'Damien lag im Bett eines der Mädchen hier im Ort, als ich ihn fand' erklärte ich Faun in Gedanken und funkelte meinen Sohn dabei wütend an. Dieser sah scheinbar zerknirscht drein, während ich ihn recht unsanft die Treppe hinauf bugsierte.

Ehrlich überrascht sah ich drein, ehe ich Damien musterte. Allerdings gab ich ihn keine Strafpredigt wie Alasdair vielleicht gedacht und gehofft hatte. ,,Wirklich?´´, fragte ich Damien und schüttelte den Kopf. ,,Also bis gerade eben habe ich noch gedacht dass du schwul bist. Aber nun gut, jedem sein seinen, obwohl ich wirklich nichts anziehendes an Frauen finde´´, sagte ich und seufzte leise. Ehrlich gesagt hatte ich noch nie was für Frauen übrig, ich fand sie nur nervig und wichtigtuerisch. Dass die meisten Männer Frauen so attraktiv fanden, begründete ich nur mit der Natur des Menschen, an was anderem konnte es meiner Meinung nach nicht liegen.

"Ich bin bi" räumte Damien ein. "Und wenn es halt nichts anderes gibt nehm ich selbst eine Frau in kau..." Weiter lies ich meinen Sohn nicht reden. Ihn hochhebend verfrachtete ich ihn kurzer Hand in sein Schlafzimmer. "Schlaf" knurrte ich und schloss recht laut die Tür hinter mir.

,,Es wäre praktischer wenn du schwul wärst. Wenn du jemals eine Frau schwängerst, kannst du allein die Unterhaltskosten zahlen, also überleg es dir gut´´, rief ich Damien nach, während Alasdair ihn in sein Zimmer verfrachtete.

"Mehr hast du nicht zu sagen?" verlangte ich zu wissen. "Er ist 15, das Mädchen war 18" knurrte ich aufgebracht, während ich wieder zu ihm gelaufen kam. Dann schüttelte ich aber den Kopf und drehte Faun um. "Na egal.. wieso ist deine Hand verletzt?" erkundigte ich mich müde.

,,Damit ist es gesetzlich verboten´´, sagte ich und lief mit Alasdair zum Schlafzimmer. ,,Natürlich hab ich noch was zu sagen. Ich bin erschüttert darüber, dass Damien mit dem Mädchen ins Bett gegangen ist. Ich meine... ein Mädchen? Also ICH find das abnormal, er soll lieber bei den Jungs bleiben´´, sagte ich und betrat das Zimmer. ,,Ach... keine Ahnung, wohl ein Unfall´´, antwortete ich.

Leise lachend führte ich Faun zum Bett. "Die meisten Menschen sehen es als abnormal an, wenn zwei Jungs miteinander ins Bett gehen" stellte ich amüsiert fest, ehe ich mich auszog und ins Bett ging.

Während ich im Wohnzimmer unseres Zimmers saß und beobachtete, wie die Sonne über den Nil aufging, schmunzelte ich leicht und aß ein par Weintrauben. Mit dem Four Seasons Nile Plaza hatte ich eindeutig einen Glücksgriff gemacht, allerdings auch meinen Kontostand rapide gesenkt. Aber das war es mir wert gewesen, wann kam man schonmal dazu in einen Luxushotel zu übernachten und das eine Woche lang. Aber die Zeit brauchten wir auch wohl um das weitläufige Angebot zu nutzen.
Ich legte die Schale mit den weintrauben auf den Tisch und griff nach meinem Wasserglas. Zwar hätte Rotwein wohl besser gepasst, oder Champagner, aber Alkohol trank ich um diese Uhrzeit nie, da ich sowieso wenig trank. Selbst in diesen frühen Tagesstunden herrschte bereits ein angenehm warmes Klima, ganz anders als in New York.
Ich blickte ins Schlafzimmer und sah zu meinen Mann, lächelte dabei leicht. Ich wusste nicht wie ich unseren ersten Tag in kairo gestallten sollte, Möglichkeiten gab es viele, wohl zu viele, weswegen ich nachher nochmal fragen wollte, was alle lieber wollten und was auf keinen Fall. Dass wir es vom Flughafen bis hierhin ohne Probleme geschafft hatten mit den vielen Gepäck und Kindern, grenzte was schon an einer organisatorischen Meisterleistung. Darüber, dass ein Page die Koffer auf die Zimmer brachtem war bestimmt jeder froh, zumal unsere Zimmer, ich konnte es nicht lassen die Executive Suite zu nehmen um einen Blick auf den Nil zu haben und ein seperaten Wohnbereich, plus großen Balkon zu haben, lagen im 30. Stock. ´´Hoffentlichen machen sich die Kinder nicht an der Minibar zu schaffen´´, dachte ich und konnte mir das bei Justin durchaus vorstellen. ´´Sicherlich krieg ich noch was von meinen Mann zu hören weil ich wieder das Teuerste nehmen musste´´, dachte ich und lehnte mich im Sofa zurück und sah auf den Nil. ´´Also tauchen müssen wir unbedingt, darüber würden sich die Wassermenschen in meiner Familie sicherlich freuen und wer nicht will kann ja segeln... und zu den Pyramiden reiten, ich glaub die sind auch gar nicht mal soweit weg von dem Hotel´´, dachte ich und stand auf und suchte nach der Broschüre mit den Freizeitangeboten. ´´Naja, was an gemeinsamen Aktivitäten extra kostet werde ich sowieso übernehmen´´, dachte ich. Schließlich war das mein erster richtiger Urlaub seid weiß ich nicht wie lange. In der Zeit hatte sich einiges angesammelt, ansonsten hätte ich mir das ganze wohl auch nicht leisten können, schließlich zahlte ich ja noch für meine Kinder, meinen Mann, Sofie und Starlet mit.
Ich fand die Broschüre im Schlafzimmer wieder und setzte mich auf meine Seite des recht großzügigen Bettes und sah sie mir an. Mein Blick fiel auf das Angebot einer Übernachtung in einer Oase. Dieses Angebot wollte ich mit Amigo auf jedenfall in Anspruch nehmen. Ich streckte mich im Schlafzimmer wieder aus und sah mich ein wenig im Schlafzimmer um.

