"Gut ausgedacht" stimmte ich kai zu, wobei ich mich fragte was ich nur als Grund meiner Anwesenheit angeben sollte - darüber hatte ich mir nämlih nicht allzu viele Gedanken gemacht. "Ich mag mich irren, aber liegt in eurer Familie nicht das Aussehen... nah beieinander?" erkundigte ich mcih als mir wieder die Ähnlichkeit zwischen Kai und Justin einfiel.
Nebenbei dachte ich aber weiter nach.

,,Du irrst dich leider nicht´´, antwortete ich und seufzte innerlich. ,,Ich habe auch noch das Pech, das Alexander, so der Name des amtierenden Herrschers, nicht nur verdammt gut im Kampf, sondern auch noch sehr gebildet ist für diese Zeit. Nicht umsonst ist er einer der besten aus unserer Linie. Ich kann nur hoffen, dass wenn er mich durchschaut und weiß wer ich bin, er meiner wahren Geschichte glauben wird´´, erklärte ich und sah Karal nur kurz an, ehe ich wieder nach vorne sah.
Entgegen meinen Erwartungen schickte man uns doch keine Botenm vorbei. Ungehindert gelangten wir auf den sandigen Weg, der zu dieser Zeit als Hauptstraße galt um in die Stadt zu gelangen. Es ging stetig bergauf, was man deutlich an den angespannten Muskeln zweier Lastpferde sah, die einen Karren hinter sich herzogen. Der Mann auf den Wagen schien uns nicht zu beachten, zum Glück. Unbemerkt überholte ich ihn und lief ein wenig schneller. Jedoch wurde die Straße allmälich voller, viele Händler, darunter aber auch Gaukler, versuchten in die Stadt zu gelangen. ,,Phinix ist die Hauptstadt und war schon immer Zentrum des Handelns hier im Königreich´´, erklärte ich Karal. Ich war keineswegs redegesellig, aber ich konnte ihn solche Informationen kaum verweigern.

Aufmerksam hörte ich zu und merkte mir alles.
Nebenbei sah ich mich nur etwas um. "Merkt man" komentierte ich nach einem moment einfach nur, dies war schließlich wirklich nicht zu übersehen. Die Händler kurz eingehender musternd schmunzelte ich leicht. 'Diese Stadt besteht aber doch wohl nicht nur aus Vogelmenschen, oder?' hakte ich vorsichtshalber nach. Als Wolfsmensch und obendrein Vampir musste ich schließlich sichergehen dort überhaupt willkommen geheißen zu werden.

,,Nein, nicht nur. Es leben durchaus auch noch einige Elfen dort, sowie Nymphen, Feen und andere Wesen. Außer Katzenmenschen sind eigentlich fast alle Wesen willkommen. Und Wolfsmenschen sowieso, sie sind ja unsere direkten Nachbarn´´, erklärte ich und legte meinen Kopf in den Nacken als wir uns der Zugbrücke näherten. Es war sofort zu sehen, dass auf den Mauern deutlich mehr Wachen waren als nötig wäre. Auch dass sie nicht nur mit einen Sperr, sondern noch mit Schwert und Schild bewaffnet waren ließ darauf hindeuten, dass die Zeiten des Friedens sehr angespannt und fast vorbei waren.
Der Handler vor uns kam durch, als ich jedoch auf der hölzernen Brücke stand und hinein wollte, kreuzten die zwei Wachen ihre Lanzen. ,,Gebt euch zu erkennen Fremder´´, verlangte einer der Wachen von uns. Ich zog nur widerstrebend meine Kaputze zurück und sah den Mann an. ,,Kai, Sohn des Tares aus Swilanga, ein kleines Dörfchen im Süden des Landes´´, stellte ich mich vor, während die Wache mich misstrauisch musterte. Sie zögerten, das war ihnen deutlich anzusehen, denn mein tadelloses Auftreten, was an meiner peinlich sorgfältigen Pflege lag. Sie tuschelten kurz miteinander und schmunzelten schließlich. ,,Nun denn, so tretet ein Kai Taressohn. Wir werden uns heute sicherlich im singenden Pfau wiedersehen´´, sagte der Wächter, während beide ihre Lanzen zurückzogen.
Ich versuchte jeglichen Kommentar darauf hinunter zu schlucken und lief lieber schnell hinein, bevor mir noch was rausrutschen würde.

