitz in Verbindung brachte hatte ich auch keine Probleme.

Ich stand auf und rang erschöpft nach Luft, während ich meinen Gegner betrachtete. Da ich aber nach den Regeln gewonnen hatte, trat ich zur Tür. Eher widerwillig wurde diese geöffnet. Die vielen finsteren Blicke verrierten mir nur zu deutlich, dass ich mir durch diesen Sieg eine Menge Feinde eingefangen hatte. So unaufällig wie möglich versuchte ich an ihnen vorbei zu kommen.

Mich weiter vordrängelnd tauchte ich bald schon neben Rahel auf. "Wir sollten gehen" stellte ich einfach nur leise an den Mishcling gewand fest.

,,Was?´´, fragte ich und sah Timo fassungslos an. ,,Aber ich bin doch noch nicht raus, ich bin weiter. Gut, das war jetzt mehr Glück, aber dann schaffe ich den Zweiten auch noch´´, sagte ich, wollte jetzt nicht weg. Wie sehe das denn aus? Als hätte ich Angst und die hatte ich nicht.

Kurz sah ich mich um, erwiderte dann einige der finsteren Blicke drohend. "Wann?" wollte ich einfach nur wissen - also wann es weiter für ihn ging.

,,Weiß nicht, in einer oder halben Stunde´´, antwortete ich und fuhr mir durch die Haare.

"Na, dann sollten wir nicht gerade vor der Tür warten" stellte ich fest, wollte jetzt erst mal mit Rahel an ein ruhigeres Fleckchen wo ich mehr übersicht über die Lage hatte.

,,Warum, stimmt irgendwas nicht?´´, fragte ich nach, sah mich dann auch beunruhigt um.

"Die nächste wollen rein?" schlug ich vor, trat dann ein Stückchen weg. 'Außerdem sind einige seiner Anhänger nicht allzubegeistert' setzte ich in Gedanken hinzu.

,,Oh, achso, ja klar´´, sagte ich und lief dann auch vom Eingang weg und sah immer wieder zu Timo. 'Der hatte Anhänger? Na gut, ok, war nicht zu überhören. Aber was sollen die schon machen? Mich entführen? Verkaufen? Drogen einflößen? Bedrohen?', fragte ich, zweifelte nämlich stark daran, dass die überhaupt was machen würden deswegen. Damien hatte eindeutig recht, ich war zu naiv.