Obwohl es noch so früh war, freute ich mich schon jetzt richtig darauf irgendwas zu unternehmen undzwar nicht alleine, sondern mit der gesamten Familie. ´´Also entweder ist das Räucherstäbchen hier im Zimmer den illegalen Drogen zugeordnet und ich bin eindeutig berauscht, oder ich freue mich tatsächlich wie ein Kind auf diesen Urlaub´´, dachte ich und drehte mich auf die Seite. Da ich gesagt hatte, dass wir uns unten im Restaurant treffen, machte ich mir auch keine Sorgen, dass irgendwer vorher abhauen würde. ´´Aber das Fitnessprogramm muss ich hier nutzen´´, dachte ich, während ich mir in der Borschüre das reichliche Angebot an Essen im Restaurant ansah. Zu Amigos Glück, gab es reichlich Fischspezialitäten und zu meiner Überraschung sogar italienisches Essen.
Wieder schweifte mein Blick zur Uhr. ´´Ach man, warum dauert das denn solange?´´, dachte ich und wollte endlich, dass es Zeit fürs Frühstück war. Ich hatte zwar nicht lange geschlafen, war aber eindeutig wach. Während ich die Broschüre weiter durchblätterte und alles durchlas, beobachtete ich auch immer wieder meinen Mann.

Meine Augen öffnend sah ich blinzelnd zu meinem Mann - ich brauchte einen Moment bis ich wusste, wo ich überhaupt war. Leicht lächelnd richtete ich mich auf. 'Also da scheint sich ja jemand zu freuen' stellte ich amüsiert fest. Nur für einen Moment sah ich aus dem Fenster. 'Aber gut, er hat jeden Grund dazu - ist wirklich schön hier'

Als ich sah, das Amigo wach war, legte ich die Borschüre zur Seite. ,,Guten Morgen´´, grüßte ich meinen Mann leise und rutschte näher zu ihn. ,,Gut geschlafen?´´.

"Fantastisch sogar - auch wenn ich das Gefühl habe, dass du Mal wieder nicht die ganze Zeit da warst" entgegnete ich, lächelte meinen Mann dabei an. Mich streckend gab ich ihm einen leichten Kuss auf die Lippen.

Kurz erwiederte ich den Kuss und schloss für einen Moment meine Augen. ,,War tatsächlich nicht die ganze Zeit da, war noch im Wohnzimmer und hab den Sonnenaufgang beobachtet´´, sagte ich.

"So viel zu meiner Hoffnung, dass du Mal eine Nacht durchschläfst" seufzte ich leise, stand dabei auf und trat zum Schrank. "Na, dann muss ich eben heute sicher gehen, dass ich dich wirklich genug fordere" stellte ich dann grinsend fest.

Ich schmunzelte als Amigo das sagte. ,,Na also jetzt hast du mich neugierig gemacht´´, sagte ich und beobachtete meinen Mann. Ich hatte meine Sachen schon angezogen, als ich heute aufgestanden war und obwohl ich helle Sachen nicht so gerne trug, hatte ich mich heute für helle Kleidung entschieden.
,,Was machen wir eigentlich nach dem Frühstück, hast du da schon eine Idee?´´, fragte ich Amigo schließlich und stand dann auch auf.

"Noch hab ich keine der Broschüren in der Hand gehabt, weis also nicht, was man alles machen kann. Was meinst du, sollten wir den ersten Tag ruhig angehen lassen? Also nur etwas uns hier im Hotel umsehen, vielleicht einen Spaziergang alle zusammen machen und Mal rum fragen, was jeder gerne machen würde? Dann könnten wir für Morgen irgendein Programm überlegen" schlug ich vor, zog mich dabei an. "Ach ja und wir sollten den Kindern noch erklären, dass sie nicht alleine irgendwo hin dürfen."