Beinahe harmlos sah ich drein, dachte dabei kurz nach wie eigentlich nur mein entsprechender Nachfahre in dieser Zeit gehießen hatte. 'Wer war dass noch gleich?' wunderte ich mich. Dass ich aufgehalten wurde war klar, wenn man schon Kai aufhielt.
In typischer Manier meiner Familie fing ich an erst mich mit Alexander vorzustellen und danach die Vorfahren des aktuellen Alexanders so weit aufzuzählen bis es den Wächtern reichte und diese mich nur noch nach dem Ort fragten. 'Upps.... was war dass noch?' wunderte ich mich etwas, bekam aber dieses auch noch raus. Kai nach drinnen folgend lies ich meine Kapuze unter. 'Vielleicht sollte ich irgendetwas mit meinem Gesicht anstellen, dann könnte ich die Kapuze tragen' dachte ich da ich ewig die Kapuze nicht ablassen konnte und mir die Sonne auch schaden würde. 'Ob empfindliche Haut zählt? Nee... wäre eine Schwäche also nciht akzeptabel.... bleibt also nur.... Weihwasser' dachte ich widerstrebend.

,,Was für eine Unverschämtheit, wäre ich der amtierende König würde ich das meinen Wachen mit einer Tracht Prügel aus den Kopf schlagen, wer denkt auch schon zu deiner Arbeitszeit an den eierabend und das zu solchen zeiten´´, meckerte ich, während ich durch die Stadt lief. Ich ingorierte den Lärm der vielen Menschen und das Klappern der Wägen auf den Straßen. Den Gestank, der einem aus manchen Gassen kurz in die Nase wehte und einem den Magen umdrehte war eines der wenigen Dinge, die ich in meiner eigentlich Zeit nie vermisst hatte.

Schmunzelnd folgte ich Kai. "Wenigstens fragen sie" erinnerte ich Kai um ihn zu beruhigen, zog dabei lieber Mal die Kapuze wieder auf. 'Befindest du dich zufälligerweise im besitz von Weihwasser?' erkundigte ich mich äußerst vorsichtig in Gedanken.
Mich von den Gerücken nicht stören lassend sah ich mich um.

,,Ja und halten mich auch gleich für einen Lustsklaven. Der singene Pfau ist ein Freudenhaus, sehe ich etwa aus wie...´´, fing ich wieder an mich aufzuregen, schluckte dann aber die restlichen Worte hinunter und beruhigte mich zwangsweise. Verwirrt sah ich Karal bei der Frage an und blieb stehen. 'Nein, natürlich nicht', antwortete ich. 'Ich weiß auch nicht wo du hier soetwas kriegen kannst, hier wird nämlich nicht der christliche Glaube ausgeübt, in unseren Tempeln wirst du also nichts finden'.
Ein Bote auf einen Rennhuhn durchquerte die Haupstraße in der Stadt, zügelte sein Tier auch nicht. "Der König!Der König", rief er unablässig, während die Bürger auf den Ruf sofort ihre Häupter senkten und in die Knie gingen. Nur widerstrebend machte ich es ihnen nach, schielte aber neugierig zu den Reitern.

Mich in den Schatten zurück ziehend kniete ich erst dort, hatte kein Interesse daran hier allzu sehr aufzufallen.
Schweigend beobachtete ich unter halb gesenkten Augen das ganze, behielt aber vor allem Kai im Auge. 'Bei seinem Aussehen sollte er nichts in der Richtung sagen' dachte ich leicht amüsiert. Da es mich doch interessiert wie ähnlich der jetzige König seinem Nachfahren sah, wartete ich recht geduldig.

'Wieso bei seinem Aussehen?', fragte ich, während die eigentliche Reitertruppe auftauchte. Anders als die Freien, waren diese Rennhühner nicht mit gelben, sondern mit orangen Gefieder. Aufwändig gearbeitete Panzerungen schützten die langen Beine der Tiere, außerdem trugen sie auch eine Art Helm, der ihren Kopf schützte. Auch die Reiter selbst waren in Rüstungen gekleidet, die ersten Beiden trugen Banner bei sich, dessen Symbol ein goldener Phönig auf roten Untergrund darstellte. Etliche Krieger folgten den Bannerträgern, direkt in der Mitte der Reiterscharr war der König zu sehen. Sein Kopf war komplett von einem Helm bedeckt, lange Schwanzfedern eines Phönix waren direkt auf den Helm angebracht worden und wehten im Ritt. Seine Rüstung war nicht silbern, sondern golden, auf seiner Brust trohnte das Wappen des Königreiches.
Ich konnte nicht viel von ihn erkennen und die restlichen Krieger interessierten mich nicht, aber was ich erkennen konnte war, dass mein Vorfahre kein schmächtiger Bursche war, er besaß, der Rüstung nach zu urteilen, einen breiten Brustkorb und breite Schultern.
Erst als die Reiter außer Sichtweite waren, erhoben sich die Bürger, ich war einer der ersten die aufstanden. 'Anscheinend kommen sie gerade von einer Schlacht wieder', sagte ich in Gedanken zu Karal. 'Und wie mir scheint war diese erfolgreich verlaufen', fügte ich noch hinzu als ich mich daran erinnerte, dass der König beim vorbeireiten sein Schwert hoch erhoben hatte.
Ein Schmunzeln legte sich auf meinen Lippen. 'Er wird bester Laune sein, wenn er einen Sieg errungen hat'.

