'Ja, du bist der einzige der mich ständig daran erinnert' erklärte ich. Außerhalb des Palastes verwandelte ich mich sofort in eine Fledermaus - war einfach kräftesparender.

Ich blieb für einen Moment stehen und sah mich in der Stadt um.

Sobald ich Fenryl entdeckte streckte ich meinen Geist aus. Da er aber stehen blieb schwieg ich doch und landete erst Mal auf einem Dach. Verwirrt beobachtete ich den katzenmenschen.

Ich lief schließlich doch weiter, bewegte mich aber nicht mehr auf das Schloss zu, sondern ging in den ungemütlicheren Teil der Stadt.

Ratlos musterte ich ihn, verfolgte ihn dann aber einfach in der Form der Fledermaus. Es interessierte mich jetzt doch wo er hinging.

Ich lief etwas schneller durch die Straßen, da ich nicht wollte, dass mich irgendwer von den Menschen hier noch anhielt. Vor einem heruntergekommenen Haus blieb ich stehen und sah mich um. Erst als ich sicher war, dass mich keiner verfolgte, trat ich ein.

'Was hat er denn?' wunderte ich mich, sah mich misstrauisch um. Mich zu Boden fallen lassend schlüpfte ich nach Fenryl gerade noch so ins Haus, schaffte es nur knapp nicht von der Tür getroffen zu werden.

Erschrocken hob eine junge Frau ihren Kopf als ich einfach und ohne zu klopfen eintrat. ,,Schon gut, ich bins nur´´, beruhigte ich sie sofort. Ich sah mich um, blieb aber direkt bei der Tür stehen und wollte auch nicht weiter hinein gehen.
,,Fenryl?´´, fragte die Frau und trat langsam aus den Schatten heraus. Erst als sie im Schein des nur noch glimmenden Kamins trat, sah ich sie. Ihre langen blonden Haare, die in Strähnen herab hingen, das alte Leinenkleid und das Kind auf ihren Arm. ,,Was machst du hier? Du hast dich schon lange nicht mehr blicken lassen?´´, fragte sie mich misstrauisch. Schweigend trat ich nun doch von der Tür weg und legte das Geld, welches ich noch zusammenbekommen hatte von meinen letzten "Aufträgen", auf den Tisch. ,,Mehr konnte ich nicht zusammenbekommen´´, murmelte ich leise und trat wieder zurück. ,,Du hörst also endlich auf damit?´´, fragte mich die Frau, wobei ihre Stimme nicht besorgt oder gar ägerlich, sondern erfreut klang. Obwohl sie selbst kaum etwas verdiente und auf mein Geld angewiesen war, wäre sie froh, wenn ich mich nicht mehr verkaufen würde. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich,wie das Kind die Arme nach mir ausstreckte, doch ich tat, als würde ich es nicht sehen.

'Äh... seine Familie? Aber nein, unwahrscheinlich... ist er.. der Vater?' dachte ich ungläubig, behielt die zwei dabei einfach im Auge. Mich im Schatten in der Ecke des RAumes versteckend wartete ich, wusste gar nicht was ich jetzt tun oder sagen sollte.

,,Jetzt nimm sie schon´´, überredet mich die Frau und drückte, ohne auf meine Reaktion zu warten, das Mädchen in meine Arme. Recht unbeholfen sah ich drein, wagte mich schon gar nicht mehr zu rühren aus Angst, ich könnte die kleine Fallen lassen. Zwar war sie schon drei, aber trotzdem noch sehr klein, in meinen Augen zumindest.
,,Kommst du... eigentlich auch mal öfter vorbei?´´, fragte sie mich, wobei man schon an den Zweifeln hören konnte, dass sie nicht daran glaubte. Und damit sollte sie auch recht haben. Ich schüttelte verneinend meinen Kopf. ,,Eher weniger. Es werden bald sowieso alle Frauen, Kinder und Alte aus der Stadt in die Festung gebracht aus Sicherheitsgründen´´, sagte ich und sah mich kurz um. ,,Aber ich muss sowieso wieder gehen´´, sagte ich nun hastig und gab ihr wieder vorsichtig das Kind. Ich achtete nicht auf die Proteste der Kleinen und verließ das Haus, schloss die Tür auch sofort wieder hinter mir.

'Dass ist ein witz, wie soll ich hier den Raus kommen?' wunderte ich mich ratlos, musterte dabei Kind und Mutter. Kurz flatterte ich recht ratlos in der Ecke. 'Fenryl?' erkundigte ich mich leise in Gedanken, hatte keine Ahnung wie ich hier nun rauskommen sollte ohne Mutter und Kind zu Tode zu erschrecken.

Ich sah mich hastisch besorgt um als ich Karals Stimme hörte, ehe mir bewusst wurde, dass er in Gedanken zu mir sprach. 'Ja?', fragte ich nun wieder ruhig nach.

'Sei bitte vorsichtig auf deinem Heimweg.... es dauert bis ich... äh... wieder bei euch bin' informierte ich den Katzenmenschen vorsichtig. 'Dauert wohl sehr lang' dachte ich hinzu, behielt dabei Mutter und Kind im Auge. 'Wie soll ich hier nur raus kommen?' wunderte ich mich, vergaß dabei diesen GEdanekn abzuschirmen.

Verwirrt blieb ich nun doch bei der Tür stehen und verstand nicht, was Karal damit meinte. 'Wie, du weißt nicht wie du da raus kommst? Wo überhaupt?', hackte ich leise nach.

'Ich denke nicht dass du das wissen willst' antwortete ich zögernd. 'Hab mir Sorgen darum gemacht wo du bist....' setzte ich leiser werdend hinzu, hielt mich dabei weiter in der Ecke auf und hoffte einfach dass ich nicht auffallen würde. 'Aber irgendwann gehen auch die zwei Schlafen.. hoff ich'