Da dieser Gedanke gar nicht auf Kai bezogen war schwieg ich dazu auch lieber und kommentierte nicht weiter zu seinem Aussehen. Statt dessen musterte ich so eingehend wie nur möglich die vorbeiziehenden Reiter, wobei ich immer wieder einige Kleinigkeiten entdeckte die mir vertraut vorkamen. 'Wer wohl hier Schmied ist? Wäre interesant mit diesem Mal zu reden' dachte ich, verbarg diesen Gedanken aber.
Ebenfalls aufstehend trat ich wieder aus dem Schatten und an Kais Seite. 'Also sollten wir uns beeilen hoch in den Palast zu kommen... weist du irgendetwas darüber wie hier früher.. also jetzt.... alles gesichert ist?' erkundigte ich mich in Gedanken, sah mich dabei kurz um.

'Es wäre wohl kein Problen hinein zu gelangen, aber ich versuche mein Glück lieber auf den normalen Wege und spaziere direkt herein. Irgendwie werden wir wohl schon zu den König gelangen', antwortete ich Karal in Gedanken, während ich mich an den Menschen und Wegbegleitern vorbei drängelte. Immer wieder, wenn mir etwas Besonderes auffiel, sah ich jemanden nach, aber nie zu lange, wollte schließlich keine Aufmerksamkeit erregen. Mit gesenktem Kopf lief ich durch die breite Straße und versuchte wie jeder andere auch zu wirken. Obwohl ich in solch einer Zeit, nur etwas später, geboren wurde, spürte ich doch deutlich, wie ich mich inzwischen von diesen Leuten unterschied. Genau deswegen war ich froh, noch zum Ende der Friedenszeiten hier hergekommen zu sein.

'Und sei es in Ketten' dachte ich leicht iritiert aufgrund dieser Idee. Kai aber einfach hinterhersetzend behielt ich meine Kapuze auf. 'Dir ist übrigens bekannt dass hier irgendwo mein... Ich aus dieser Zeit sein müsste?' hakte ich mal lieber nach, nciht dass Kai irgendwann meinem jüngerem Ich gegenüberstand und diesen für mich hielt. Auch wenn theoretisch gesehen diese Person ja immerhin ich war, nur eben mit wesentlich weniger Jahren zu zählen und somit auch weniger Erfahrung. 'Wobei die Wahrscheinlichkeit auf Mich zu treffen sehr gering ist, etwa um diese Zeit herum war ich auf den Weg nach Spanien um nach Amerika zu gelangen' informierte ich Kai.

'Du warst in Russland?', fragte ich überrascht, da wir uns in der Nähe des heutigen Russlands befinden mussten. 'Am besten behalte ich einfach im Geist Kontakt mit dir, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dich zu verwechseln, wohl geringer', sagte ich und lief den steiler werdenden weg hinauf, blieb dann aber direkt vor einer großen Treppe stehen, die zum Schloss führte. Ein Hauptmann hohen Ranges, er zeichnete sich mit seiner Kleidung deutlich von den gewöhnlichen Soldaten ab, kam mit zwei einfachen Kriegern auf uns zu. "Bleibt stehen Fremde, ihr schreitet geradewegs auf das Schloss des Königs zu. Sofern ihr keine Erlaubnis dazu habt, so dreht um oder ich sehe mich gezwungen euch ins Verließ zu werfen", sprach der Ranghohe Hauptmann, der auf den Stufen der Treppe stehen blieb, die Hand bereits am Schwertknauf.

'Kai? Ich bin über 800 Jahre alt und dürfte inzwischen überall gewesen sein. Meines wissens befand ich mich im 15. Jahrhundert....' fing ich an, brach dann ab. 'UPps, 15... da war ich gar nicht so weit weg. Wobei es fraglich ist, dass ich hier auftauche. Ich weis zwar nicht ganz welches Datum wir hier schreiben aber um die Zeit herum ist bei mir die Pest ausgebrochen.... somit werde ich entweder gerade versuchen dagegen etwas zu tun oder daran verzweifeln dass man hier nichts gegen die Pest tun kann. Auf jedenfall bin ich relativ in der Nähe.... also wäre dass mit den Gedanken doch sinnvoll' stimmte ich dem Vogelmenschen zu.
Als wir angesprochen wurden blieb ich recht abrupt stehen. Unter der Kapuze hervor musterte ich den Hauptmann. Zwar lief ich nicht weiter, ging aber auch nicht zurück. Stattdessen überlies ich Kai die Entscheidung was wir nun tun sollten und die damit verbundene Erklärung. Dies war seine Reise, ich war eher als Aufpasser für den >Jungen< dabei - jedenfalls sah ich dass so - der gerne jederzeit mit seinem Schwert und seinem Wissen aushalf wo nötig der aber die Entscheidungen dem Jüngeren überlassen würde.